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Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns

Eingereicht von »Freundeskreis Naturheilkunde« am Freitag, 24. Oktober 2014

Seit nunmehr zwei Jahren finden die monatlichen Vorträge des Mutlanger Freundeskreis Naturheilkunde im Konferenzsaal des Stauferklinikums statt. Schon allein dies ist ein Hinweis, dass die Naturheilkunde als ergänzende Behandlungsform in der Klinik Einzug halten soll.

Immer mehr Patienten wünschen sich, begleitend zur konventionellen Behandlung, auch naturheilkundliche Therapien. Klinikdirektor Walter Hees erläuterte, dass die Klinik ihr Profil ergänzen möchte, um ihrem Leitspruch “Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns“ gerecht zu werden.

Tanja Feßler, Oberärztin am Zentrum für Intensivmedizin mit einer Zusatzqualifizierung in Naturheilkunde, stellte im ersten Teil des Vortrags die naturheilkundlichen Angebote des Klinikums vor. Sie erläuterte was inzwischen bei stationärer Behandlung bereits möglich und was geplant ist. Erfahrung mit Naturheilverfahren gibt es seit längerem in der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, in der Physiotherapie und in der Onkologie. Eine naturheilkundliche Sprechstunde für internistische Patienten ist vorgesehen und ganz neu ist die basische Ernährung und Ernährungsberatung.

Warum komplementäre Onkologie? Ein Großteil der Patienten wählt ergänzende Maßnahmen um Nebenwirkungen der eigentlichen Tumortherapie zu reduzieren und die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen. Ein ganz wichtiger psychologischer Aspekt ist das Gefühl sich selbst einbringen zu können, selbst aktiv zu werden und sich weniger ausgeliefert zu fühlen.

Im Idealfall arbeiten Onkologen, Komplementärmediziner und Patient zusammen und erstellen ein individuelles Behandlungskonzept. Denn jede Erkrankung verläuft anders, jeder Patient bringt bestimmte Vorstellungen mit und natürlich hat jeder Arzt seine Schwerpunkte und Kenntnisse.

Es gibt eine Vielzahl an unterstützenden Maßnahmen. Angefangen bei der klassischen Homöopathie über die Akupunktur, Phytotherapie, die Gabe von Mikronährstoffen, die Hyperthermie bis zur Bewegungstherapie, um nur einige wenige zu nennen. In der Regel zielen alle darauf ab, die Lebensqualität zu steigern, das heißt vor allem Schmerzen und Nebenwirkungen zu lindern und das Immunsystem zu stärken auch um Neuerkrankungen zu verhindern.

Entspannungstherapie und Aromapflege

Susanne Hörsch-​Milwich arbeitet als Pflegefachkraft am Klinikum, ist Heilpraktikerin und Aromaexpertin und stellte den Zuhörern zunächst unterschiedliche Entspannungstherapien vor. Ob Atementspannung, Muskelentspannung nach Jacobsen, Imaginationsübungen (Phantasiereisen nach Innen) oder Meditation, alle haben das Ziel, das innere Gleichgewicht zu verbessern, zur Ruhe zu kommen, Schlafstörungen zu mindern und die Regenerationskräfte zu aktivieren. Dadurch werden körperliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Atemnot gelindert. Wenn keine Kontraindikationen (Psychosen, Depressionen, Trauma …) dagegen sprechen, können Patienten gerne das Angebot in Einzel– oder Gruppentherapien am Klinikum in Anspruch nehmen um ihre Krankheit schneller und schonender zu bewältigen.

Ein weiterer Schwerpunkt von Hörsch-​Milwichs Arbeit ist die Aromapflege. Ätherische Öle wie sie in der Aromapflege verwendet werden, sind nicht eindeutig den Arzneimitteln zugeordnet. Deshalb spricht Hörsch-​Milwich auch nicht von Therapie sondern von Pflege. Inzwischen sind es über vierzig geschulte Pflegekräfte, die wissen, wann welches Öl angebracht ist. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich von Einreibungen und Massagen, Waschungen und Bäder bis zu Auflagen und Wickel. Mit Riechdöschen kann man den einzelnen Patienten gezielt erreichen, mit Raumdüften wird die gesamte Raumluft verbessert. Die hochwertigen Öle wirken ganzheitlich und können Beschwerden auf eine angenehm sanfte Weise lindern. Lavendel-​, Orange– oder Bergamottöl wirkt beispielsweise entspannend, fördert den Schlaf und mindert Angstzustände. Auch Zitronen– und Grapefruitöl sorgen für eine gute Raumluft und hellen die Stimmung auf. Ylang Ylang senkt den Blutdruck. Mit Cajeput-​, Nelken– oder Majoranöl werden Schmerzen gelindert und mit Teebaum-​, Eukalyptus– oder Zitronenöl kann man Infekten vorbeugen. Auch für die sanfte Aromapflege gibt es Kontraindikationen wie Asthma und Allergien.

Zum Abschluss des informativen Vortragabends bedankte sich der Vorsitzende des Freundeskreises Harald Welzel bei den beiden Referentinnen und kündigte an, die Spendeneinnahmen des Abends an den „Bunten Kreis“, einem Nachsorgeverein für schwerstkranke Kinder, weiter zu geben. Herr Hees schloss sich diesem Dank an und hob das große Engagement seiner Mitarbeiterinnen hervor. Zumindest bei stationärer Behandlung wird die Naturheilkunde in Zukunft eine größere Rolle spielen, ist sich Hees sicher.


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