Eingereicht von »Obst- und Gartenbauverein Wißgoldingen« am Montag, 19. August 2013
Der landschaftlich schönste Abschnitt zwischen Krems und Melk mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist beeindruckend. Dies hat auch den Vorsitzenden des
OGV Wißgoldingen, Ludwig Eisele bewogen, Mitglieder, Gartenfreunde und Naturliebhaber zum diesjährigen Vereinsausflug in diese Region zu entführen — eine etwas andere Reise der Faszination für Natur, Wein und andere Kostbarkeiten. Aufgrund seiner Einmaligkeit zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend, war die Wachau und Sü
DMähren das erklärte Ziel.
Bei strahlendem Sonnenschein, über München, Deggendorf und Passau fahrend, erreichte der Bus mit
48 Teilnehmern die Gemeinde Spitz. Entspannung und etwas Abkühlung für die gut gelaunte Reisegruppe brachte die Fahrt auf der Donau mit der MS Prinz Eugen Blue Danube nach Krems – das Tor zur Wachau. Nach einer Stadtbesichtigung ging es in „das Reich der Genüsse“. Beim geführten Rundgang zwischen Donauwellen und Sandgrube der „Winzer Krems“ führte die sinnliche Reise nach einem exklusiven Sektempfang in acht Stationen zu einem außergewöhnlichen Weinerlebnis und ermöglichte Blicke hinter die Kulissen. Sehen, hören, tasten, schmecken und riechen machte den Wein nicht nur im Glase erlebbar, wie alle persönlich feststellen konnten. Im Weingut und Gartenhotel Pfeffel, in Dürnstein, wurden die Zimmer belegt. Nach dem Abendessen und einem gemütlichen Beisammensein ging es „Zur Himmelstiege“ auf eine gute Nacht. Ein neuer Tag beginnt immer mit einem guten Frühstück. So gestärkt folgte die Fahrt durch das Kamptal zur Rosenburg, einem Juwel der Renaissance. Hoch auf einem mächtigen Felsen über dem Kamptal, von weitem sichtbar, thront eine beeindruckende Schlossanlage. Von oben noch einen Blick über die Terrassen und dann führte die Tour weiter zum Retzer Erlebnis-Keller. Im unterirdischen Labyrinth von Retz, dem längsten Weinkeller Österreichs, mit einer Gesamtlänge von
20 km, bis zu
20 m tief in bloßen Meeressand gegraben und dreigeschossig angelegt, erreichten die Besucher nach
600 m Wegstrecke wieder das Tageslicht. Trotz dieser Dimensionen und umfangreicher Weinverkostung gab es keine Verlustmeldungen. Zur Stärkung wurde ein kräftiges Mittagessen in der Schlossgaststätte Brand in Retz eingenommen bevor die Weiterfahrt über Znaim nach Mikulov (Nikolsburg) in die Tschechische Republik erfolgte. Mikulov, in der Region Sü
DMähren, ist ein kleines Stückchen Italien mitten in Mähren. In der Hauptstadt des mährischen Weins kann man an einem Sommernachmittag tatsächlich jene Atmosphäre erleben, die man sonst nur aus südlichen Ländern kennt. Spürbar ist dies insbesondere bei einem Spaziergang durch die wunderschöne Renaissance-Altstadt mit ihren verlassenen Gässchen oder auch beim Blick ins Tal oder auf die weißen Felsen, die ins Unendliche zu reichen scheinen. Das auf einer markanten Felskuppe stehende Schloss bildet bereits seit Jahrhunderten das unübersehbare Wahrzeichen von Mikulov. Für viele ist Mikulov ein Ort, der zum Tagträumen einlädt. Dem konnten sich auch die Besucher aus Wißgoldingen nicht entziehen. Nach der Stadtbesichtigung wurde der Burgberg (Kozí hrádek), eines der drei beherrschenden Felsgebilde im Stadtbild, bestiegen. Es bot sich ein herrlicher Weitblick über das Weinviertel und Sü
DMähren. Mikulov und Umgebung bilden ein traditionelles Weinbauzentrum. Die geographische Lage, das Klima und die Vielfältigkeit der Böden des Anbaugebietes verleihen den Weinen einen unverwechselbaren Charakter. Das wussten schon die alten Römer, welche die Gegend für geeignetes Weinbaugebiet hielten. Willkommen im Garten Europas von Lednice und Valtice, dem einzigartigen Landstrich dieser Region. Das sonnige Pálava (Pollau) und das Areal von Lednice (Eisgrub) beherbergen prachtvolle Paläste, gepflegte Gärten und ausgedehnte Parkanlagen. Als besonderer Anziehungspunkt wurden das meist besuchte tschechische Schloss Valtice und die schönste europäische Parkanlage, ein Meisterwerk englischer Neugotik, in das Reiseprogramm aufgenommen. Schloss, Gartenanlagen und Palmenhaus versetzten die Besucher in Erstaunen. Nur beim zünftigen Heurigen im Weinviertel kann ein solcher Tag sein Ende finden. Vesper und Weinprobe im Weingut Stadler, Falkenstein und die