Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Freitag, 12. Mai 2017
BARTHOLOMÄ (pm). Der Regen, der die Gruppe fast die ganze Nacht begleitet hatte, hatte etwas nachgelassen als die rund 40-köpfige Restgruppe hundemüde aber glücklich die Kühholzhütte der Ortgruppe Bartholomä des Schwäbischen Albvereins erreichte. Am Vortag war sie von hier aus aufgebrochen, um sich zum elften Mal der großen Herausforderung zu stellen, rund 80 Kilometer und über 2100 Höhenmeter in 24 Stunden zurückzulegen. Zehn Jahre nach der ersten 24-Stunden-Wanderung des Schwäbischen Albvereins Bartholomä, ist diese Veranstaltung ein „Muss“ im jährlichen Wanderplan. Auch wenn die Routenführung ähnlich war, wie bei der allerersten Tour, wurde sie nicht zur Wiederholung.
Erstens hatte Wanderführer Stephan Krieg neue, vielfach enge und verschlungene Pfade erkundet, die wunderschöne Ein– und Ausblicke auf die frühlingshafte Schwäbische Ostalb ermöglichten. Zweitens waren von den fast
60 Wanderfreundinnen und –freunden der diesjährigen Tour lediglich acht bei der ersten dabei. Drittens haben die Bartholomäer bei ihren jährlich stattfindenden
24-Stunden-Wanderungen nie die Routenführung wiederholt.Am Anfang stand die Begrüßung und einige organisatorische Fragen. Dann blies Wanderführer Jürgen Pfau zum Abmarsch. Es war noch etwas frisch, nachts hatte es Frost gebeben, aber der Tag ließ Gutes erhoffen. Der erste Ab– und Aufstieg wurde bei Degenfeld und Weißenstein bewältigt. Vorbei am Weißensteiner Schloss ging es zügig bergan. Oben erwartete die Wandervögel einer der schönsten Höhenwege der Schwäbischen Alb – der Nordrandweg. Als schmaler Pfad schlängelt er sich entlang des Albtraufes. Das zarte Grün der frisch ausgetriebenen Bäume und die noch üppige Vegetation auf dem Waldboden wirkten herzerfrischend.So verging die Zeit bis zur Mittagspause wie im Flug. Vor dem Naturfreundhaus „Immenreutte“ waren bereits Biertischgarnituren aufgestellt und die „Penne Bolognese“ dampfte in zahlreichen bereit gestellten Schüsseln.Frisch gestärkt ging es über die Hochebene Richtung Längental und an den Albtrauf oberhalb des Filstals. Immer wieder luden Aussichtsfelsen zum kurzen Verweilen und zum Blick hinaus ins Land ein. Auf schmalem Pfad passierten die Wandersleute den Tegelberg oberhalb von Geislingen. Der Abstieg in die Stadt ging leicht vonstatten.Schwieriger war der Anstieg zum gegenüberliegenden Anwandfelsen. „Da geht es rauf wie am Dach“, so der Kommentar des dritten Wanderführers, Erwin Schneider. Dementsprechend zog sich hier die Gruppe etwas in die Länge. Der Himmelsfelsen ermöglichte einen tollen Blick auf Eybach und das Felsental, dem weiteren Wegverlauf. In Weiler ob Helfenstein wurde im Landgasthof „Helfenstein“ das Vesper eingenommen. So langsam zogen dunkle Wolken auf, es wurde Zeit zum Aufbruch. Ein kurzer Stopp am Ödenturm ermöglichte wieder einen tollen Blick auf Geislingen, das langsam in der Dämmerung versank. Noch ein letzter sehr steiler Anstieg zum Gaiselstein und die meisten Höhenmeter der Tour waren geschafft.Auf dem Weg Richtung Amstetten brach die Nacht vollends herein und die ersten Regentropfen fielen. Dennoch war Stimmung in diesem Nachtwald ein Genuss. Die Gespräche wurden weniger. Viele waren in Gedanken versunken. Gegen elf Uhr wurde die „Ziegelhütte“ erreicht. Eine Tasse Kaffee ließ die Geister wieder etwas erwachen. Durch den Ziegelwald und vorbei an Schalkstetten erreichte eine müde und langsam auch nasse Gruppe Waldhausen. Einige Mitglieder der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr hatten mitten in der Nacht im Gerätehaus heiße Gulaschsuppe und Getränke vorbereitet. So Manchen fielen die Augen kurzzeitig zu – Zeit zum Starten. Sonntagmorgen gegen
2.
30 Uh ging es zahlenmäßig ziemlich dezimiert weiter. Noch waren
25 Kilometer zurückzulegen. Auch das Wetter hatte kein Einsehen mit den restlichen
40 Wandererinnen und Wanderern. Es hatte sich eingeregnet. Auf landwirtschaftlichen Wegen wurde Gussenstadt und Söhnstetten zu weiteren Etappen. Kurz nach fünf Uhr wurde das Mauertal durchquert. Am Himmel zeigten sich die ersten Anzeichen des beginnenden neuen Tages.Noch acht Kilometer, die Wanderer strebten dem Ziel zu, die schmerzenden Beine wurden ausgeblendet und letzte Kräfte mobilisiert.Nach einer letzten kurzen Trinkpause bei der „Rauhwies“ erreichten die Teilnehmer/innen hundemüde aber überglücklich die Kühholzhütte. Die Grenzen sind getestet und es war wieder ein tolles Erlebnis, diese Leistung gemeinsam in einer Gruppe vollbracht zu haben.Die Wärme der Hütte und das durch das Begleitteam liebevoll vorbereitete Frühstück bewirkten ein Übriges. Die Augen fielen zu – geschafft …
Dieser Artikel wurde von der Redaktion der Rems-Zeitung unbearbeitet veröffentlicht.
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