Eingereicht von »Schwäbischer Albverein OG Böbingen/Rems« am Montag, 03. September 2012
Die viertägige Alpenausfahrt der Böbinger Albvereinsgruppe führte dieses Jahr nach Innsbruck, der Metropole Tirols mit ihrer alpinen Umgebung. Margot und Erwin Huttenlau, zwei ortskundige Reiseleiter und Wanderführer, bereiteten den Teilnehmern ein begeisterndes Programm, eine gelungene Synthese, bestehend aus alpiner Großstadtkultur, ländlicher Lebensart und imposanten Naturerlebnissen. Auch die Hochgebirgswanderfreunde kamen dank der prächtigen Großwetterlage voll auf ihre Kosten.
Gestärkt durch ein deftiges Weißwurstfrühstück im Bayernland erreichte die Reisegruppe pünktlich das Zielgebiet. In Wattens ließ man sich den Besuch der Swarowski-Kristallwelten nicht entgehen. Die weltbekannte, unterirdische Ausstellung im wasserspeienden Riesen übertraf in ihrer „exzellenten Einzigartigkeit“ alle Erwartungen.
Ein unvergessliches hochalpines Erlebnis bescherte gleich der zweite Reisetag. Zunächst steuerte Busfahrer Manfred, bergerfahren und informationsfreudig, das Zillertal an, eine der meistbesuchten Regionen in Tirol. Der weite sattgrüne Talgrund, malerische Dörfer und die Bergriesen der Zillertaler Alpen begleiteten die staunenden Besucher. Im Luftkurort Mayrhofen erwartete eine Erlebnis-Sennerei die wissbegierigen Schwaben. Hinter großen Schaufensterscheiben erlebte man an elf Stationen die Produktion verschiedener Käsesorten, hergestellt aus tagfrischer, silagefreier „Premium-Heumilch“ mit den entsprechenden hochmodernen Einrichtungen und Automaten. Im stilvollen Ambiente konnten die Käsesorten im Anschluss verköstigt werden, nicht nur für die Gourmets ein Geschmackserlebnis der Extraklasse.
Bei Zell am Ziller bog der Busfahrer in das enge Gerlostal ein, um nach vielen Kehren über den Gerlospass das Kirchdorf Krimml zu erreichen. Dort stürzt die von 17 Gletscherbächen gespeiste Krimmler Ache von einem Hochtal in drei Stufen tosend und gischtend 390 Meter in die Tiefe. Das unter Naturschutz stehende, atemberaubende Naturschauspiel gehört zu den bedeutendsten Attraktionen der Ostalpen. Trotz der Feuchtigkeit versprühenden Kaskaden wagten sich die Teilnehmer, den Wasserfallweg mit seinen atemberaubenden Aussichtskanzeln zu ersteigen. Eine besondere Faszination übten die aufgrund der optimalen Sonneneinstrahlung entstandenen Regenbögen aus. Der Abend sollte den gesellschaftlichen Höhepunkt des Aufenthaltes bringen. Eine vom Wirt engagierte, einheimische, international bekannte Zillertaler Musikkapelle entzückte die völlig überraschten schwäbischen Gäste, erfreute ein strahlendes „Geburtstagskind“ und zelebrierte den Hochzeitstag eines Böbinger Ehepaares.
Als ständiger Begleiter und Blickfang am Aufenthaltsort am Stadtrand von Innsbruck zeigte sich die markante, unbewaldete Spitze des 2246 Meter hohen Patscherkofels. Der Hausberg der Innsbrucker, ein Ausläufer der Tuxer Alpen, übte eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Eine Kabinenbahn hievte die Bergwanderer von Igls aus auf die Patscherkofler Aussichtsplatte mit ihrem begeisternden Panorama. Ausblicke über das Inntal, die Zentralalpen, das Wipptal mit der Europabrücke und das Karwendel-Kalkgebirge erforderten eine längere Pause für die staunenden Betrachter. Für alle erkennbar widerspiegelte sich das Zugspitzhaus in der Morgensonne.
Drei verschiedene „Leistungsgruppen“ eroberten anschließend das Naturschutzgebiet Patscherkofel-Glungezer. Die urige Hochgebirgslandschaft bestach neben vielen Aussichtsstellen vor allem durch gewaltige Blockschutthalden, großflächige Latschenwälder und ausgedehnte Zirbenbestände. Der Zirbenweg erschließt den größten und ältesten Zirbenwald in Europa. Nach anstrengendem Fußmarsch über scharfkantige Glimmerschiefer brachten die Glungezer Sesselbahnen alle Wanderer besinnlich und aussichtsreich wieder ins Inntal hinab.
Der letzte Tag war für die Stadtbesichtigung von Innsbruck vorgesehen. Teils im Besichtigungsbus, teils zu Fuß erschloss eine lebendige, begeisterungsfähige Stadtführerin die Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Metropole Tirols. Sie verstand es ausgezeichnet, die 52 Böbinger Touristen und ihre Gäste bei der Stange zu halten. Bleibende Eindrücke hinterließen der Berg Isel mit den Wintersportanlagen, die sehenswerte mittelalterliche Altstadt mit ihren prachtvollen Renaissance– Barock– und Rokokobauten sowie die erdgeschossigen Laubengänge der Herzog-Friedrich-Straße. Der im Krieg stark beschädigte Dom wurde erst 1960 wieder hergestellt. Die berühmten Gebrüder Asam haben sich hier mit ihren unnachahmlichen, phantastischen Deckenfresken verewigt. Die freie Verfügungszeit reichte nicht aus, um sich noch einmal in die Sehenswürdigkeiten der vielbesuchten Maria-Theresien-Straße zu verlieben. Ein Erinnerungsfoto vor dem Goldenen Dachl, der populärsten Attraktion Innsbrucks, rundete den Stadtbesuch ab. An der weitläufigen Hofburg entlang und durch den gepflegten Hofgarten erreichte die Gruppe vollzählig wieder den Busparkplatz.
Bei der Heimfahrt erntete die Familie Huttenlau Lob von allen Seiten. Sohn Matthias, wohnhaft bei Innsbruck, erklärte sich bereit, die Tour über den Gipfel des Patscherkofels und an der Baumgrenze des Zirbenwaldes entlang zu übernehmen. Er erledigte seine Aufgabe mit Bravour und überzeugte durch sein fachliches Wissen. Vertrauensmann Hermann Müller wusste vor dem Abschluss in einer heimatnahen Gaststätte den Beitrag von Familie Huttenlau zu schätzen und dankte im Namen aller Teilnehmer für die vier wundervollen erlebnisreichen Tage.
Bericht: Ingo Feile
Schwäbischer Albverein OG Böbingen/Rems
Otto Rindfleisch Weg 5, 73560 Böbingen
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