LORCH.. Erst kurz vor Mitternacht waren alle Stimmen ausgezählt: 62 Feuerwehrmänner und –frauen der aktiven Wehr hatten den neunköpfigen Ausschuss neu gewählt. Erfreulicherweise stammen die Mitglieder sowohl aus der Kernstadt als auch aus den Teilorten Waldhausen und Rattenharz, deren Abteilung 2012 mit den Lorcher Kameraden zusammengelegt wurde. Gewählt wurden Michael Dostal, Christian Dolderer, Eberhard Bühler, Jürgen Wolfmaier, Michael Schüle, Alexander Lauber, Timo Lenz, Daniel Ulmer und Michael Pfitzer. Die Zusammenlegung der Abteilungen resultierte aus dem neuen Gerätehaus in der Maierhofstraße, das im September 2012 eingeweiht wurde. Gleichzeitig war der Standort Kirneck wieder belebt worden. Dort wartet nun ein Tragkraftspritzenfahrzeug auf seinen Einsatz. „Das neue Gerätehaus bekam soviel Aufmerksamkeit, dass das 150-​Jahr-​Jubiläum der Feuerwehr Lorch fast unterging“, befand Kommandant Marco Wahl im Rückblick. Mit zwei Tagen der offenen Tür waren beide Anlässe gefeiert worden. Viele Besucher hatten sich das neue Gebäude und Gelände angeschaut. „Wir freuen uns sehr darüber, und auch die anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten sind überwunden“, sagte Wahl. Doch damit hätten Stadt und Gemeinderat noch nicht alles Notwendige für die Feuerwehr getan. Ein umfassender Bedarfsplan müsse erstellt werden, sonst könne die Wehr ihre Mindestanforderung, dem Schutz der Bürger, nicht mehr nachkommen. „Die Stadt erschließt ein Wohngebiet nach dem anderen, aber die Feuerwehr arbeitet weiter mit alten Fahrzeugen und alter Technik“, mahnte Wahl in Richtung von Bürgermeister Karl Bühler und den erschienenen Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderats. Der Kommandant hofft auch auf mehr Kameraden. Momentan gibt es 76 aktive Feuerwehrmänner in Lorch, die im vergangenen Jahr 62 Einsätze gefahren haben. Darunter zum Beispiel 14 Kleinbrände und 22 Hilfeleistungen. Sechs Personen sind gerettet worden. Insgesamt waren die Feuerwehrmänner 4219 Stunden auf Übung oder im Einsatz. In der Mitgliederzahl wurden bereits die beiden Neuankömmlinge Marcel Jade und Timo Lenz sowie die Wechsler in die Altersabteilung verrechnet. Auch die sieben Jugendlichen, die neuerdings mit Vollendung des 17. Lebensjahrs zu den Aktiven wechseln können, sind schon gezählt. Ohne Lars Klugmann, Simon Schüle, Pascal Amling, Simon Greiner, Fabian Knäple, Joshua Duschek und David d’Amico verbleiben der Jugendfeuerwehr noch 18 Jungen und Mädchen. „In erster Linie brauchen wir Leute, die in Lorch und Umgebung arbeiten und tagsüber Einsätze fahren könnten“, erklärte Wahl. Markus Nothdurft ist Mitarbeiter im örtlichen Bauhof und erfüllt dieses Kriterium. Außerdem qualifizieren ihn mehrere Lehrgänge für den Posten des stellvertretenden Kommandanten, zu dem ihn die Kameraden auch beim ersten Urnengang wählten. Der 31-​Jährige folgt auf Dieter Seng, der nach 41 Dienstjahren in die Altersabteilung wechselte. Zusammen mit Hans Walcher, der 46 Jahre lang zur aktiven Mannschaft gehörte, ehrte Kommandant Wahl ihn für seine Dienste und überreichte mit Bürgermeister Bühler Geschenk und Urkunde. Die Altersabteilung zählt nun 24 Mitglieder und ist auf der Suche nach einem neuen Obmann. Hartmut Rath legte sein Amt mit seinem 75. Geburtstag nach zehn Jahren nieder. Geschenk und Urkunde erhielten auch Michael Dostal und Wilfried Reinhuber. Seit 25 Jahren gehören der ehemalige Waldhäuser Abteilungskommandant und der Hauptfeuerwehrmann aus Weitmars zur Truppe. Im Namen des Landes verliehen ihnen Kommandant Wahl und Bürgermeister Bühler dafür das Feuerwehr-​Ehrenzeichen in Silber. Der Bürgermeister verzichtete ansonsten wegen entzündeter Stimmbänder auf eine lange Rede. „Ich möchte Ihnen allen sehr herzlich für Ihnen Einsatz danken“, fasste er zusammen. Besonders großen Einsatz hatte der Brand des Wachthauses vor einigen Tagen gefordert. Damit hatte die Lorcher Wehr im ruhigen Jahr 2013 bisher 19 Einsätze. Auch privat treffen sich die Männer und Frauen. Ausflüge zum Beispiel zum Wasen oder zu Landesfeuerwehrtagen sind fest eingeplant. Besonders die Jugendwehr unternehme viel gemeinsam, erzählte Jugendfeuerwehrwart Thomas Espenlaub. Zeltlager, Fußballturniere oder das Mithelfen bei der Kreisputzete stärken die Gemeinschaft. Den Abschluss der Hauptversammlung bildete ein kameradschaftliches Beisammensein.