Eingereicht von »Freundeskreis Naturheilkunde« am Sonntag, 05. Februar 2017
Der Mutlanger Freundeskreis Naturheilkunde hatte zu einem Vortrag mit dem Thema „Burnout — nicht mit mir“ in den Konferenzsaal des Stauferklinikums eingeladen und viele Interessierte waren gekommen um den Ausführungen des erfahrenen Referenten zu folgen.
Karl Holpp ist ärztlich geprüfter Präventologe und Burnout-Gutachter. Er sucht vor allem in Betrieben das Gespräch mit den Beschäftigten um sie für das Thema Burnout zu sensibilisieren und Probleme rechtzeitig zu erkennen. Er ist kein Therapeut, sondern betreibt Gesundheitsvorsorge, damit es gar nicht erst zu einem Burnout kommt. Inzwischen ist die Zahl der Krankmeldungen, die auf eine psychische Belastung zurückgehen, auf einem erschreckend hohen Niveau. Der erste Krankheitsanstieg ging einher mit der Zunahme der Computerarbeit in den Betrieben. Die zweite große Welle wurde wohl durch den ungebremsten Einsatz von Mobiltelefonen (Smartphones) mit verursacht. Wohl für alle Zuhörer eine erschreckende Nachricht, zumindest eine Nachricht, die zu denken gibt. In der Öffentlichkeit wird der Begriff Burnout oft wenig differenziert benutzt. Viel Arbeit bedeutet nicht immer Stress und führt nicht automatisch zum Burnout. Es gilt zu erkennen, wann Stress krank macht und wie es dazu kommt, dass sich Menschen regelrecht ausgebrannt fühlen. Bei Stress läuft in unserem Körper eine Kettenreaktion ab, an der viele Organe beteiligt sind. Alles ist darauf ausgerichtet hellwach zu bleiben und Leistung zu erbringen. Ist die Stresssituation überstanden, können wir kräftig durchatmen und wieder entspannen. Und genau hier liegt das Problem: Wenn wir es nicht mehr schaffen runterzukommen, immer unter Anspannung stehen, macht uns Stress langfristig krank. Ausführlich beschrieb Holpp die Entwicklung bis zur völligen körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung. Angefangen bei der Begeisterung für die Arbeit , dem großen Einsatz für den Job und wie dabei eigene Bedürfnisse immer weiter in den Hintergrund treten, bis es schließlich zu körperlichen Beschwerden kommt, die Arbeit immer schwerer von der Hand geht und sich Fehler einschleichen. Der Betroffene erkennt in diesem Zustand schon lange nicht mehr, dass er geradewegs auf eine Depression zusteuert. Deshalb brauchen wir Präventologen in den Betrieben und aufmerksame Partner, Freunde und Arbeitskollegen. Kraftquellen zur Regeneration — Freizeitaktivitäten und Hobbies müssen einen festen Platz im Terminkalender bekommen. Sie sind keine Zeitverschwendung! Es ist nicht entscheidend ob wir beim Tanzen, Wandern, Lesen, Radfahren oder Gartenarbeit Abstand zur Arbeit suchen, sondern dass wir mit Freude dabei sind. — Kurze Pausen während des Tages sorgen für Entspannung am Arbeitsplatz. — Sechs bis sieben Stunden Nachtschlaf braucht unser Körper um sich zu regenerieren. — Bei Entspannungsübungen (Meditation, autogenes Training, Qigong…) können wir abschalten. — Eine gesunde, ausgewogene Ernährung hält uns fit. — Tun wir uns etwas Gutes, lassen wir uns zum Beispiel bei einer Massage verwöhnen. — Achten wir auf mentale Hygiene. Das bedeutet, dass wir abends keine beruflichen Mails beantworten. Berufliche Kontakte in der Freizeit und während des Urlaubs sind tabu. Entspannung findet auch nicht vor dem Fernseher statt, sondern bei einem abendlichen Spaziergang. – Der Umgang mit Freunden ist ganz wichtig und gibt uns Kraft. — Verschwenden wir keine Energie für Dinge, die wir nicht ändern können. — Machen wir uns bewusst, dass wir entscheiden können, ob wir den Tag mies gelaunt oder mit einer positiven Einstellung beginnen wollen, denn „Ich bin Herr meiner Stimmung — ich bin der Kapitän in meinem Leben!“