Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Freitag, 20. März 2015
Schon im Infozentrum, ähnlich einer Höhle konstruiert, konnte man sehen wie scharf die damaligen Steinmesser waren, wurde doch ein Lederstreifen mühelos damit durchtrennt. Welche fundierten Kenntnisse die frühen Menschen über die Naturgesetze schon hatten, macht die Herstellung des Steinzeitklebers, dem „Birkenpech“ deutlich. Ein ausgehöhlter Tierschädel diente als Gefäß für das Erhitzen von Birkenrinde in einer Erdhöhle, welches aber nur bei einer Temperatur zwischen 350 und 400 Grad Celsius gelang. Auch die Verbesserung der Jagdtechnik durch Erfindung einer Speerschleuder macht dies deutlich, konnte damit der Speer leicht auf die doppelte Distanz geschleudert werden und dazu mit enorm höherer Treffsicherheit. In sogenannter experimenteller Archäologie konnte dies auch von einigen Mögglingern nachvollzogen werden, gelang es sogar einem von ihnen ein Mammut zu treffen. Dass die Menschen in der Steinzeit auch Sinn für Ästhetik und Muse hatten, beweisen Funde aus der Vogelherdhöhle welche auf dem neu angelegten Hermann-Mohn-Rundweg erreicht wurde. In dieser Höhle, am Anfang des letzten Jahrhunderts erst entdeckt und damals noch vollständig mit Sedimenten verfüllt, wurden einzigartige Werkzeuge, Schmuckobjekte, Fragmente von Flöten und Nachbildungen von Tieren gefunden, die mit einem Alter von bis zu 40.000 Jahren, zu den ältesten figürlichen Kunstwerken zählen und die Vogelherdhöhle weltbekannt machte. Danach führte Franz Reiterbauer, der die Unternehmung leitete und ein ausgezeichneter Kenner der Region ist, die Gruppe zum nahe gelegenen Weiler Lindenau. Von dort aus konnte man nach kurzer Wanderzeit große Flächen der gerade blühenden Märzenbecher bewundern. Beim Abschluss im urigen „Rössle“ in Lindenau war genügend Gelegenheit das Erlebte ausführlich zu diskutieren.