Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Montag, 06. Mai 2013
Ein überaus spannendes Programm bot das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester kürzlich bei „Klassik um 11“ im restlos gefüllten Refektorium des Predigers. Von Bach bis Händel kamen u.a.Werke mit spezieller Bearbeitung für das Akkordeon zur Aufführung.
Dass das Akkordeon auch im klassischen Bereich perfekt dargeboten werden kann zeigte nun zum wiederholten Male das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester unter Leitung von Ulrich Hieber im Refektorium des Predigers. Zum Einstieg erklangen monumentale Orgelklänge bei Bachs Präludium und Fuge g-Moll, welche präzise durch das Orchester intoniert wurden. Technisch und musikalisch konnte hier das Akkordeonorchester bereits seine musikalische Klasse demonstrieren, um danach mit Händels Wassermusik den ersten Höhepunkt des Programms darzubieten. Verstärkt durch Kontrabass und Cembalo begeisterte hier das Akkordeonorchester die Zuhörer mit präzisem und differenziertem Spiel. Erwähnt seien hier die kraftvollen Horn-Soli, die durch zwei Akkordeon-Solisten auf ihren elektronischen Akkordeons sehr einfühlsam und perfekt interpretiert wurden. Besonders hervorzuheben sei hier die Tatsache dass das Orchester nie die Spannung über das lange mehrsätzige Werk verloren hat und das Publikum immer in seinen Bann zog. Mit Max Regers Lyrischem Andante konnte dann das Akkordeonorchester seien Fähigkeit unter Beweis stellen, auch leise Töne ausdruckstark darzubieten um damit dem melancholischen Charakter des Stückes gerecht zu werden. Den absoluten Höhepunkt des Konzertes bildete allerdings das Concerto für Harfe und Orchester von François-Adrien Boieldieu. Diese Komposition sei, so Hieber in seiner Moderation, ein Prüfstein für Solisten. Dass er dafür mit Flora Babette Kick eine besondere Solistin an der Harfe gefunden habe damit hatte er nicht zu viel versprochen. Die u.a. in Gmünd unterrichtende Harfenistin zeigte neben äußerst hohem Können auch eine große Ausdrucksstärke. Es war für die Zuhörer ein Wohlgenuß dieser Solistin zuzuhören und auch ihr beim Spielen ihrer Harfe zuzusehen. Erwähnt werden soll aber auch die perfekte Symbiose aus Harfe und Akkordeon, denn das Orchester verstand es sehr gut die Wechselspiele aus Solopassagen und Tutti differenziert zu gestalten. Minutenlanger Beifall war der Lohn für diese gelungene Premiere aus Harfe und Akkordeon, so dass die Solistin um eine kleine Solo-Zugabe nicht umhin kam. Mit Nocturne und der Mazurka aus der Suite Mascerade von Aram Chatschaturjan verabschiedete sich das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester von seinem Publikum im Refektorium des Predigers, das einmal mehr voll auf seine Kosten gekommen war, denn das spannende Programm und die Akteure hatten die Erwartungen mehr als erfüllt. Man darf schon jetzt gespannt sein was sich das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester für das nächste Mal ausdenkt, wenn es wieder heißt „Klassik um
11“.