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Wo man nichts sieht, ist fühlen keine Schande

Eingereicht von »Freundeskreis Naturheilkunde« am Freitag, 04. Oktober 2013

Mit diesen Worten begann der Vortrag über Osteopathie von Marcel Molch beim Freundeskreis Naturheilkunde in Mutlangen. Molch ist Physiotherapeut, Osteopath und Heilpraktiker und versteht sich als „Handwerker des Körpers“. Seine Hände und sein Wissen um die Zusammenhänge im Körper sind sein wichtigstes Handwerkszeug.

Kommt ein Patient mit Gelenksbeschwerden in seine Praxis, gilt es zunächst einmal die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wieder herzustellen. Doch die eigentlichen Ursachen der Beschwerden liegen häufig an einer ganz anderen Stelle. Molch erklärte am Beispiel des Schleudertraumas wie weit diese Verletzung ausstrahlen kann. Dabei werden die Bänder an der Wirbelsäule erst ruckartig stark überdehnt und anschließend zusammengezogen. Derart verkrampfte Bänder schmerzen natürlich zunächst im Nacken. Doch mit der Zeit können sie sogar Herzrhythmusstörungen auslösen; die Schilddrüse kann in ihrer Funktion beeinträchtigt werden oder das Hüftgelenk beginnt zu schmerzen. Und wer denkt schon bei Magenbeschwerden an ein Schleudertrauma, das u.U. lange zurückliegt!

Man spricht bei solchen Krankheitsverläufen von einer ostheopathischen Kette. Unsere Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und Organe, ja selbst Blut– und Nervenbahnen, sind von kollagenem Bindegewebe (Faszien) umhüllt und miteinander verbunden. Dieses faserige, körperweite Netzwerk ist sehr anpassungsfähig und wirkt bei Bewegungen wie ein Stoßdämpfer. Durch Verletzungen, Bewegungsmangel oder Fehlhaltung verkleben die Faszien und sind nun in ihrer Elastizität eingeschränkt. Wenn die Struktur eines Körperteils gestört ist, ist auch seine Funktion beeinträchtigt. Und über das Bindegewebe, das alle Körperteile verbindet, setzt sich die Störung fort. Ein erfahrener Therapeut ertastet diese Verklebungen und versucht sie mit gezielten Griffen und langsamen Bewegungen zu lösen. Diese manuelle Therapie kann durchaus schmerzhaft sein. Nach der Behandlung sollte man dem Körper Ruhe gönnen und viel trinken.

Jede Sitzung wird ganz individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Die Krankenkassen zahlen eine osteopathische Behandlung in der Regel nicht, doch Nachfragen bei der eigenen Kasse lohnt sich. Mittlerweile gibt es Kassen, die die Kosten übernehmen.

Das zweite Thema, die Isopathie, Gleiches mit Gleichem zu behandeln, wurde von Molch nur kurz angesprochen. Hauptziel dieser Therapie ist, das Milieu des Körpers zu normalisieren. Krankmachenden Organismen wird die Lebensgrundlage entzogen und die gestörte Symbiose wieder hergestellt. Der Patient nimmt dazu Sanum-​Präparate ein. Dabei handelt es sich um aufbereitete Schimmelpilze. Sie sollen ohne Nebenwirkungen sein, einzige Ausnahme ist eine bekannte Schimmelpilzallergie. Bei vielen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit und immer wiederkehrenden Infekten ist es einen Versuch wert.

Der nächste Vortrag des Freundeskreises Naturheilkunde findet am 17. Oktober in Mutlangen statt und hat das Thema „Kann der Rücken nur Schmerzen bereiten?“. Die Besucher dürfen sich auf einen informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Abend mit Dr. med. Kasper Abele freuen. Näheres hierzu im Internet unter www​.fre​un​deskreis​-naturheilkunde​.de.


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