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Kultur | Schwäbisch Gmünd

„Wechseljahre“ in der ausverkauften SG-​Halle in Bettringen

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Mittwoch, 26. Oktober 2011

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Der Auftritt von „Dui do on de Sell“ ist unbestreitbar ein weiterer Höhepunkt in der Reihe der schon seit 2003 jährlich stattfindenden Kabarettveranstaltungen der SG Bettringen. Petra Binder und Doris Reichenauer, die Kaiserinnen des Mundartkabaretts, wie sie in Fachkreisen genannt werden, präsentieren ihr Programm „Wechseljahre“. Sie plaudern aus dem intimen Nähkästchen der Frauen um die 50 und lassen auch an deren Meinung über die gleichaltrigen Männer keinen Zweifel.

Es kommt alles zur Sprache: Der Ärger mit dem Partner, das Missvergnügen an der aus der Form geratenen Figur, die halbherzigen Versuche mit der (Zweit-)Partnersuche im World Wide Web, bei der man feststellen muss, dass die Chancen nicht mehr die besten sind. Alltagserlebnisse werden so authentisch dargestellt, dass so manches Paar im Publikum sich 1:1 wiedererkennt. „Das Schlimmste am Älterwerden ist die viele Haut“, seufzt die eine, während die andere sich gegen die Schwitzattacken massenhaft Papiertücher unter die Arme stopft. Dabei erzählen sie von Botox und Bodylifting, kratzen sich ungeniert, weil Doris die Hormontabletten von Petra mit Bonbons verwechselt hat und versuchen mit heißen Wildkatzen-​Outfits ihren „Marktpreis“ zu ermitteln. Auch Peinliches gestehen sie einander: Petra kann nicht mehr zu ihrem Lieblingsfrauenarzt gehen, weil sie vor der letzten Untersuchung versehentlich das Glitzerspray von Fasching statt Intimspray benutzt hat. „Ich lag vor dem Doktor wie ein Christbaum“. Warum überhaupt Männer, wenn es doch heute so tolle Heizdecken gibt, überlegen die beiden Kabarettistinnen — in bunte Schürzen als Raumpflegerinnen verkleidet. Ein Kätzchen wäre auch noch eine Alternative, das wisse wenigstens das Petersiliensträußchen auf dem Essen zu schätzen. Auf unnachahmlich witzige Art lästert und sinniert, philosophiert und diskutiert das Duo in bestem Schwäbisch, ohne ein Männer-​Frauen-​Klischee auszulassen — und doch originell und umwerfend. Erst nach über zweieinhalb Stunden samt Zugaben hören sowohl „Dui do“ als auch „de Sell“ auf mit den Lachangriffen und freuen sich über den lang anhaltenden stürmischen Beifall des begeisterten Publikums. An diesem perfekten Abend hatten das Hallen-​Team um Bruno Stadelmaier und Wirtschaftsleiterin Karin Stütz sowie der Küchendienst, bestehend aus Mitgliedern der Tischtennis-​Abteilung, einen großen Anteil. Die herbstlich dekorierte Halle sowie die schmackhaften schwäbischen Gerichte sorgten dafür, dass auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kamen.

Heidrun Nikolaus-​Böhnlein

Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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