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Böbinger AGV 1942/​43 in der Dreiflüssestadt Passau

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Samstag, 29. Juni 2013

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Die Böbinger Altersgenossen des Schuljahrgangs 1942/​43 zogen es vor, ihr Siebzigerfest zusammen mit ihren Partnern in der Fremde, im Rahmen eines dreitägigen Ausflugs, zu begehen. Als Reiseziele wurden die Dreiflüssestadt Passau und der benachbarte Bayrische Wald mit seiner großartigen Naturlandschaft favorisiert.
Die begeisterte Resonanz belegte, dass diese Entscheidung trotz der unvorhersehbaren, katastrophalen Auswirkungen des Jahrhunderthochwassers „voll ins Schwarze getroffen“ hat. Das strahlende und lang herbeigesehnte Frühsommerwetter ließ schon bei der Abfahrt beste Feierlaune aufkommen. Besonders herzlich fiel die Begrüßung der auswärtigen Freunde aus Bad Wimpfen, Horb am Neckar und Renningen aus und das bevorstehende Ausflugsprogramm motivierte die interessierten Teilnehmer. Gesellige Unterhaltung, ein bayrisches Weißwurstfrühstück in der Velburger Winklerbräu und ein informationsfreudiger Busfahrer ließen die Anreisezeit wie im Flug zerrinnen. Ein einheimischer Reiseleiter zeigte im Rahmen einer Panorama-​Rundfahrt mit berechtigtem Stolz die natürlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten „seines“ Bayrischen Waldes. Schwerpunkt war der Kulminationsbereich um den ca. 1500 Meter hohen Arber mit dem hochgebirgsartigen, geheimnisvollen Arbersee. Die Herstellung eines regionaltypischen Produkts, des Bärwurz-​Schnapses, interessierte nicht nur die Männerwelt. In einer Bärwurzerei erfuhr man anschaulich die arbeitsintensive Destillation der scharfwürzigen Spirituose aus der Wurzel der doldenblütigen Heilpflanze. Etwa 10 Jahre lang muss das Produkt im Eichenfass gelagert werden. Einer weiteren Besonderheit der Region, der Glasherstellung, wurde mit dem Besuch der weltbekannten Glashütte Joska mit ihren unbegrenzten Einkaufsmöglichkeiten und dem angrenzenden, beeindruckenden Glashüttenpark in Bodenmais Rechnung getragen. Den Tagesabschluss krönte der in eigener Regie gestaltete „Bunte Abend“ der Böbinger Siebziger im Nebensaal des Hotels. Vollblutmusiker Karl, Dichtertalent Brigitte, Schauspieler, Gesangsgruppen und Humoristen stellten zur Überraschung aller Anwesenden ein abendfüllendes. unterhaltsames Programm inklusive „Wunschkonzert“ auf die Beine. Voller Entsetzen nahmen die Remsanlieger die unübersehbaren Folgen des katastrophalen Donau-​Inn-​Hochwassers in den unteren Stadtbereichen wahr und bewunderten die unerschütterliche Reaktion der Bewohner bei den Aufräumarbeiten. Die Altstadt, nach einem verheerenden Brand im 17. Jahrhundert mit Hilfe italienischer Baumeister wieder aufgebaut, beeindruckte durch die barocke Prägung der hellfarben gestalteten Häuserfronten. Vom stimmungsvollen Residenzplatz mit dem Wittelsbacherbrunnen aus, erreichte man den herrlichen, spätgotischen Dom, der von zwei mächtigen Türmen flankiert wird. Herrliche Fresken und Stuckaturen im Innenbereich bildeten die passende Kulisse für das mittägliche Orgelkonzert. Das als „größte Orgel der Welt“ bekannte Wunderwerk, bestehend aus 233 Registern, über 17000 Pfeifen und fünf Werken, stellt eine Attraktion für Touristen aus aller Welt dar. Das mächtige Rauschen beim Zusammenspiel der örtlich versetzten Werke ließ die Zuschauer im voll besetzten Kirchenraum erschauern. Am späten Nachmittag wurde eine romantische Abendschiffahrt auf der gebändigten Donau angeboten. Unvergessliche Blicke auf die Passauer Silhouetten links und rechts des Flusses, ein Dreigang-​Menü aus der Schiffskabine, zwei Schleusenpassagen auf der österreichischen Seite und begleitende Live-​Musik ließen den Tag erlebnisreich ausklingen. Auf der Heimreise machte man Station in Kelheim am Fuße der weithin sichtbaren Befreiungshalle. Die Böbinger Landratten freuten sich auf eine weitere Fluss-​Schiffahrt: Auf dem sonnigen Oberdeck, vorbei an den schroffen, beängstigenden Kalksteinwänden des Donaudurchbruchs zum abgelegenen Kloster Weltenburg. Von den vielen touristischen Möglichkeiten wurde der großflächige, schattenspendende Biergarten der Klosterbräu mit ihrer fast 1000-​jährigen Brautradition bevorzugt. Als Pflicht galt die Besichtigung der vom berühmten Baumeister Asam im süddeutschen Barockstil erstellten Klosterkirche und deren prachtvoll ausgestalteter Innenraum. Nach dem Abschluss-​Essen in einem schmucken, ländlichen Lokal im Ries und einer lustigen, musikalisch aufgelockerten Heimfahrt trennten sich die so hervorragend harmonisierenden früheren Schulkameraden mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen.

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