Rems-Zeitung - Täglich eine gute Zeitung


Nachrichten

Allgemein | Schwäbischer Wald

Grundlagen des Obstbaumschnitts

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Donnerstag, 12. März 2015

Galerie (2 Bilder)
Der kürzlich stattgefundene Schnittkurs des Obst– und Gartenbauvereins Mutlangen mit Kreisfachberater Franz Josef Klement hat sich ganz speziell mit den Grundlagen des Obstbaumschnitts befasst. Gerade bei diesen Grundlagen werden häufig Fehler gemacht, die später nur noch mit größeren Eingriffen behoben werden können. Sind die Bäume erst mal 2 Jahrzehnte alt, wird der Nutzen eines solchen Eingriffs fragwürdig. Hier muss man sich überlegen, die bei der Erziehung gemachten Fehler auf Kosten des Lebensalters des Baumes mehr oder weniger zu belassen.

Wie soll ein Obstbaum aussehen? Idealerweise hat ein Obstbaum eine pyramidale Krone, die aus drei Leitästen und einer Mitte besteht. Die Mitte überragt dabei die Enden der Leitäste. Die Leitäste werden nicht nach außen abgeleitet. Sie gehen vom Ansatz am Stamm aus ohne Knick in einer geraden Linie schräg nach oben. An den Leitästen und an der Mitte befindet sich nur Fruchtholz. Sobald sich aus dem Fruchholz dickere Äste bilden, werden sie an ihrem Ansatz entfernt. Vor allem darf keine zweite Leitastebene entstehen. Ausgehend von diesen Schnittregeln hat sich der Schnittkurs mit einem Baum beschäftigt, bei dem vor einigen Jahren die Leitäste nach außen abgeleitet wurden. Bild 1 zeigt diesen Baum vor dem Schnitt. Wie in diesem Bild rot nachgezeichnet, haben die Leitäste an der abgeleiteten Stelle (Knickstelle) bereits die Tendenz, nach unten zu wachsen. Im Laufe der Jahre wird sich der Ast weiter senken. Eine in die Waagerechte gehende Lage eines Astes mit Bereichen, die sogar nach unten zeigen, ist für die Wuchsförderung des ganzen Astes ein erheblicher Nachteil. Außerdem entsteht ein Stabilitätsproblem. Der Ast ist an der Knickstelle immer geschwächt. Das voraussichtliche Lebensalter des Baumes wird durch diese Konstellation eingeschränkt sein.

Bild 1 + Ausgehend von diesen Regeln wurde entschieden, den Baum nochmals einer grundlegenden Korrektur zu unterziehen. Das erfordert ein Absägen der Leitäste bis unter den Knick, der durch das Ableiten entstand. Gleichzeitig muss natürlich auch die Mitte entsprechend zurück genommen werden. Die Enden der Leitäste und der Mitte dürfen zwei Handbreit keine Seitenäste haben, da diese sonst aus einer ungünstigen Ansatzlager heraus die Astverlängerung übernehmen würden. Die restlichen verbliebenen Seitenäste müssen sich in der Höhe den Leitästen bzw. der Mitte unterordnen.

Bild 2 zeigt den Baum nach dieser Schnittmaßnahme. Wichtig ist jetzt natürlich, dass der Baum in den nächsten Jahren regelmäßig eine fachgerechte Nachbehandlung erfährt. Bild 2 Bei dem Schnittkurs wurde der Aufbau eines Obstbaumes in Theorie und Praxis erklärt. Der behandelte Baum zeigte sehr deutlich grundlegende Fehler. Die Teilnehmer des Kurses konnten sich wichtige Grundlagen aneignen um solche Fehler zu vermeiden und um sie gegebenenfalls zu korrigieren.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
Als Pressewart eines eingetragenen Vereins oder einer lokalen Institution können Sie Inhalte auch direkt in das Online-System eintragen, entsprechende Beiträge werden dann automatisch mit zusätzlichen Informationen rund um den Verein versehen.


QR-Code

QR-Code

vereine-in-gd.de ist ein Service der Rems-Zeitung.
Zikula Application Framework
Andreas Krapohl Zikula Application Framework