Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Freitag, 05. Juli 2013
Nachdem die beiden letzten Konzertreisen in östliche Richtung nach Prag (2008) und nach Nordpolen (2010) führten, ging es dieses Mal Richtung Nordwesten – die Niederlande waren angesagt.
Seit Juni vergangenen Jahres kreisten die Gedanken immer wieder über dieser Reise und das Programm dazu. Die Wahl des Standortes fiel auf Den Haag. Die lebhafte und kontrastreiche Stadt Den Haag faszinierte ebenso mit ihrer städtebaulichen Postmoderne wie mit ihrer sichtbaren Geschichte und gegenwärtigen Bedeutung als Verwaltungszentrum und Regierungssitz. Für die vier Tage dauernde Reise über die Pfingstfeiertage wurde eine Vielfalt von gemeinsamen Unternehmungen angeboten, aber auch Spielraum für individuelle Gestaltung eingeräumt. Zwei Exkursionen nach Amsterdam mit seinen vielfältigen touristischen Angeboten wie Grachten, Rijksmuseum (erst vor kurzem wieder eröffnet), facettenreiche Gastronomie, eine Fahrt nach Rotterdam mit einer Hafenrundfahrt durch den größten Containerhafen Europas, eine sehr individuelle Stadtführung durch Den Haag unter der Regie des Pfarrer-Ehepaares Benz-Wenzlaff (vormals in Großdeinbach!), Automobilmuseumsbesuch oder Kurzausflug an den Nordseestrand bei Scheveningen, noch ein Museum mit alten holländischen Meistern, kleinere malerische Städte wie Delft und Leiden mit ihrem unverwechselbaren Gesicht und Charakter wechselten sich ab. Dazwischen oder ausklingend zu abendlicher Stunde ein originelles Lokal entdecken, sich dort verwöhnen lassen, angeregte Gespräche führen – es wurde nicht langweilig. Verreist der Motettenchor, reist auch der kulturelle Anspruch mit. Dem wurde Genüge getan, indem zwei Konzerte zur Aufführung gelangten, die akribische Vorbereitung durch die Chorleiterin Frau KMD Sonntraud Engels-Benz und engagierten Einsatz der übrigen Beteiligten erforderte und den gespendeten Beifall der Zuhörer wohl verdiente. Das erste Konzert fand in der Koningskerk in Amsterdam statt. In einem modernen Kirchenbau hat die Evangelische Brüdergemeine Herrnhut ihr Zuhause. Ein großer Teil der Gemeinde stammt aus Surinam, daher eine besonders farbenfrohe Kleidung der Damen mit passenden Hutmodellen. Sie wurden nur noch von der Begeisterungsfähigkeit der zahlreichen Zuhörerschaft übertroffen. Der Chor bot Werke von Rheinberger, Schütz, Pärt, Crassini, J. L. Bach und Mendelssohn-Bartholdy dar, abgerundet von einem grandiosen Orgelspiel (Andreas Gräsle) und zwei Stücken für Trompete und Orgel (Johannes Benz und A. Gräsle). Als nach dem letzten Ton die Gastgeber nicht nur Worte des Dankes sondern auch Baseball-Kappen mit Aufschrift und Logo an die Mitwirkenden verteilte, konnte man fast vergessen, in einem Gotteshaus zu gastieren. Bei anschließendem Beisammensein mit Bewirtung (eine solche war bereits dem Auftritt vorausgegangen), erfuhr die Herzlichkeit noch zusätzliche Dimensionen. Mit vergleichbarer Begeisterung und nicht weniger Engagement bestritt der Motettenchor das feierliche „Pinksterkoncert“ in der Deutschen Evangelischen Kirche in den Haag, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Niederlande und Deutschlands auch auf diplomatischer Ebene gespielt hat. Es gelangten nochmals die erwähnten Werke zu Gehör. Vor etwas dezenteren aber genauso begeisterten und dankbaren Zuhörern lieferte der Chor Proben seines Könnens ab. Der Beifall eines stehenden Publikums belohnte vorausgegangene harte Probenarbeit. Ein gemeinsames Abendessen stellte den Schlusspunkt einer ebenso gelungenen wie abwechslungsreichen Chorreise dar.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
Als Pressewart eines eingetragenen Vereins oder einer lokalen Institution können Sie Inhalte auch direkt in das Online-System eintragen,
entsprechende Beiträge werden dann automatisch mit zusätzlichen Informationen rund um den Verein versehen.