Rems-Zeitung - Täglich eine gute Zeitung


Nachrichten

Allgemein | Rosenstein

Hauptversammlung des Heubacher Schloss-​Vereins

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Montag, 30. Dezember 2013

Kurz vor Jahresende fand, wie immer in den stimmungsvollen Räumen des Heubacher Schlosses, die Jahresversammlung des Schlossvereins statt. Die Vorsitzende Gabriele Leib konnte in der gut besuchten Runde einige neue Mitglieder begrüßen, namentlich die Kulturwissenschaftlerin Kerstin Hopfensitz. Sie arbeitet in Stuttgart, unter anderem als freie Mitarbeiterin beim Haus der Geschichte Baden-​Württembergs. Frau Hopfensitz ist mit den Gegebenheiten im Heubacher Schloss schon seit langem vertraut, konnte sie doch vor einigen Jahren die Konzeption für das dort beheimatete, inzwischen viel besuchte und weithin bekannte Miedermuseum erarbeiten.
Auch für das ablaufende Jahr konnte der Schatzmeister des Vereins, Heinz Siegler, eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung beim Vereinsvermögen vermelden. Trotz einiger Ausgaben stieg der Kontostand aufgrund der Mitgliedsbeiträge, Spenden und des Verkaufs von Karten u.ä. wie in den Vorjahren weiter an, so dass im neuen Jahr erstmals mit einer fünfstelligen Summe gerechnet werden kann. Auch die automatische Umstellung des Einzugs der Mitgliedsbeiträge auf das neuen SEPA-​Verfahren bereitete keine Schwierigkeiten. Somit konnte die Entlastung einstimmig erfolgen. Die Vorsitzende berichtete anschließend über besondere Ereignisse und Aktivitäten im zu Ende gehenden Jahr. Hier stand natürlich der Auftritt von “Frau Barbara” ganz im Mittelpunkt. Erstmals hatte im September am Tag des offenen Denkmals eine szenische Kostümführung für Aufsehen gesorgt, bei der Frau Leib als Barbara von Woellwarth und Volker Rösner alias Simon Rieger als württembergischer Vogt in originalgetreuen Kostümen aus der Zeit der Renaissance Besucher und Schaulustige in das Heubach des 16. Jahrhunderts entführt hatten. Dabei wurden Dialoge gesprochen, die ihren Hintergrund im Rückkauf der Herrschaft Heubach durch das Herzogtum Württemberg im Jahr 1579 hatten. Diese Führungen wurden einige Wochen danach im Rahmen der “Spätschicht” wiederholt. Sie waren jedesmal vom Publikum gut angenommen worden und hatten das Interesse am Schloss und seiner Geschichte erneut belebt. Aufgrund des erfreulichen Zuspruchs wollen Stadt und Schlossverein auch künftig solche Aktionen durchführen. Es ist auch daran gedacht, Kostümführungen gegen entsprechendes Entgelt für Vereine und Besuchergruppen anzubieten. Im kommenden Jahr soll die Vor– und Frühgeschichte in die Aktivitäten des Vereins mit aufgenommen werden. Bekanntlich befinden sich im Heubacher Schloss in der heimatgeschichtlichen Ausstellung “Geschichtssplitter” Funde von Ausgrabungen des “Rosensteindoktors” und Ehrenbürgers Franz Keller, dessen Andenken im Schloss eine eigene “Franz Keller Stube” gewidmet ist. Kellers Aktivitäten werden demnächst wieder hochaktuell sein. Der aus Heubach stammende Student der Vor– und Frühgeschichte Stefan Wettengl, der in Tübingen bei Professor Dr. Harald Floss arbeitet, hat Forschungen über Kellers Funde in der “Kleinen Scheuer” vorgelegt. Demnächst soll eine Prospektion für eventuelle neue Grabungen am “Sand” stattfinden. Aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums der Kellerschen Arbeiten soll 2016 ein Kongress in Heubach stattfinden. Der Verein will daher Stefan Wettengl zu einem Vortrag im Schloss einladen, um seinen Mitgliedern sowie interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern Gelegenheit zu geben, etwas über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Keller und die Heubacher Vor– und Frühgeschichte zu erfahren. Von ganz besonderem Interesse waren für die Mitglieder die Ausführungen der Vorsitzenden und ihres Stellvertreters Albrecht Vogel über die Besprechungen, die im ablaufenden Jahr bezüglich der Weiterführung der Restaurierungsarbeiten im zweiten Obergeschoss des Schlosses stattgefunden hatten. Mit Stadtbaumeisterin Strohm, dem Restaurator Fiedler und einem Vertreter des Landesdenkmalamts waren die Voraussetzungen für die Fortsetzung festgelegt worden. Zunächst muss ein Gesamtplan erstellt werden, der einen Nutzungsplan für die betroffenen Räume und einen Maßnahmenplan für die einzelnen Sanierungsschritte beinhaltet. Dies ist bei einem Gebäude vom Rang des Heubacher Schlosses erforderlich um zu verhindern, dass im Lauf der Zeit verschiedene Konzepte realisiert werden und ein einheitliches Gesamtbild für künftige Generationen gestört wird. Als Ziel erscheint aus heutiger Sicht die Konservierung des bestehenden Zustands, d.h. im wesentlichen die Durchführung von Erhaltungsmaßnahmen wie der Verputz des Mauerwerks als realistisch. In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Brütting bekannt, daß die Verwaltung einen Betrag von 30000 Euro in den Haushaltsplan für das kommende Jahr eingestellt hat. Die anwesenden Mitglieder waren über diese Nachricht hoch erfreut, weil der Verein schon seit Jahren die Fortführung der entsprechenden Arbeiten gefordert hat. Die anwesenden Mitglieder konnten sich vorstellen, daß auch der Schlossverein einen finanziellen Beitrag leistet, wenn der Gemeinderat diesem Vorschlag zustimmt. Der Verein erklärte sich weiterhin bereit, an der Erarbeitung des vom Denkmalamt geforderten Nutzungs– und Maßnahmenplans durch sachdienliche Vorschläge mitzuwirken. Auf den Schlossverein werden also im neuen Jahr besondere Herausforderungen zukommen, denen man sich jedoch aufgrund der soliden finanziellen Basis und der kontinuierlichen Vorarbeiten voll und ganz gewachsen fühlt.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
Als Pressewart eines eingetragenen Vereins oder einer lokalen Institution können Sie Inhalte auch direkt in das Online-System eintragen, entsprechende Beiträge werden dann automatisch mit zusätzlichen Informationen rund um den Verein versehen.


QR-Code

QR-Code

vereine-in-gd.de ist ein Service der Rems-Zeitung.
Zikula Application Framework
Andreas Krapohl Zikula Application Framework