Eingereicht von »Freundeskreis Naturheilkunde« am Montag, 03. April 2017
Mitte der 80er Jahre entwickelte Prof. Dr. Teruo Higa, japanischer Professor für Gartenbau, besonders wirkungsvolle Kulturen von Mikroorganismen (EM). Mit EM ist eine Mischung von über 80 verschiedenen Arten anaeroben und aeroben Mikroorganismen gelungen, die in einer ausgewogenen Symbiose leben. Die Urlösung besteht vor allem aus Milchsäurebakterien, Hefen, fermentierten Pilzen und phototrophen Bakterien. Die fertige Nährlösung (pH-Wert 3,5 – 3,8) wird mit Wasser verdünnt angewendet. Gleich zu Beginn der Veranstaltung verteilte die Referentin einen feinen Sprühnebel dieser EM– Lösung im Raum. Er sollte die Zuhörer durchatmen lassen und für eine harmonische Stimmung sorgen.
EM im Haushalt
Das EM das Raumklima verbessern soll, hatten die Zuhörer ja schon kennengelernt. Auch bei der Haus-Reinigung können EM-Produkte wirkungsvoll eingesetzt werden. Der probiotische Effekt sorgt dafür, dass die gereinigten Oberflächen nicht so schnell wieder verschmutzen und unangenehme Dinge wie Schimmel, Gerüche etc. lassen sich auf ökologische Weise beseitigen. Krankmachende Keime und Fäulnisprozesse werden unterbunden. Daher rät Bellitto auch zum Einsatz von sogenannten „pipes“ in Geschirrspülmachine und Waschmaschine. Diese „pipes“ sind kleine Keramikteilchen, die dauerhaft mit EM behandelt wurden. Sie sollen auch der Wasserbelebung dienen, wenn man sie im Wasserkocher oder Wasserkrug belässt.
EM für Garten und Landwirtschaft
Voraussetzung für gesunde Pflanzen ist ein gesunder Boden. Behandelt man Böden regelmäßig mit EM, stärkt das die angebauten Pflanzen/Früchte; sie bilden kräftige Wurzeln, können Nährstoffe besser aufnehmen und sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dazu kann man auch die Pflanzen selbst mit EM übersprühen (Tomaten, Weinreben etc.) um sie widerstandsfähiger zu machen. Mit EM kann man somit Spritzmittel– und Kunstdüngergaben zumindest reduzieren. In der Tierhaltung hat sich EM wohl ebenfalls bewehrt.
Bokashi — fermentiertes organisches Material
Ein Schwerpunkt des Vortrags war die Herstellung eines speziellen Komposts (Bokashi) mit Hilfe von EM-Kulturen. Dabei laufen ähnliche Prozesse ab, die wir seit Jahrhunderten nutzen um Sauerkraut, Joghurt, Bier oder Wein herzustellen. Alle organischen Abfälle, die im Haushalt anfallen, werden gesammelt und in einem luftdichten Eimer fermentiert. Es entstehen keine unerwünschten Faulgase und keine Schimmelpilze. Daher kann man diesen Komposteimer auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen lassen. Ist der Kompost nach ca. 14 Tagen fertig, arbeitet man das wertvolle Material in den Boden ein und gießt kräftig an. Nach zwei Wochen kann man mit dem Aussäen oder Anpflanzen beginnen. Die Wartezeit ist notwendig, da das ausgebrachte Bokashi den Boden zunächst sauer macht. Innerhalb weniger Wochen haben die Bodenlebewesen das Bokashi völlig umgesetzt, entwickeln sich nun munter weiter und sorgen für einen fruchtbaren Boden. Auch in Ländern der Dritten Welt wurden schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Hier geht es meist um die hygienische Abfallentsorgung von organischem Material. Die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit dank Bokashi ist ein weiterer wertvoller Aspekt.
Nachdem sich Harald Welzel, der Vorsitzender des Freundeskreises Naturheilkunde, bei Frau Bellitto für die vielen Informationen bedankt hatte, wies er die Besucher darauf hin, dass der für den 27. April geplante Vortrag leider entfällt.
Freundeskreis Naturheilkunde
Blumenstraße 10/4, 73557 Mutlangen
Telefon: 07171/71118