Eingereicht von »Musikverein Lautern« am Dienstag, 04. Juli 2017
Das Festival begann am Freitagabend mit der Partyband „Die Grafenberger“, die regelmäßig auf dem Cannstatter Volksfest im Festzelt „Zum Wasenwirt“ auftritt und ein Garant für tolle Stimmung ist. Die Band mit Bandleader Klaus Kächele sorgte mit bekannten Hits und Schlagern für Volksfestfeeling auf dem Dorfplatz in Lautern. Trotz eines kurzen Regenschauers zu Beginn ließen sich die Besucher die gute Laune nicht verderben und tanzten, schunkelten und sangen ausgelassen vor der Bühne. Die Sängerinnen mischten sich unters Publikum und sangen und scherzten mit einem Musiker der Aktiven Kapelle. Organisator Jörg Knöpfle wurde aufgefordert, mit der Band zusammen auf der Trompete das Lied „Böhmischer Traum“ zu spielen. Giovanni, laut eigener Aussage „ein waschechter Italiener — aus Südtirol“, nahm die Gäste mit auf einen Ausflug nach „Bella Italia“. Ein paar Mädchen und junge Frauen vom Musikverein tanzten außerdem mit der Band auf der Bühne.
Waren die Lauterner am Freitag noch weitestgehend unter sich, kamen am Samstag viele Besucher aus nah und fern zum Festival im Dorf, um die an diesem Abend auftretenden Künstler zu erleben.
Die in Erpfenhausen auf der schwäbischen Alb gegründete Band ErpfenBrass eröffnete das Programm, sechs musikbegeisterte und begabte junge Männer, die verschiedene Instrumente beherrschen. Bei einem Instrumentenwechsel erklärten sie zur Erheiterung des Publikums, sie hätten sich eine Posaune von einer Musikerin ausleihen müssen. Außerdem verkündeten die Musiker, sie seien stolz und beeindruckt gewesen, als sie engagiert wurden, um als Vorgruppe ihres „großen Vorbilds“, der SWR-Big Band, aufzutreten. Optisch auffallend in farbigen Anzügen und Krawatten boten sie dem Publikum eine ebenso bunte Mischung verschiedener Stücke mit eigenen Arrangements, faszinierenden Soli und einem unverwechselbaren Sound. Als Höhepunkt des Wochenendes folgte der Auftritt der SWR-Big Band mit Max Mutzke. Die SWR-Big Band wird oft als „der Daimler der Big Bands“ bezeichnet, und dies aus gutem Grund: die Band wurde in der Vergangenheit vier Mal für den Grammy nominiert sowie 2011 für einen brasilianischen Musikpreis. Die 17, aus verschiedenen Ländern stammenden Musiker sind sonst auf den großen Bühnen der Welt zu Hause und treten mit internationalen Gaststars auf, und nun in dem kleinen Dorf Lautern beim Jubiläum des Musikvereins, da es ihnen gefällt, dass man bei solchen Festen ganz nah am Publikum ist und die Stimmung gut ist, wie der Manager vorab in einem Interview erklärt hatte. Es stellte sich außerdem heraus, dass der Pianist und Leiter der SWR-Big Band aus Heidenheim stammt und sich freute, wieder einmal in der Gegend zu sein.
Max Mutzke stammt aus einem kleinen Teilort von Waldshut-Tiengen und ist somit selbst auf dem Dorf aufgewachsen. Im Jahr 2004 gewann er den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest und belegte mit „Can’t wait until tonight“ einen beachtlichen 8. Platz.
Mit einem kraftvollen Klangkörper und starker Stimme begeisterten die Musiker und Max Mutzke die Festivalbesucher unter anderem mit „Der Hummelflug“ als Posaunensolo und zum Abschluss „Can’t wait until tonight“ und „Won’t hold you back“ von Toto.
Die Besucher ließen sich von einem erneut einsetzenden leichten Regen nicht abschrecken und trotzten der „von oben kommenden Feuchtigkeit“. Bei den Gesangsstücken forderte Max Mutzke die Gäste zum Mitsingen auf mit dem Wortspiel „Lautern, das geht lauter!“.
Am Sonntag folgte der „Blasmusiktag“: nach einem stimmungsvollen ökumenischen Gottesdienst, der von ein paar Musikern musikalisch umrahmt wurde, spielten der Musikverein Bargau, die SHW Bergkapelle aus Wasseralfingen und die Werkkapelle Spießhofer & Braun aus Heubach mit einem breitgefächerten Repertoire einschließlich mehrerer Gesangseinlagen zur Unterhaltung auf. Für jeden Geschmack war hier etwas dabei. Wie bei einem Straßenfest saßen die Besucher in der Ortsmitte zusammen und wurden vom Musikverein bestens bewirtet mit Speisen und Getränken sowie einer reich mit hausgemachten Kuchen bestückten Kuchentheke.
Das „Festival im Dorf“ stand im Zeichen der Gemeinschaft und der Musik und stellte eine einzigartige, beeindruckende Veranstaltung dar, bei der Jung und Alt etwas geboten wurde. Trotz des unbeständigen Wetters war es ein schönes Fest.
Für eine Veranstaltung dieser Art waren langwierige und umfangreiche Planungen und Vorbereitungen erforderlich, und es waren an diesem Wochenende viele Helfer im Einsatz — jedoch bei weitem nicht nur aus den eigenen Reihen, denn der Musikverein konnte dankenswerterweise auf die Unterstützung der anderen Vereine und der Feuerwehr zurückgreifen, und es hat sich wieder gezeigt, was für ein starker Zusammenhalt zwischen den Lauterner Vereinen herrscht.
Musikverein Lautern
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