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Kultur | Ostalbkreis

Curt Blessing Gedächtniswanderung

Eingereicht von »Schwäbischer Albverein OG Böbingen/Rems« am Montag, 29. Juni 2015

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Auf die Spuren von Curt Blessing begaben sich wieder einmal seine Freunde vom Schwäbischen Albverein Böbingen. Der im Juni vor 15 Jahren allzu früh verstorbene, kompetente Wanderführer, begnadete Wanderbuchautor und glühende Naturliebhaber erweckte in vielen Menschen die Freude an der Bewegung in Gottes freier Natur. Sein vorbildliches, nachhaltiges Wirken wird nicht nur bei seinen Freunden unvergesslich bleiben.

Christa Blessing und Alfred Abele wählten eine Tour im Schwäbischen Wald aus, die als eine seiner Lieblingsstrecken in unmittelbarer Umgebung seines Heimatortes bezeichnet werden kann. Die Gemeinde Täferrot am Zusammenfluss von Rot und Lein diente als Ausgangspunkt einer attraktiven Rundwanderung. Im Ortskern beeindruckte die vom wehrhaft ummauerten alten Friedhof umgebene romanische Chorturmkirche. Sie bildet zusammen mit dem stattlichen Fachwerkgebäude am Pfarrhof und der dazugehörigen Scheune ein idyllisches Ensemble. Im Innenraum gefielen besonders das holzgeschnitzte Chorgestühl, das spätgotische Altarkreuz und die farbigen Darstellungen aus dem Leben Jesu an der großen Empore.

Schon kurz nach dem Ortsrand, vorbei an den modernen Schulgebäuden, öffnete sich das landschaftlich reizvolle Tal der Rot. „ In unzähligen Windungen schlängelt sich die Rot fast lautlos dahin und scheint sich zu scheuen, durch lauteres Rauschen den romantischen, dämmerigen Zauber dieses stillen Waldes zu stören“. Dieses Zitat-​Beispiel Blessings dokumentiert seine unnachahmliche Begabung, eindrucksvolle, lebendige Stimmungsbilder in bewegenden Worten festzuhalten. Dem Wetter angepasst führte die Strecke durch schattenspendende Auenwald-​Biotope wie aus dem Lehrbuch. Sattgrüne, wassergesättigte, bodendeckende Moospolster, üppige Farnwedelbestände und lockere Schachtelhalmgruppierungen begleiteten die staunenden Wanderer und die rötlichen Schlammablagerungen an den Gleithängen der Rot ergaben Hinweise auf ihren Namen.

Die ins Blickfeld rückende Rehnenmühle erinnerte die Albvereinler daran, dass man sich auf einem Abschnitt des beliebten Mühlen-​Wanderwegs befand. Zwischen dunklen Wäldern und leuchtend grünen Wiesen tauchte schließlich der malerisch gelegene Stausee Rehnenmühle auf, nach der Einschätzung Blessings einer der schönsten Seen des Schwäbischen Waldes. Erst beim Anblick des 25 Meter hohen Dammes wird offenkundig, dass das Gewässer kein Natursee ist. Seine maximale Staufläche wird mit 57 Hektar angegeben, was seine Bedeutung als Hochwasser-​Rückstaubecken verdeutlicht.

Nach einer kurzen Kaffee-​Pause auf der Terrasse der Rehnenmühle-​Hütte trat man den Rückweg auf der anderen Seite des mäandrierenden Baches an. Bei der Ankunft in Täferrot bedankten sich alle Teilnehmer bei Christa Blessing und Alfred Abele für die wunderschöne, gemütliche und vom Wetter begünstigte Veranstaltung zu Ehren eines wohl einmaligen Wanderkollegen. Überraschender Weise revanchierten sich die Wanderführer und beschenkten alle Teilnehmer mit Wanderbüchern aus der Feder von Curt Blessing.

Ingo Feile

Schwäbischer Albverein OG Böbingen/Rems
Otto Rindfleisch Weg 5, 73560 Böbingen
Telefon: 07173/69 95


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