Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Mittwoch, 24. Juli 2013
Ziel beim Jahresausflug des Obst– und Gartenbauvereins Bettringen am vergangenen Samstag war die Firma Heinrich, Gemüseanbaubetrieb, in Büttelbronn bei Öhringen. Und wenn es von diesseits der Rems schon mal ins ‚Haualauische‘ nach Norden ging, dann waren auch sehenswerte Programmpunkte in der dortigen Region angesagt.
Also gings am frühen und noch kühlen Morgen mit dem bequemen Reisebus über Gschwend und Gaildorf, auf der Hall-Umgehung vorbei an Wackershofen, zunächst nach Neuenstein. Das Renaissance-Schloss erstrahlte in der Morgensonne und die Führung durch einige vom Fürsten zu Hohenlohe-Öhringen nicht bewohnten und für Besucher zugänglichen Gemächer zeigte die ganze Pracht der in der damaligen Zeit gestalteten Einrichtungen. Eine Vielzahl von den fürstlichen Familien zusammengetragenen Exponaten, Kunstgegenständen und Sammlun-gen wurden bewundert. Ein Blick von der Ballustrade auf den Wassergraben ums Schloss rundete die Eindrücke ab. Das nicht weit entfernte Städtchen Öhringen entstand in römischer Zeit, am dort nach Norden verlaufenden Limes. Später im Barock war es Residenz der Fürstenfamilie, die ihren Sitz im Schloss Neuenstein aufgegeben hatte. Ein geführter Rundgang durch die Gäßchen und Straßen zeigte anschaulich was die Stadt dann auch bei ihrer Landesgartenschau
2016 in den Mittelpunkt rücken wird. In der Stiftskirche fiel gleich der wunderschöne geschnitzte Altar auf und mancher vermutete sofort Tillmann Riemenschneider als Schöpfer des Kunstwerks. Dies konnte die Führerin aber nicht bestätigen, man habe überhaupt keine Anhaltspunkte oder Quellen zur Entstehung. Nun war über die Mittagszeit ausreichend Gelegenheit zum Verkö-stigen, Eis essen oder Kaffeetrinken. Im unscheinbaren Örtchen Büttelbronn, nördlich von Öhringen gelegen, befindet sich einer der größten Obst– und Gemüseerzeuger der Region. Die Firma Heinrich bewirtschaftet sage und schreibe
275ha Ackerfläche, allein
75ha für Einlegegurken. Für Obst– und Gartenfreunde des Vereins aus Bettringen war der Besuch dort natürlich von besonderem Interesse. Aber zunächst überraschte die Chefin mit einem so nicht erwarteten Kaffee– und Kuchenempfang und selbsterzeugtem Erdbeer-Prosecco, bevor dann der Junior-Chef mit Bild-Projektion in die Gurkenerzeugung einführte. Beim Betrieb befindet sich eine Wohn-Container-Anlage für die etwa
250 Saisonarbeiterinnen und –arbeiter, vornehmlich aus Polen und Rumänien. Anschließend wurde die Gruppe an der Gurkensortiermaschine vorbeigeführt. Vom Feld ankommende, mit bis zu
8 Tonnen gefüllte Traktorenanhänger, kippen die Gurken in die Bottiche. Förderbänder verteilen in die Sortierschächte aus deren Bänder dann die Gurken in bereitgestellte Bottiche purzeln. Ausgewählte Ware wird dann auf LKWs verladen und geht an die großen bekannten Firmen, die die lecker sauren Gurken daraus herstellen und einglasen. Eine Fahrt im Bus hinaus auf die Felder machte allen deutlich, dass davor aber der Schweiß der menschlichen Arbeit erforderlich ist. Auf sogenannten ‚Gurkenfliegern‘, an einem Traktor eingehängten Tragflächen, liegen links und rechts je
10 Gurkenpflückerinnen und Gurkenpflücker bäuchlings etwa
70cm über dem Feld und ‚grasen‘ im besten Sinn des Wortes die alle drei Tage heranwachsenden Gurken ab. Ein kleines Förderband transportiert diese zum mitgeführten Hänger.
460 km lang verlegte Wasserleitungen garantieren das Wachsen und die Qualität der Produkte. Nein – liebe Kinder: die Gurken wachsen nicht bei ‚Kühne‘ oder ‚Hengstenberg‘ im Glas! Gut, dass die Tochter der Firma in Windischenbach mitten im Weinbaugebiet einen ’Besen‘ betreibt. Hier war der gemütliche Abschluss des Ausflugs, bevor mit der Heimfahrt ein eindrucksvoller Ausflug zu Ende ging.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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