Die Volksküche (Comedor) wurde von den Gründungsfamilien des Armenviertels Laderas mit der örtlichen Pfarrei 1989 eingerichtet, um die tägliche Versorgung bedürftiger Menschen mit wenigstens einer warmen Mahlzeit am Tag zu ermöglichen. Durch den gemeinsamen Einkauf, die ehrenamtliche Mitwirkung in der Küche und auch durch unsere Unterstützung ist dies bis heute gut gelungen. Bis zu 400 Essen werden heute noch durch die Unterstützung der Perugruppe jeden Tag ausgegeben: Essen für Alte, ca. 150 Kinder, Schüler, Jugendliche und ganze Familien. Sie holen ihr Essen in einem wie auch immer verfügbaren Gefäß direkt in der Volksküche ab und nehmen es mit nach Hause. Die Küche ist aus deutscher Sicht primitiv, ineffizient und nur mit dem Allernötigsten ausgestattet. Aber sie erfüllte ihren Zweck. Nach über 24 Jahren ist der Zustand der Küche aus hygienischer und arbeitstechnischer Sicht an Grenzen gestoßen, die eine dringende umfangreiche Sanierung erforderlich gemacht haben. Die Bestandsaufnahme vor Ort Unsere jungen Mitglieder Anja Riester, Marie-​Christin und Christopher Oehler haben im ersten Quartal dieses Jahres vor Ort mit der Leiterin der Selbsthilfegruppen Rosa Romero und Padre Marcelo eine Bestandsaufnahme gemacht und über den Zustand des Comedor berichtet. Schäden am Gebäude, am Boden, alte und hygienisch nicht mehr vertretbare Kochtöpfe und Kochutensilien, fehlendes Besteck und ein gemauertes Spülbecken, das schon nahe am Zerfall ist, waren nur ein Teil der Bestandsaufnahme. Aber weit dramatischer ist der Zustand der Kochherde, die mit Koks befeuert werden. Koks wird verwendet, weil er am billigsten ist. Er muss morgens um 5:30 Uhr von den Frauen der Volksküche angeheizt/​weiterbeheizt werden, damit die Öfen die notwendige Hitze erreichen um darauf das Wasser und Mittagessen kochen zu können. Der giftige Rauch der glühenden Koksplatten zieht in den Raum hinein und wird von den Frauen eingeatmet. Bronchialbeschwerden sind schon die ersten Folgen. Die Überprüfung des vorhandenen Kamins zeigte, dass es sich hierbei um einen Blindkamin handelt, der nicht an die Herde angeschlossen ist und auch nicht über das Dach hinausreicht, also absolut kein Abzug nach außen über diesen Kamin erfolgt. Die Aufgabenstellung Nach ihrer Rückkehr aus Laderas wurde mit Marie-​Christin und Christopher ein Workshop durchgeführt, in dem die erforderlichen Aufgaben diskutiert, strukturiert und grob kalkuliert wurden. Die ursprünglich angedachte Renovierung wurde im Verlauf der Diskussion schnell verworfen und man einigte sich darauf, dass eine umfangreiche Sanierung der Volksküche angegangen werden muss. Das erklärte Ziel der Sanierung ist, dass neben den Umbaumaßnahmen am Gebäude, dem geänderten Strom– und Wasseranschluss und einem neuen Gasanschluss eine Küche mit Gasherden eingebaut werden soll, die den Qualitätsansprüchen unserer hiesigen Kantinenküchen entsprechen. Damit will die Gruppe eine langjährige Nutzbarkeit sicherstellen. Weiter soll geprüft werden, ob ein Wasserfilter eingebaut werden kann, der es ermöglicht, das Leitungswasser ohne Abkochen und gesundheitliche Risiken trinken zu können. Die Planung und Vorgehensweise Nach all den Vorplanungen und Gesprächen beschloss die Vorstandschaft der Peru-​Gruppe Heubach e.V. einstimmig, dieses Projekt anzugehen und zu realisieren. Wichtig ist der Gruppe hierbei, dass die Frauen der Volksküche, die dort für nur ein Mittagessen für ihre Familie arbeiten, neben den wichtigen Bezugspersonen Rosa und Pater Marcelo voll in die Planung, Beschaffung und Realisierung integriert werden. Benötigtes Material und Dienstleistungen sollen vor Ort beschafft werden(Arbeitsplätze). Roland Sterzel gründete im November das Projektteam in Laderas/​Lima und startete das Projekt bereits. Zwischenzeitlich sind die Planungsarbeiten voll im Gange. Baupläne wurden nach Deutschland geschickt, wo das junge „Projektteam Spenge“ ( Mitglieder der Perugruppe) mit ihrem Bauingenieur alternative Vorschläge prüft, die Statik überprüft und ggfls. die Baupläne überarbeitet. Die „internationale Kommunikation und Koordination“ zwischen Heubach, Laderas und Spenge erfolgt über Internet mittels Skype-​Konferenzen. Das Projekt soll bis April 2014 fertiggestellt sein. Dann werden auch Marie-​Christin und Christopher in Laderas anwesend sein. Die Finanzierung In einer ersten groben Kalkulation, die derzeit vor Ort detailliert wird, wurde das Projekt auf 30.000 Euro geschätzt. Hierin sind sowohl die Sanierung des Gebäudes als auch die Innenausstattung enthalten. Einberechnet wurde auch die Zahlung des jährlichen Gaspreises für die nächsten drei Jahre, weil die Erfahrung lehrt, dass ohne die nachhaltige Unterstützung das Projekt sehr schnell zum Erliegen kommen kann. Die Peru-​Gruppe Heubach e.V. hat hier ein wirklich ehrgeiziges Projekt begonnen, anspruchsvoll und für die Gruppe wieder eine neue, große Herausforderung. Sie will dies zusätzlich zu den jährlich laufenden Projekten, wie z.B. die tägliche Essensausgabe für 400 Personen, Bezahlung der Erzieherin für die Kita und Betreuerin für die Herberge, usw. stemmen. In Summe muss die Perugruppe im nächsten Jahr 65.000 Euro aufbringen. Die Gruppe vertraut aber auf ihren großen Kreis von Mitgliedern, Förderern und vielen weiteren Menschen, die dieses Projekt unterstützen. Spenden können Sie an die Peru-​Gruppe Heubach e.V. Konto Nr. 800 001 508 bei der Kreissparkasse Ostalb BLZ 615 500 50 überweisen. Spendenbescheinigungen werden kurzfristig erstellt und zugesandt. Auch Mitglieder, die darüber hinaus auch die Gruppe ideell oder aktiv unterstützen möchten, sind herzlich willkommen. Adresse: Peru-​Gruppe Heubach e.V., Michael-​Braun-​Str. 15, 73540 Heubach