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Schnittunterweisung beim Obst– und Gartenbauverein Mutlangen

Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Montag, 14. März 2016

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Obstbaumkrone in zwei Schritten korrigieren — unter diesem Thema stand der diesjährige Schnittkurs des OGV Mutlangen
Der erste Schritt wurde vor 3 Jahren gemacht. Ein Baum mit mehreren Leitastkränzen wurde zunächst auf einen, nämlich den untersten Leitastkranz umgestellt. Die darüber liegenden Leitäste wurden entfernt. Damit bestand die Krone aus einem Mitteltrieb und 3 Leitästen. Eine zunächst nicht änderbare Tatsache war, dass diese Leitäste zum Teil bereits zu flach standen. Eine solche, jahrelang versäumte Maßnahme führte natürlich zunächst zu einem etwas kahlen Baum. Es sollte nun bei diesem Schnittkurs besprochen werden, wie sich letztbeschriebene Maßnahme auf die Entwicklung des Baumes ausgewirkt hat und wie die weiteren Maßnahmen aussehen.Der Baum hat auf die Schnittmaßnahmen reagiert und in dem ursprünglich verkahlten Bereich der verbliebenen Leitäste neues Fruchtholz gebildet. Diese Fruchtholzgarnierung sollte jetzt fachgerecht formiert werden. Die neuen Triebe dürfen dabei nicht, wie häufig gemacht, radikal herausgeputzt werden. Auch das Anschneiden ist falsch. Es sind lediglich die ganz steil nach innen wachsenden Triebe entfernt worden. Die weniger steil stehenden wurden belassen. Sie entwickeln sich in 2 bis 3 Jahren zu Fruchtholz und werden dann durch die Last der Früchte in eine waagerechtere Lage gebogen. Fruchtäste, die 3 bis 5 Jahre getragen haben, werden direkt am Mitteltrieb oder Leitast mit der Säge entfernt. Ein auf einer Leitastoberseite günstig stehender Trieb kann auch zu einer steiler stehenden Leitastverlängerung verwendet werden. Die zu flach stehende Leitastverlängerung ist dann zu entfernen. Die Schnittmaßnahmen der letzten drei Jahre haben an diesem Baum deutlich gezeigt, dass durch entsprechenden Schnitt die Vitalität eines Baumes erhalten werden kann und dass durch einen entsprechenden Kronenaufbau ein stabiles Gerüst herangezogen werden kann, welches Voraussetzung für eine lange Lebensdauer ist. Nur ein vitaler Baum behält seine Stabilität Ein weiterer älterer Apfelbaum, der viele Jahre nicht geschnitten wurde, zeigte deutlich die Folgen fehlender Schnittmaßnahmen. Der Baum hatte lediglich im äußeren Kronenbereich Fruchtholz, das praktisch Null Zuwachs hatte. Dem Baum fehlt die Vitalität. Im Laufe der Jahre verliert das Holz im Zentrum des Stammes und der Äste an Festigkeit. Oft wird der Stamm direkt hohl. Bei einem vitalen Baum kann dieser Stabilitätsverlust durch den jährlichen Zuwachs (Jahresringe) ausgeglichen werden. Fehlt dieser, wird der Baum immer mehr geschwächt. In einem solchen Fall kann nur versuchen werden, die Vitalität durch geeignete Schnittmaßnahmen wieder anzuregen.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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