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Stärkung der Naturheilkunde

Eingereicht von »Freundeskreis Naturheilkunde« am Freitag, 02. Dezember 2016

Bei dem jährlichen Arbeitstreffen der unter dem Dach des deutschen Naturheilbundes e.V. zusammengeschlossenen Naturheilvereine am 19.11. in Heidelberg gründeten 11 Mitgliedsvereine aus Baden-​Württemberg eine Landesarbeitsgemeinschaft (LAG-​NHV BW) mit dem Ziel, „sich an der Entwicklung und Pflege von gesundheits– und sozialpolitischen Konzepten, Gesetzen und Verordnungen zu beteiligen“, wie es in der Satzung heißt. Als Sprecher wurde Dipl. Ing. Dietmar Ferger, Schriftführer des Naturheilvereins Lörrach, gewählt.

Die LAG-​NHV BW will in den nächsten Jahren an zwei Aufgaben arbeiten, die sich insbesondere auf die im grün-​schwarzen Koalitionsvertrag vereinbarten Zielen orientieren. Dort ist vereinbart, die regionalen Gesundheitskonferenzen zu stärken, die Komplementärmedizin zu fördern mit dem Ziel, sie in die Normalversorgung zu integrieren und in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen, und einen Lehrstuhl für Komplementärmedizin einzurichten.

Die LAG-​NHV BW will

1. sich dafür einsetzen, dass bürgerschaftliches Engagement, wie es sich in Naturheil– und Kneipp-​Vereinen sowie in Selbsthilfegruppen zeigt, auch in den regionalen Gesundheitskonferenzen gleichberechtigt vertreten ist und an der Gestaltung der regionalen Gesundheitslandschaft mitwirken kann.

2. die Forschung zur Einbeziehung komplementärmedizinischer Maßnahmen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen fördernd begleiten.

3. die Einrichtung eines Lehrstuhls für Komplementärmedizin unterstützen.

Deutschland liegt mit einer Gesundheitsspanne von 56,5 Jahren (2014) 5 Jahre unter EU-​Durchschnitt – mit sinkender Tendenz. Die Gesundheitsspanne beinhaltet die Lebensjahre, in denen Menschen nicht behandlungsbedürftig sind, sie ist in Schweden und Norwegen mehr als 10 Jahre länger als in Deutschland. Bei einer Lebenserwartung von über 80 Jahren ist jeder Bürger Deutschlands also fast 25 Jahre behandlungsbedürftig und damit intensiver Leistungsempfänger der Krankenkassen. Diese immensen Kosten lassen sich nur durch wirkliche Prävention senken, mit einer Prävention die sich nicht nur auf die Früherkennung von Erkrankungen beschränkt, sondern einen gesundheitsbewussten, natürlichen Lebensstil fördert. Hier muss ein Umdenken stattfinden, steigende Fallzahlen in Kliniken dürfen nicht mehr als Symbol einer guten Gesundheitspolitik gefeiert werden – oder würde jemand einen steigenden Umsatz bei Karosseriewerkstätten als Anzeichen einer guten Verkehrspolitik werten?


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