Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Montag, 17. Juni 2013
Schwäbisch Gmünd (mg): In den Pfingstferien unternahm der Gmünder Städtepartnerschaftsverein eine Gruppenreise nach Frankreich und besuchte die Partnerstadt Antibes Juan-Les-Pins. 45 Reiseteilnehmer, darunter 2 Stadträtinnen, machten sich auf den Weg, um wieder französische Freunde zu treffen, Beziehungen und Begegnungen aufzufrischen und auch neue anzubahnen.
Brigitte Nagel, Frankreich-Beauftragte des Vereins Städtepartnerschaft Schw. Gmünd und selbst gebürtige Antiberin, hatte ein umfangreiches Reiseprogramm erarbeitet und dabei Wünsche und Anregungen der Reiseteilnehmer mit berücksichtigt. Die Reise führte über das Rhônetal nach Montélimar, wo am Abend bei über
20 °C, bei Antritt der Reise waren es
6 °C und regnerisch, auf der Terrasse des Restaurants einer „Bettringerin“ ein kalt-warmes Buffet mit regionalen Spezialitäten aufgetischt war und die Gruppe auf das „Savoir-Vivre in Frankreich“ einstimmte. Anderntags stand in der Stadt des Nougats natürlich eine Führung in einer Nougatfabrik nach alter Tradition, eine Kombination von Museum und handwerklicher Herstellung, an. Aix-en-Provence, die Stadt von Paul Cézanne, war das nächste Ziel auf dem Weg nach Antibes. Bei teils regnerischem Wetter wurde in kleinen Gruppen, bewaffnet mit einem Stadtplan, die Altstadt erkundet. Ein Bummel über einen Krämermarkt verstellte fast den Blick über eine Ansammlung von Barockbauten aus dem
17. und
18. Jahrhundert. Für die meisten war jedoch das Ziel die bekannte Kathedrale Saint-Sauveur, die zum Verweilen einlud und wo Baustile vom
5. Bis zum
17. Jahrhundert bewundert werden konnten. Noch schnell einen Café und weiter ging die Fahrt nach Antibes, wo am Abend die Freunde vom französischen Partnerschaftsverein, Antibes Jumelages, die Reisenden in einem Vereinsheim herzlich begrüßten. Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Nizza auf dem Plan. Anlässlich der Geburtstage zweier Mitreisenden wurde an der Uferpromenade, bei der „ Promenade des Anglais“, bei strahlendem Wetter, auf das Wohl derer angestoßen, bevor jeder den alten Hafen und die Altstadt selbst erkunden konnte. Kirchen, Burgberg, Museen, die Straße der Antiquitäten, Einkaufsmeilen und vieles mehr wurden angesteuert. Treffpunkt war dann ein Spezialitäten-Restaurant, wo die Gruppe es sich schon wieder gut gehen ließ. Am Abend war ein kaltes Abendessen am Strand von Antibes eingeplant, bei dem man einen herrlichen Blick auf das Meer, den größten Yachthafen Europas, die Altstadt, das Fort Carré usw. trotz des starken Windes genießen konnte. Nach kurzer Zeit fanden alle den Weg in die Vereinshütte, wo man sich aufwärmen und weiter feiern konnte. Selbst der Geburtstagskuchen, vom dortigen Vereinsvorsitzenden Wolfgang Burg, fehlte nicht. Gmünder Neu-Mitglieder hatten alle Zutaten für ein Käseraclette mitgebracht und es schmeckte jedem. Einen Schiffsausflug nach Saint-Tropez und zurück mit mehrstündigem Aufenthalt stand am nächsten Tag auf dem Programm. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Sicht bis zum Estérel-Gebirge glitt die Küstenlandschaft mit ihren mondänen Ortschaften wie Cannes und Nizza vorbei, bis die malerische Bucht vor Saint-Tropez, in der riesige Yachten vor Anker lagen, und die charakteristische, Saint-Tropez krönende Zitadelle auftauchte. Ein ehemaliges Seeräuber– und Fischernest entwickelte sich, angesichts der Anwesenheit der „Reichen und Schönen“ des Jet-Sets zum exklusiven Ferienort, was man besonders an den Preisen in den Boutiquen, Bars und Restaurants ablesen konnte. Ein Rundgang um die Zitadelle, diese war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, bot immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Altstadt, die Bucht, die Küste und auch auf eine herrliche Flora, die zum fotografieren anregte. Durch enge, verwinkelte Altstadtgässchen, entlang