Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Dienstag, 17. September 2013
Das 30-jährige Bestehen ihres Vereins war für die Landfrauen aus Herlikofen, Hussenhofen und Iggingen Anlass genug, um gemeinsam mit den Ehemännern zünftig zu feiern. Bei bester Stimmung fuhren die Ausflügler letztes Wochenende in aller Frühe „ab nach Tirol“, um die alten Bräuche der Bergbauern beim Almabtrieb mitzuerleben.
Gleich nach der vormittäglichen Ankunft in Jungholz, „einem Stück Tirol im Allgäu“, konnten sie den ersten Höhepunkt des alpenländischen Festes erleben, das Einheimische und Gäste traditionell gemeinsam feiern. Der beschauliche kleine Ort verwandelte sich in einen läutenden Laufsteg. Die Models hießen Zenzi, Resi, Irma oder Liesl und wogen um die
400 kg. Sie präsentierten mit melodiösem Gebimmel ihre schweren Festtagsglocken. Nach einem unfallfreien Sommer auf der Stubental-Alpe, was natürlich nicht selbstverständlich ist, schritt die Schönste als Kranzkuh mit energischem Geläute voraus. Sogleich erfolgte ein gebührender Empfang mit dem Platzkonzert der örtlichen Musikkapelle. Wo ungebärdige Jungrinder mit ihrem prächtigen Blumenschmuck im Herbst zu Tal gebracht werden müssen, braucht man alle Familienmitglieder als Helfer. Hier konnte man die enge Beziehung der Bergbauern zu ihren Tieren deutlich sehen und spüren. Doch jetzt ging das bunte Spektakel erst richtig los, bei der anschließenden eigentlichen „Viehscheid“ auf dem Dorfanger. Jedem Besitzer wurden seine Tiere übergeben, um sie dann ins Winterquartier zu bringen. Äußerst aufregend und unterhaltsam für die Zuschauer, wie doch die eine oder andere gar nicht so „dumme Kuh“ die Freiheit der Berge keineswegs freiwillig aufgeben wollte. Durch das Geschick der Alphirten und auch manch guten „Expertentipps“ aus den Zuschauerreihen, fanden schließlich doch noch alle Tiere ihren Besitzer. Nun stand einem zünftigen Fest im Zelt der freiwilligen Feuerwehr nichts mehr im Wege. Bei Tiroler Spezialitäten und fetziger Stadlmusik konnten die Gäste hautnah miterleben, wie im Dorf nicht nur die glückliche Rückkehr der Tiere, sondern auch das Wiedersehen mit den Hirten und Sennern gefeiert wird. Noch ein Bummel über den Krämermarkt und schon ging die Reise weiter nach Sonthofen und zum reich bestückten Büfett im ausgezeichneten Nachtquartier.
Gut gelaunt ging´s dann am Sonntagmorgen in der neuen Gondelbahn hinauf zum Hündle. Bei atemberaubenden Ausblicken und guter Fernsicht war der Wettergott, trotz schlechter Prognosen, ganz auf Seiten der Landfrauen. Nach gelungener Gipfelbesteigung und Erlebniswanderung zur Bärenalpe mit Käseeinkauf oder einfach nur Ausruhen am Hündlekopf hieß es leider Abschied nehmen von der Alm.
Mit einem Zwischenaufenthalt in Oberstaufen fand eine sehr schöne und erlebnisreiche Jubiläumsfahrt im „Rössle“ in Steinenkirch ihren geselligen Abschluss.
Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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