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Lindacher Albverein erwandert die Insel Elba im Blütenrausch

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Mittwoch, 14. Mai 2014

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Gut gelaunt starteten 44 Wanderfreunde Früh um 5.00 Uhr mit dem Bus zu einer Wanderreise auf die Insel Elba. Nach langer, aber Dank vieler Erklärungen des Busfahrers interessanter Fahrt, wurde am Abend Piombino erreicht, und nach kurzer Fährüberfahrt auch das Hotel LE ACACIE in Naregno Di Capoliveri

Während Napoleon 10 Monate auf Elba verbrachte, dauerte der Aufenthalt leider nur wenige Tage auf dieser zauberhaften Insel. Der Zufall wollte es, dass die Wanderplanung exakt auf einen so bedeutenden Jahrestag fiel. Am 4.5.1814, also vor 200 Jahren, traf „Napoleon Bonaparte“ in Portoferraio, der heutigen Hauptstadt der Insel ein. Die beiden Wanderführerinnen „Heike“ und „Simona“ machten gleich den Vorschlag, den Ersten Wandertag mit einem Besuch dieses wichtigen Festes nach Besichtigung der Altstadt zu beginnen. Die Ankunft Napoleons wurde an diesem Tag traditionsgerecht im ganzen Ort gefeiert und so konnte man zumindest erahnen, welch wichtiges Ereignis dies für damalige Zeiten gewesen sein musste. Nach einer kurzen Weinprobe im Fischerort „ Viticcio“ führte die Wanderung in südlicher Richtung vorbei an „Forno“ nach „Scaglieri“. Der Weg zeigte erste wunderbare Eindrücke dieser besonderen Wandertage, das blaue Meer und die außergewöhnliche Blütenpracht am Wegesrand sorgten jetzt bereits für beste Urlaubsstimmung. Der zweite Wandertag begann mit wolkenlosem blauen Himmel in „Bagnaia“ einer wunder-​schönen Bucht gegenüber dem „Forte Stella“ der Festungsanlage von Portoferraio. Die angrenzenden Hänge des „Monte Volterraio“ und des „Monte Campanello“ begrenzen hier den Golf dieser Segelzentrumsregion. Bergan auf einer Fahrstraße konnte die wundervolle Natur mit ihren immer neuen Eindrücken genossen werden. Dichte mediterane Steineichen– und Eibenwälder bewalden die Hügel, der Weg führte durch niedrige Macchien mit rosaroten Zistrosen und Montpellier-​Zistrosen, Garrigue mit Currykraut. Ab und zu gelang ein Blick auf die Festung „Volterraio“, die wegen ihrer extravaganten Lage nie eingenommen wurde. Ab der Höhe „Le Secche“ bog ein schmaler Wanderpfad zur Passhöhe „Passo della Croce“ ( 342m) ab. Ein köstlich berauschender Duft der vielfältigen Pflanzenformationen lag in der Luft. In der Ferne leuchtete das Meer im Süden und die Stadt „Rio Marina“ grüßte herauf Es folgte der Abstieg nach „Rio nell‚Elba“, einer einstmals wohlhabenden Bergwerksstadt, zur wohlverdienten Mittagspause an der „Piazza del Popolo“. Dann wartete schon der Bus zur Weiterfahrt zur himmelblauen Bucht und Stadt „Porto Azzurro“. Dort konnte man eine Mineraliensammlung bewundern und bei einem Hafenrundgang den Blick auf „Piazzaforte di Longone“ (heute Haftanstalt — früher Militärfestung „Forte San Giacomo“) werfen. Mit bloßem Auge konnte man gegenüber die Feste „Forte Focardo“ und sogar die Hotelanlage „LE ACACIE“ in Naregno erkennen. Einige Mutige beschlossen den Wandertag mit einem Bad im doch noch recht kühlen Meer. Der dritte Wandertag sollte ein besonderes Highlight werden. Die Fahrt ging in den Nordwesten der Insel. In „Marciana Marina“ am Hafen begann die Wanderung in Richtung Westen entlang