Höhepunkte dabei waren ausgewählte Führungen in Tallinn, Riga, Kaunas und Vilnius. Dabei erfuhren die Teilnehmer viel über die Geschichte, Kultur und den Aufbruch in der EU. Die Kerngruppe der Teilnehmer verbrachte 6 Tage in den 3 Ländern Estland, Lettland und Litauen. Eine kleinere Gruppe verlängerte den Aufenthalt auf 11 Tage um das Memelgebiet und die Kurische Nehrung zu erkunden. Mit Hilfe eines Gmünder Reisebüros und unter Führung von Gerd Vogel wurde die komplizierte Anreise nach Riga bzw. Tallinn sowie die Fahrt von Tallinn nach Vilnius in 3 Kleinbussen ausgetüftelt. Die erste Station Tallinn, ein mittelalterliches Rothenburg an der Ostsee, mit Blick in die Deutschordens– und Hansegeschichte und den Sehenswürdigkeiten aus der Zarenzeit wurde durch Reiseführerin Merle den Ausflüglern mit Blick in die Entwicklung heute hervorragend erläutert. Dann ging die Fahrt entlang den fast endlos erscheinenden Stränden und durch die baltische Landschaft von Tallinn (Reval) über Pärnu (Pernau), Riga und Kaunas (Kauen) nach Vilnius (Wilna). In Riga wurde die Altstadt mit ihren eindrucksvoll restaurierten Sehenswürdigkeiten aus der Ordens– und Hansezeit sowie die prachtvollen Jugendstilgebäude des beginnenden 20. Jahrhunderts besichtigt. Stadtführerin Ira erzählte bei der interessanten Stadtführung viele Geschichten um die historischen und aktuellen Lebensbedingungen in Riga. Die Besichtigung der Ordensburg Rundale wurde zu einem ebenfalls besonderen Erlebnis. Das Klein-​Versailles mit seiner grandiosen Gartenanlage und der wechselvollen Geschichte seiner Erbauer und Besitzer als Günstlinge der Zarin zog die Ausflügler in ihren Bann. Weiter ging die Fahrt zum Berg der Kreuze, einem Symbol des Widerstands und heutigem Wallfahrtsort. In Kaunas gab Stadtführererin Wanda einen Einblick in die Geschichte und darüber hinaus in die Entwicklung seit der „Wende“. Dabei wurde Kaunas als eher beschauliche, aber heute vom Studentenleben geprägte, vorübergehende Hauptstadt während der polnischen Besetzung von Vilnius in den 1920ern, am Ufer der Memel empfunden. Bevor die „Kerngruppe“ nach Hause flog, wurde unter der engagierten Führung von Stadtführerin Nicole das barocke Juwel Vilnius besichtigt. In Vilnius selbst wurden eigene Erkundungen des einmaligen Altstadtensembles vorgenommen. Die „Verlängerer“ brachen dann ins Memelgebiet auf. Dabei wurden die Memelschlösser und die Memel als Grenzfluss gestern und heute geschichtlich aufgearbeitet. Die Besichtigung der Strände, Dünen und Dörfer der Kurischen Nehrung wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ebenso erlebten die Teilnehmer einen Hauch von Thomas Mann und Agnes Miegel. Zum Programm gehörte auch die Besichtigung von Klaipeda (Memel) mit dem Ännchen von Tharau sowie Liepaja (Lebau) mit der evangelischen Dreifaltigkeitskirche. Weitere Stationen waren die mächtigen Burgen in Cesis und die fast unberührte Landschaft des Gauja Nationalparks. Dabei gab es zufällige Entdeckungen wie das Kaffee im neuen Hotel des Klosters Pazaislis oder das Kellerrestaurant in der Burg von Jaunpils oder rustikale Fährerlebnisse an der Gauja. Nach einem Blick von der Dachterrasse des Albert Hotels in Riga und nach dem Abschied von den baltischen Ostseestränden in Jurmala flogen die Altersgenossen in die Heimat zurück. Übereinstimmend waren die Teilnehmer der Auffassung: ein unvergesslicher toller Ausflug mit nachhaltigen Erinnerungen.