Böbingen (if) Die Wanderführer Rosa und Alfons Hügel nutzten ihre verwandtschaftlichen Beziehungen und organisierten für die Wanderfreunde des Böbinger Albvereins eine herbstliche Wanderfahrt ins mittlere Neckarland – zur Winzergemeinde Mundelsheim mit ihrem stark vom Weinbau geprägtem Umland.

Der nachlassende Dauerregen und die immer besser werdende Sicht auf die imposanten Muschelkalk-​Steillagen an den kehrenartigen Neckarschlingen erzeugten eine erwartungsfrohe Stimmung bei den Ausflüglern. Staunend ließen die Böbinger Ostälbler die an die geologischen Gegebenheiten angepasste einzigartige Kulturlandschaft mit ihren gepflegten Obst– und Rebenanlagen auf sich einwirken.

Der Weinbau hat in Mundelsheim eine Jahrhunderte lange existentielle Tradition. Deshalb bot sich zur Einstimmung in das Tagesthema der Besuch des Weinbaumuseums in der alten Stiftsscheuer an, dessen Mittelpunkt die Darstellung der alten Arbeitsweisen im Weinberg ist. Die Dokumentation fast „ausgestorbener“ Geräte aller Art machten die Schwerstarbeit an den steilen Südlägen anschaulich. Die Fassherstellung der Küfer „Von der Eiche zum Weinfass“ und die riesigen Weinpressen der Wagner ergänzen die sehenswerte Ausstellung.

Bei der obligatorischen Weinbergwanderung auf den vielen Weinkennern bekannten Käsberg beeindruckten die von den früheren Weingärtnern angelegten Trockenmauern und treppenartigen Steigen als Hilfe für die intensiven Handarbeiten im Jahresablauf, die auch in unserer hochtechnisierten Welt heute noch unabdingbar sind. Vollbehangene Rebstöcke warteten auf die beginnende Traubenlese.

Als Belohnung für den kräfteraubenden Anstieg luden die Mundelsheimer Gastgeber zu einem deftigen Freiluft-​Vesper ein, das beim Ausblick auf das dichtbesiedelte Neckarland, dekoriert von den sich scharf einschneidenden Mäandern des verkehrsreichen Neckars ein unvergessliches Erlebnis darstellte. Mit der sich anschließenden Höhenwanderung am Bergtrauf entlang zu den Hessigheimer Felsengärten erreichte die starke Teilnehmergruppe den Höhepunkt einer großartigen Wanderung.

Nicht fehlen durfte der Tagesabschluss in einer nahegelegenen Besenwirtschaft. Beim Genuss regionaler Getränke und Speisen wurde die perfekte organisierte, erlebnisreiche und sehr informative Exkursion in die von den begeisterten Ostälblern so „fremdartig“ empfundene Reblandschft am mittleren Necker in allen Tönen gelobt.