der Küstenlinie mit Blick zum höchsten Gipfel „Monte Capanne“ (1018m).. Der Weg stieg auf 130m und führte über Terrassierungen mit Weinstöcken. Dazwischen lagen niedrige Waldformationen und spendeten wohltuenden Schatten. Es blühten auch noch die Dornenginster, salbeiblättrige Zistrose, Baumheide, Lavendel, Myrte, Beeren des Erdbeerbaums und der dreieckige Knoblauch. Dazwischen fiel der Blick immer wieder auf das tiefblaue bis zuweilen smaragdgrüne Meer. Bilder die sich kaum beschreiben lassen – man muss sie erleben! Nach rund 3 Stunden Auf und Ab war Mittagspause in „Sant‚ Andrea“, einem kleinen Küstenstädtchen. Ein kurzer Aufstieg, dann ging es mit dem Bus zu einer wunderschönen Panoramafahrt um die West– und Südküste der Insel. Orte wie Chiessi, Pamonte, Seccheto, Cavoli, und Campo nell‚Elba wurden gestreift. Vorbei am Golfo della Lacona und Golfo Stella ging es zurück nach Naregno Di Capoliveri ins Quartier — ein toller Tag ! Der vierte Wandertag gehörte dem Hausberg, dem „Monte Calamita“ (412m). Vom Hotel „Le Acacie“ in Naregno ging es steil bergan nach „Capoliveri“ (167m) dem Ort der Freiheit. Eine kurze Ortsbesichtigung zeigte, weshalb viele Stressgeplagte hier Zuflucht suchen. Eine hinreißende Aussicht in Nord-​, West– und Ostrichtung, die nahen Sandstrände von Stella und Porto Azzurro verleiten viele Fremde sich hier sesshaft zu machen. Von Tristesse kann in diesem gepflegten Zentrum wohl keine Rede sein. Zahlreiche Denkmäler aus der Zeit des umliegenden Erzabbaus erinnern in den Gassen an diese ehemals wichtige Industrie. Nach Verlassen des Orts beginnt auf einem z. T. zementierten Feldweg eine streckenweise Steigung von geschätzten 100% die wahrlich die letzten Reserven herauslockte. Nach Erreichen der Anhöhe „Le Cavallacce“ galt es zunächst kräftig durchzuschnaufen, aber auch eine fantastische Aussicht zu genießen: Im Norden der Golf Portoferraio, im Westen der Golf Stella und im Nordosten der Golf Azzurro und dazwischen erheben sich die dunkelgrünen Berge Elbas eingerahmt in unberührte Macchien. Vorbei an einer Wildschweinfalle, die Tiere richten allgegenwärtig hier überall Schaden an, ging es langsam zum südlichsten Punkt dem „Monte Torricelli“(342m). Im Frühling ein herber Garten Eden, wenn stacheliger Ginster die Hänge zu einem goldgelben Farbtopf malt. Draußen im Meer lässt sich noch die Nachbarinsel „Montecristo“ ausmachen und im fernen Dunst tauchen die Umrisse von „Korsika“ unter. Auf dem östlicheren Rückweg nach Capoliveri lag das Augenmerk mehr an den Hängen in Richtung des Golfs von Azzurro. Zurück im Ort Capoliveri hießt es Abschied nehmen von den Wanderführerinnen, die diese Insel wahrlich ungemein schmackhaft gemacht, und mit kompetentem Wissen erläutert hatten. Ein großer Applaus war der gebührende Dank dafür. Für alle Wanderfreunde war dieser Ausflug wieder einer der größten Höhepunkte der zurückliegenden Wanderjahre. Aber vielleicht ist es einfacher, an die griechisch-​römische Legende zu glauben und sich die Venus vorzustellen, die im Meer die Perlen ihrer göttlichen Kette verliert und so sieben zauberhafte Inseln zwischen der Toskana und Korsika erschaffen hat. Auf einer davon durften die Wanderer jetzt kurze Zeit verweilen.

Bild: Nachgespielte Ankunft Napoleons im Jahre 1814 in Portoferraio auf der Insel Elba

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