besondere Atmosphäre des Abends waren Anlass sich von den vielfältigen Entdeckungen und Erlebnissen verzaubern zu lassen. Die Donau, der zweitlängste Strom Europas und wichtigster Wasserweg Österreichs prägt Natur und Menschen. Als Band zwischen West und Ost verbindet der Fluss und bereist unterschiedliche Landschaftsräume. Erst das sanft-hügelige Mostviertel, wo tausende Obstbäume gedeihen, dann die Region Wachau und Nibelungengau, die besten Adressen um sich von der Schönheit und den Gaumenfreuden der Region verführen und inspirieren zu lassen. Ideenreiche Angebote auch für die Wißgoldinger Ausflügler. Am dritten Reisetag ging es in den Dunkelsteinerwald in die Stadtgemeinde Melk, unmittelbar am rechten Ufer der Donau. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das hoch über der Donau gelegene weltbekannte barocke Benediktinerkloster. Das Stift ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks. Allein der Südflügel mit seinem prächtigen Marmorsaal ist über
240 Meter lang, die Länge der Hauptachse beträgt insgesamt
320 Meter. Beeindruckt, etwas müde aber in bester Laune wurde im Anschluss an die Besichtigung ein Mittagessen im „Grünen Baum“ in der Marktgemeinde Maria Laach am Jauerling eingenommen. Frisch gestärkt ging die Fahrt in die Gartenstadt Tulln. Die „Garten Tulln“ ist Europas erste ökologische Gartenerlebniswelt, ein begehbares Bilderbuch der regionalen Gartenkultur und Ruheoase für Erholungssuchende. Bezaubernde Schaugärten, der
30 Meter hohe Baumwipfelpfad, ein Wasserpark und weitere zahlreiche Überraschungen garantierten erholsame und spannende Stunden. Ein unverzichtbares Ziel in dieser bezaubernden Flusslandschaft ist die alte Kuenringerstadt Dürnstein. Dürnstein am Ufer der Donau wird als eines der schönsten Orte in der Wachau genannt und trennt das Waldviertel vom Dunkelsteinerwald. Das bezaubernde Ambiente des Alten Klosterkellers, der mit einer großen, mehrstöckigen Terrasse mit Blick auf die Donau zu einem ausgiebigen Heurigenbesuch einlädt, war der perfekte Höhepunkt für Gaumen– und Augenfreuden bei einem guten Glas Wein und einer Heurigenplatte. In weinseliger Laune und bester Stimmung traf die Gruppe nach einem Bummel durch die Altstadt auf sangesfreudige Gäste in einem kleinen Weinkeller. Die bewegende Gesangsdarbietung sorgte für einen angenehmen Tagesausklang und eine gute Nacht. Willkommen im Wallfahrtsort Maria Taferl: Der bedeutendste Wallfahrtsort Nieder-Österreichs und zweitgrößter Österreichs, liegt hoch über dem Donautal und bietet einen einzigartigen Panoramablick über die gesamte Alpenkette. Im Anschluss an den sonntäglichen Kirchgang konnte die Basilika besichtigt werden. Ein Prunkstück ist die ganz vergoldete Kanzel von
1727. Die mechanische Krippe ist ein denkmalgeschütztes Kunstwerk mit über
300 verschiedenen Figuren und erzählt die Geschichte und Entstehung dieses Wallfahrtsortes. Dem Tag angemessen erfolgte die Weiterfahrt durch das Mostviertel vorbei am Ardagger Stift bei Amstetten. Wie kleine Burgen thronen die Vierkanthöfe auf den Hügeln des Mostviertels und prägen die Kulturlandschaft der Region. Der Vierkanthof, auch Vierkanter genannt, ist eine Bauform von Bauern– und Gutshöfen in Österreich und Deutschland. Die rund
10.
000 Vierkanthöfe Oberösterreichs und die
3.
000 in Niederösterreich sind rund
150 Jahre alt. Ein schöner Abschluss dieser Erlebnisreise war die Einkehr und Rast im Benediktinerstift Seitenstetten. Vor der anschließenden Heimfahrt nach Wißgoldingen konnte der historische Hofgarten besichtigt werden. Das Rosenkranzlabyrinth ist eine Einladung um zur Ruhe zu kommen. Der Kräutergarten erinnert an die mittelalterliche Tradition der Klostergärten. Der Nutzgarten liefert Obst und Gemüse, Salat, Zwiebeln, Küchenkräuter und Schnittblumen. Abends schlendern die Mönche plaudernd durch den Garten und der Abt lässt sich nur selten davon abhalten seinem Garten „Gute Nacht“ zu sagen. Eine gute Nacht wünschten sich auch die Teilnehmer nach Ihrer wohlbehaltenen Ankunft in Wißgoldingen. Herzliche Dankesworte für die hervorragende Organisation und Reiseleitung richtete Wilfried Späth an den Vorsitzenden des
OGV Ludwig Eisele. Für eine unfallfreie und angenehme Reise sorgte der Fahrer Eugen Waldenmaier vom gleichnamigen Busunternehmen, welchem ebenfalls von allen herzlich gedankt wurde.