Eingereicht von »Musikverein Bargau e.V.« am Mittwoch, 28. März 2012
„Höhepunkte!“ Das Motto des stimmungsvollen Frühjahrskonzerts beim Musikverein Bargau am vergangenen Sonntag wurde seinem Anlass durchaus gerecht. Beim Jubiläumskonzert des Dirigenten Bruno Kottmann lies das Orchester die Zuhörer teilhaben an einer Reise durch Glanzlichter der vergangenen zehn Jahre und manövrierte dabei gekonnt durch die zahlreichen Facetten sinfonischer Blasmusik.
Grandios, furios und farbenprächtig eröffneten die
76 Musiker des Musikvereins Bargau mit dem mächtigen Eingangschor aus Carl Orffs berühmtem Werk „Carmina Burana“ den Konzertabend, der sich in diesem Jahr ganz dem Dirigentenjubiläum Bruno Kottmanns widmete. Bereits seit zehn Jahren hat er die musikalische Leitung in Bargau inne und kann stolz sein auf einen ausgezeichneten Klangkörper. So war es nur folgerichtig, dass an diesem Konzertabend das Beste aus zehn Jahren geboten wurde: aus allen in dieser Zeit aufgeführten Konzertprogrammen konnten die Mitglieder des Blasorchesters ihre beliebtesten Werke auswählen, sodass Liebhaber anspruchsvoller Musik für das Blasorchester voll auf ihre Kosten kamen. Durch diesen Reigen von Höhenpunkten führte unverkennbar charmant und kurzweilig Claudia Rieg, die mit ihren ansprechenden und humorvollen Ansagen den zahlreichen Besuchern aus Bargau und der Umgebung ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern konnte. Mit dem folgenden Werk versprach sie den Musikfreunden ein besonderes Schmankerl: „Ein Sonnentag in Südtirol“. Bruno Kottmann hatte in dieser von ihm geschriebenen Komposition Eindrücke eines Besuchs in Südtirol musikalisch verarbeitet. Gemütvoll erklangen darin die Glocken auf der Almwiese und das sauber gespielte Alphorn, so dass man diese Komposition des „hauseigenen“ Komponisten gewiss noch häufiger hören wird. Von den Bergen zur See — mit „Fluch der Karibik –Am Ende der Welt“ folgte eines der derzeit beliebtesten Orchesterwerke. Schaurige Piratenlieder, eindrucksvolle Orchesterpassagen oder auch spritzige Seefahrten interpretierte das Blasorchester zu einer Gänsehaut verschaffenden Einheit. Für begeisterten Beifall sorgte auch Tabea Kottmann: stimmgewaltig und hinreißend intonierte sie das Gesangs-Solo „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“. Mit ihrem beeindruckenden Kostüm setzte sie auch optisch einen Glanzpunkt. Was die Besucher im Anschluss erwartete, war ein einzigartiges Meisterwerk der sinfonischen Blasmusik. „Of Sailors and Whales“ stellt in fünf Szenen die Hauptcharaktere aus Herman Melvilles Weltbestseller „Moby Dick“ musikalisch vor: Ishmael, der sensible Matrose, der geheimnisvolle Harpunier Queequeg, Father Mapple, der von Rache besessene Kapitän Ahab und natürlich der legendäre weiße Wal Moby Dick. Jeden der Sätze leitete Bernd Rüdiger Eichele als Sprecher mit einem fesselnden Prolog ein. Mit seinen charismatischen Ansagen zog er die Zuhörer in den Bann des sagenumwobenen weißen Wales und seines von grenzenlosem Hass getriebenen Jägers. Die Musiker taten es ihm gleich und beeindruckten auf höchstem musikalischem Niveau, sodass sie dem Publikum schier überwältigendem Applaus und stürmische Bravo-Rufe entlocken konnten. Ein nicht nur optisch imposanter Klangkörper, bestehend aus den
65 Jungmusikern des Jugendblasorchesters und ihrem Dirigenten Bruno Kottmann, formierte sich nach der Pause auf der Bühne. Mit dem schwungvollen Marsch „Transformers“ eröffneten sie den zweiten Konzertteil, bevor sie anschließend ihr Programm für das kommende Jugendwertungsspiel in Ehingen vorstellten: Mit „Norway Impressions“ und „From the Highlands“ wird das junge Orchester im Rahmen des internationalen Jugendmusikfestivals in Stufe
3 antreten. Dass sie dieser Herausforderung überaus gewachsen sind, bewiesen sie beim Konzert auf beeindruckende Weise. Im letzten Programmteil wurde speziell die neue Montur des aktiven Blasorchesters vorgestellt. Das Jubiläumskonzert bot hierzu einen würdigen Anlass. Passend zum frischen Erscheinungsbild wurde der letzte Teil des Frühjahrskonzerts vom flotten Konzertmarsch „Apollo“ eingeleitet. Auch einen Frosch lies Solist Magnus Barthle mit seiner Posaune und dem Solo-Stück „Dear Frog“ musikalisch zu Wort kommen und mit einem Medley des bekannten Jazzsängers Roger Cicero wurde der Konzertabend abgerundet. Der lang anhaltende Beifall ging schließlich über in den prächtigen Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“, den die Akteure ihrem treuen Publikum als Zugabe widmeten.