Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Volkshochschule e.V.« am Donnerstag, 19. April 2012
Das kommende Philosophische Café in der Gmünder VHS mit dem Referenten Dr. Reinhard Nowak am Dienstag, 24. April um 19.30 Uhr, greift das Thema des Europäischen Kirchenmusikfestivals auf: Heimat und Fremde.
Der vielschichtige und häufig auch missverstandene Begriff ‚Heimat‘ spricht unsere tiefsten Bindungen an. Es greift aber zu kurz von ‚Heimat‘ zu sprechen ohne an ‚die Fremde‘ oder ‚die Fremden‘ zu denken. ‚Heimat‘ und ‚Fremde‘ bezeichnen zwei elementare Erfahrungen jedes Menschen. Ihr Verhältnis ist konfliktgeladen: Anpassung oder Abgrenzung, Vertrauen oder Identitätsverlust. Zugleich besetzen wir nicht nur ‚Heimat‘, sondern auch ‚die Fremde‘ positiv mit unerfüllten Wünschen und Erwartungen.
„Ohne Heimat sein, heißt leiden.“ sagte Dostojewski. Thomas Manns offener „Brief an Deutschland“ schilderte die Zerrissenheit des Emigranten, der bilanzierte, dass seine Heimat Deutschland ihm in „all diesen Jahren … fremd geworden“ sei.
Alles was über ‚Heimat‘ gesagt wird, ist doppelbödig. Von Marion Gräfin Dönhoff stammt die Formulierung: „Heimat ist für die meisten Menschen etwas, das vor aller Vernunft liegt und nicht beschreibbar ist.“ Im glücklichsten Fall kann man sich Heimat als einen Raum vorstellen, der Geborgenheit und Sicherheit gibt und zugleich ausreichend groß ist, um für andere, für ‚Fremde‘ und Unbekanntes offen zu stehen. Zu viele Immigranten, Spätaussiedler und Bürgerkriegsflüchtlinge haben dieses Glück jedoch nie erfahren.
Das Philosophische Café bietet die Gelegenheit zu unkonventionellen philosophischen Gesprächen in lockerer, aber doch konzentrierter Atmosphäre. Jeder kann Denkanstöße geben, Thesen vortragen oder einfach nur zuhören. Information bei der Gmünder VHS, Tel.: 07171/92515 – 0, www.gmuender-vhs.de
Schwäbisch Gmünder Volkshochschule e.V.
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