der Küste eröffneten sich immer wieder kleine intime Buchten, die zum Sonnenbaden einluden, weniger zum Baden, denn auch hier war das Wasser noch ziemlich kalt. Am Ende des Küstenweges, unterhalb der Zitadelle, eng an der Küste angelegt, befand sich ein Seemannsfriedhof, der auch ob seines Grabschmucks, Keramik-Blumenkränze und –Gebinde jeglicher Art die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zog. Anderntags stand eine Fahrt nach Saint-Paul-de-Vence auf der Tagesordnung. Unterwegs wurde eine Confiserie in Gorges-du-Loup, einem Ort in einem hoch gelegenen Gebirgshang, besichtigt. In Handarbeit hergestellte feine Confiserien wurden gekostet und dann auch gekauft. Vorbei an mittelalterlichen Dörfern, wie
z.B. Tourrettes-sur-Loup, gelangte die Reisegruppe nach Saint-Paul-de-Vence, ebenfalls ein Ort, der den Anschein erweckte, in der Zeit des Mittelalters stehen geblieben, erstarrt zu sein. Gepflasterte steile Gässchen zogen sich den Hang hinauf und hinunter. Boutiquen in jedem Steinhäuschen, die ihre Waren den vielen Touristen zum Kauf anboten. Einige nahmen die Gelegenheit wahr, die in der Nähe gelegene „Fondation Maeght“ zu besichtigen und in dem privaten Museum und den Gartenanlagen zeitgenössische Kunstwerke und moderne Kunst zu betrachten. Katalanische Architektur von Josep Lluis Sert begegnete ihnen ebenso wie Werke von Giacometti, Keramiken und Skulpturen von Miró, Mosaiken von Chagall, Glasfenster von Braque und vieles mehr. Sicherlich konnte in der angedachten Zeit nur ein Bruchteil der gesammelten Bilder, Skulpturen Zeichnungen, Grafiken der Modernen aus dem
20. Jahrhundert und die aktuelle zeitgenössische Sonderschau der deutschen Gloria Friedmann in Augenschein genommen werden. Am Abend war jeder Gast bei einer französischen Familie zum Abendessen eingeladen. Eine wunderbare Gelegenheit, alte Freundschaften wieder zu beleben und neue einzugehen, aber auch auszutesten, ob der erlernte Sprachschatz zur Konversation ausreichte. Am vorletzten Tag wurde die Villa Eilen Roc mit seinem wertvollen Interieur besichtigt, eine im griechisch-römischen Stil errichtete Prachtvilla am Cap d’Antibes aus dem Jahr
1860, die in städtischem Besitz derzeit renoviert wird. Einst das “Juwel der Côte d’Azur“ grenzt sie mit ihrem Park heute an die gigantisch großen Anwesen russischer Oligarchen. Im Park der Villa Eilen Roc wurde
2009 eine deutsche Eiche gepflanzt, ein Symbol Antiber-Gmünder Freundschaft, die aufgesucht wurde, um sich ein Bild über den Wachstums-Fortschritt und ihrem Gedeihen zu machen. Am Nachmittag, bei sengender Hitze, waren die Gmünder dazu eingeladen, von der Tribüne aus den Blumenkorso beizuwohnen. Musikgruppen, Motivwägen, ganz aus Blumen gestaltet, und schön gewandete Akteure boten ein überaus buntes, fröhliches Bild eines Umzugs, der eine Mixtur aus Mainzer Karneval und Karneval in Rio darstellte. Anstelle von Bonbons wurden Blumen und ganze Blumensträuße geworfen. Der letzte Tag vor der Heimreise über Italien und der Schweiz stand zur freien Verfügung, was von den Reiseteilnehmern dazu genutzt wurde, letzte Mitbringsel einzukaufen, ins Picasso– oder Peynet-Museum, zum provenzalischen Markt, Yachthafen (mit Segelregatta), an den Strand oder auch ins Marineland zu gehen oder eine Wanderung um das Cap d’Antibes zu machen. Ein Festessen mit den französischen Freunden von Antibes Jumelages rundete diese ereignisreiche Woche ab. Und wieder war es eine Reise getreu dem Motto der Städtepartnerschaft: Menschen begegnen sich, lernen sich schätzen, auch ihr Land, und bleiben freundschaftlich miteinander verbunden. Die nächste Reise des Vereins Städtepartnerschaft führt Ende August zum Nationalfeiertag Stephanstag in die ungarische Partnerstadt Székesfehérvár. Es sind noch Plätze frei.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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