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Pflanzen, Pflegen, Ernten und danach?

Eingereicht von »Obst- und Gartenbauverein Schwäbisch Gmünd 1884 e.V.« am Freitag, 15. Juli 2016

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Das ganze Jahr wurde gehegt und gepflegt, die Ernte steht bevor und was ist jetzt mit dem vielen Obst zu tun? Der Obst– und Gartenbauverein Schwäbisch Gmünd lud daher seine Mitglieder in die Mosterei Seiz nach Straßdorf ein, um althergebrachtes aufzufrischen und neue Erkenntnisse zu erfahren. Wie man aus Äpfel, Birnen und Quitten Most herstellt ist ja allen bekannt, leider aber in Vergessenheit geraten.

Herr Seiz von der Mosterei erklärte wie das kommen konnte, so war Früher der Most als tägliches Getränk ganz normal, genauso normal war auch, dass zum vergären dem Saft Wasser mit Zucker zugesetzt wurde. In der neueren Zeit dachte man, wir können es uns leisten, den Saft pur zu vergären, Wasser setzen nur die Armen zu. Was aber nicht bedacht wurde, durch Zugabe von Wasser wurde die Säure gemindert und der Zucker glich das Verhältnis aus, ließ man das Wasser weg, wurde durch den Zucker nur der Alkoholgehalt erhöht und so wurde der Most einfach zu sauer. Gleichzeitig wurde das Bier nicht mehr am Schalter einer Wirtschaft mit dem Krug geholt, sonder die Kiste Bier wurde ins Haus gebracht und so kam der Most ins Hintertreffen.

Heute hat man erkannt, dass durch die Pflege der Streuobstwiesen durch die Obst– und Gartenbauvereine, ja auch die Vielfalt des Obstes zugenommen hat und die Zubereitung von verschiedenen Säften und auch von Most modernisiert wurde. Während Herr Seiz von der Mosterei dies alles erklärte, konnten die Teilnehmer schon verschiedene Säfte probieren. Vorrangig wurden die Säfte auch gemischt, so zum Beispiel Apfel-​Quitte, Apfel– Kirsch, Apfel-​Johannisbeere usw. Nach der Verkostung der Säfte wurden die Räumlichkeiten der Mosterei besichtigt. Natürlich war die Moste nicht in Betrieb, aber es wurde genau erklärt, hier kommt das Obst, wird gewaschen, wird gemahlen und kommt in die Presse. Wer nun Saft haben will, die Möglichkeit ist hier gegeben, dass jeder sein eigenes Obst verarbeitet wieder erhält, so wird der Saft erhitzt und in Kunststoffbeutel abgefüllt. Diese Beutel können in einen Karton gegeben werden um besser zu entleeren und auch nach dem öffnen sind diese über drei Monate haltbar, dieses Verfahren nennt man Bag-​Box.

Wer nun Most aus seinem Obst haben möchte, kann dies ebenfalls gleich nach dem Pressen wieder mit nach Hause nehmen. Die Teilnehmer dieser Führung durften aber den Most, der als Apfelmost, Apfel-​Birnenmost, oder Birnenmost, gleich nach dieser Führung, bei einem deftigen Vesper Verkosten. Natürlich standen auch alkoholfreie Besonderheiten zur Verkostung an, so z.B. Quitte pur, Wiesenkräuter-​Apfelsaft, Wacholder-​Apfelsaft und auch Amaretto-​Apfelsaft, die besonders von den weiblichen Besuchern gelobt wurden.

Frage über Fragen tauchten auf, so wurde gefragt, wie es sich mit dem Cidre aussehe, der überall angeboten wird. Ja sagte er, das ist eigentlich als Grundbestandsteil der Apfelmost nichts anderes, der eben den französischen Namen hat, genauso wie der englische Cider, manchmal wird diesem auch in Tanks Kohlensäure zugesetzt, so dass er zum Perlwein wird. Das sei für uns ja garnicht so schlecht, denn dadurch werden auch die jungen Leute wieder an den Most herangeführt.

Zum Abschluss wurde auch noch hingewiesen, dass auch Dessertweine und Wintergetränke in der Mosterei hergestellt werden, so zum Beispiel das Stauferblut, ein Kirschdessertwein oder auch ein Glühmost. Mit viel Beifall wurde das Gehörte und Verkostete belohnt und auch auf die nächste Veranstaltung am 15. August 2016 18.00 Uhr, den Veredlungskurs – Grundlagen und praktische Übungen hingewiesen

Rudi Arnold.

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