Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Donnerstag, 06. April 2017
Beim kürzlich durchgeführten Matinee-Konzert „Klassik um 11“ unter dem Motto „Schlag nach bei Shakespeare“ verstand es das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester zusammen mit dem Tuba Solisten Thomas Brunmayr ausgezeichnet das zahlreich anwesende Publikum mit klassischen Weisen rund um den Sommernachtstraum zu unterhalten.
Unter der musikalischen Leitung von Ulrich Hieber stimmte das Akkordeonorchester das Publikum mit der „Fairy Queen Suite“ von Henry Purcell stimmungsvoll und raumfüllend in das Thema Shakespeare ein. Sieben ganz unterschiedliche Sätze trug das Orchester sehr differenziert und einfühlsam vor, so dass dem Publikum das Thema Sommernachtstraum musikalisch in eindrucksvoller Weise nähergebracht wurde. Beim Concerto op.
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2 von Albinoni für Tuba und Orchester zeigte der Tuba Solist Thomas Brunmayr, seines Zeichens Mitglied des Orchesters an der Stuttgarter Staatsoper, zum ersten Mal sein brillantes Können. Bei dem eigentlich für Oboe und Orchester komponierten Stück wurde dem Publikum auf eindrucksvolle Weise die tatsächlich vorhandene Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten einer Tuba demonstriert. Mal wie im ersten Satz Allegro mit technisch schwierigen, aber dennoch brillant dargebotenen schnellen Bewegungen, mal ganz ruhig und leise dargebotenen Solopassagen im verträumten Adagio und wiederum mit fulminanten schnellen Passagen im letzten Satz Allegro: Tuba und Orchester harmonierten ganz ausgezeichnet und waren fein aufeinander abgestimmt, so dass Solist und Akkordeonorchester als Einheit wahrgenommen wurden. Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für Solist und Orchester. Bei „Ein Sommernachtstraum“ von Mendelssohn-Bartholdy, immer auf charmante Art anmoderiert vom Dirigenten Ulrich Hieber, stand zunächst das „Notturno“ auf dem Programm, einem gefühlvoll dargebotenen Horn-Solo von zwei Akkordeonsolisten auf dem elektronischen Akkordeon. Das Orchester und die Horn-Solisten verschmolzen hier zu einem wunderbaren Klangkörper mit sehr viel Dynamik und Agogik. Ganz anders der „Hochzeitsmarsch“, sicher jedem Zuhörer bekannt. Markierten doch hier donnernde Trompetenstöße einen schönen Gegensatz. Hier könnte vor allem auch das Orchester mit feinem dynamischen und technischen Spiel überzeugen. Beim abschließenden „Tanz von Rüpeln“ könnte man sich tatsächlich die groben Tanzbewegungen vorstellen, wurde das Stück doch eindrucksvoll interpretiert. Beim „Tanz der Ritter“ aus „Romeo und Julia“ Suite Nr.
2 von Prokofiev gesellte sich der Tuba Solist Thomas Brunmayr zum Orchester und markierte hier einen eindrucksvollen tiefen Bass, so dass die zu Beginn und am Ende der von Ulrich Hieber erläuterte Zwist der Montagus und Capulets lautmalerisch eindrucksvoll dargeboten wurde. Im ruhigen Mittelteil, einem kurzen Intermezzo von Julia, kam die ganze Lieblichkeit der Julia zu Ausdruck. Beim abschließenden Stück „Falstaffiade“ – Variationen über das Thema „Als Büblein klein an der Mutterbrust“ aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ – zeigte der Solist an der Tuba sein ganzes brillantes Können. In verschiedenen Variationen wurde das Thema von Koetsier aufgearbeitet und stellt das Bravourstück für Tuba Spieler dar. Atemberaubend schnelle Läufe wechselten sich mit ruhigen Kadenzen ab, deren Tonumfang unglaublich groß war. Auch ein leicht jazzig anmutiger Mittelteil, sehr ruhig und sauber intoniert durfte dabei nicht fehlen. Das Akkordeonorchester übernahm dabei die nicht immer leichte Aufgabe sich auf das differenzierte und mit starken Tempowechseln gespickte Stück einzustellen, was in außerordentlich guter Harmonie gelang. Das Tempo steigerte sich dann zum Schluss hin immer mehr bis zum fulminanten donnernden Finale mit schnellsten Bewegungen beim Solisten und beim Orchester. Das restlos begeisterte Publikum dankte dem Solisten und dem Orchester mit langanhaltendem Beifall und forderte eine Zugabe. Mit dem Dank an das Publikum für den guten Besuch und der Zugabe „Badinerie“ von Bach, in atemberaubenden Tempo und technische brillant von Solist und Orchester dargeboten, entließ der musikalische Leiter Ulrich Hieber die Zuhörer in den schönen Sonntagmittag.