Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Donnerstag, 27. Juni 2013
Dr. Hagen Nowottny ließ zunächst als Vertreter der Ausbilder die vergangene Ausbildungszeit Revue passieren und betonte, dass das Lernen, das zeitgemäße Jagen und Handeln eines Jägers erst mit Erlangen des Jägerbriefes richtig anfängt. Jäger sein heißt Verantwortung in vielen Bereichen zu tragen, denn nur 15 –20 % hat die im Wald und Feld aufgebrachte Zeit mit Schießen zu tun. Die Jäger erfüllen wichtige Aufgaben: wie Sicherung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes, Pflege und Erhaltung der Lebensgrundlagen des heimischen Wildes. Die Prüfung besteht aus drei Prüfungsabschnitten: 1. dem jagdlichen Schießen, mit Handhabung von Jagdwaffen, 2. dem schriftlichen Teil und 3. dem mündlich-praktischen Teil. Im schriftlichen Teil haben die Prüflinge je Prüfungsfach 30 Fragen im Multiple-Choice-System zu beantworten. Diese gliedern sich in folgende Prüfungsfächer: 1.Tierarten, Wildbiologie, Wildhege und Land– und Waldbau, Wildschadensverhütung; 2. Waffentechnik, Waffenrecht und Führen von Jagdwaffen (einschließlich von Faustfeuerwaffen); 3. Jagdbetrieb, insbesondere Jagdausübung, Jagdarten, Jagdeinrichtungen, Fanggeräte, Tierschutz– und artgerechte Haltung, Führung und Einsatz von Jagdhunden, Sicherheitsbestimmungen; 4. Jagd-, Tierschutz– sowie Naturschutz– und Landschaftspflegerecht, Jagdethik; 5. Wildkrankheiten und Behandlung von erlegtem Wild, insbesondere Erkennungsmerkmale der wichtigsten Wildkrankheiten, hygienisch erforderliche Maßnahmen und Beurteilung der gesundheitlich unbedenklichen Beschaffenheit des Lebensmittels Wildbret. KJM Martin Lang betonte, dass Jagd und Naturschutz eine seit Urzeiten eingespielte Einheit bilden und unzertrennlich mit einander verbunden sind. Denn darin wurzeln ja der ganze Reiz und die Wonne des Jagens, dass der Mensch, der durch unvermeidlichen Fortschritt, aus der urväterlichen Nachbarschaft mit Tieren, Pflanzen und Gestein„ kurz der Natur, verdrängt ist und sich der künstlichen Rückkehr zu ihr erfreut. Inzwischen müsste jedem klar sein, dass wir in unserer stark besiedelten Kulturlandschaft der Erhaltung der noch freien Natur, sowie der Lebensräume für Tier– und Pflanzenwelt größte Aufmerksamkeit widmen sollten. Manches Wild, wie Rebhuhn, ist bei uns schon ausgestorben. Rebhühner finden bei uns keine Lebensgrundlagen und keine Deckung mehr. Andere wie Wildschwein und Waschbär nehmen trotz scharfer Bejagung zu, da sie hier im Schlaraffenland leben, bis in die Siedlungen vordringen können und von manchen tierliebenden Mitmenschen sogar gefüttert werden. Die KJV Gmünd ist deshalb auch aus den erwähnten Gründen geschlossen, gegen den Bau der Sommerrodelbahn im „Taubental“ und ist der Meinung, dass dieses Geld sinnvoller angelegt werden kann. Ganz abgesehen davon, dass die dort lebenden Wildtiere durch die andauernde Beunruhigung und dem Stress, krank werden, sich nicht mehr aus ihren Einständen trauen und deshalb mehr Bäume anknabbern, dass keine Naturverjüngung mehr stattfinden kann. Eine ordentliche Bejagung ist dann auch nicht mehr gegeben. Wir sind der Meinung, dass mit Sicht auf die LGS 2014 in Gmünd, bisher perfekt geplant und schon vieles geleistet wurde, nur mit Rücksicht auf die Natur ist die Rodelbahn absolut unnötig.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, den Jagdschein zu erwerben, sollte sich unter der Hompage www.jv-schwaebisch-gmuend.de informieren und bei der Mitgliederverwaltung melden