Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Mittwoch, 10. Oktober 2018
Die Buchbrunnenquelle hat von Anfang an Trinkwasserqualität. Beweis sind sehr empfindliche weiße Kleinkrebse, die in der gefassten Karstquelle; einem Wasserdom von 28 m Durchmesser, leben. Eine Trinkprobe dieses schmackhaften Quellwassers konnten die Besucher verkosten. Trotz deren Reinheit gibt es eine mehrstufige Wasseraufbereitung, die vollautomatisch läuft, um eine Minderung der Qualität etwa durch Unfälle im Bereich von Dolinen, die Gefahren der Autobahn A7, die durch das Wasserschutzgebiet der Karstquelle führt, sowie Wetterzwischenfälle auszuschalten. Dem harten Karstwasser wird ein Teil des gelösten Kalks entnommen, die Eingabe von Ozon tötet Keime und baut organische Substanzen ab. Dieses im Grunde saubere Wasser durchläuft dennoch eine hochkomplexe Filteranlage aus Hydroanthrazit, Quarzsand und Stützkies, am Ende holt Aktivkohle auch mögliche Spritzmittelspuren aus dem Wasser. Als weitere Vorsorgemaßnahme wird dem Trinkwasser noch etwas Chlordioxid beigegeben. Dieser kostspielige Betrieb führt dennoch zu dem günstigen Abgabepreis von 60 C pro 1000 l sauberes Trinkwasser an die angeschlossenen Verbandsgemeinden. Die Besucher konnten alles besehen, sie waren beeindruckt von der hochtechnischen riesigen Anlage und der Vorsorge der LW um die öffentliche Gesundheit.
Umweltprobleme im Oberflächen– und Grundwasser wurden mit Bernhard Röhrle diskutiert, Appelle an das ökologische Verhalten jedes Bürgers gerichtet. Ein großes Problem ist nach Röhrle dabei, dass die Landwirtschaft zuviel Stickstoff durch Gülle, Gärsubstrat aus Biogasanlagen und Kunstdünger in die Böden und damit auch oft in den Wasserkreislauf einbringt. Vor allem die Schwäbische Alb sei hydrologisch ein hochsensibler Bereich mit nur 30 cm hohem Mutterboden, Gülle gerate dabei schnell ins Grundwasser. Einig waren sich Besucher und Gastgeber darin, dass es durch die Landratsämter deshalb mehr Kontrollen nicht nur der Landwirtschaft und auch Sanktionen geben müsse – alles wie auch sonst im Leben immer nach Recht und Gesetz laufen sollte, Grenzwerte immer eingehalten werden müssen. Leni Breymaier bedankte sich für die erfahrungsreichen zwei Stunden. Gewußt habe sie schon immer, dass sauberes Trinkwasser ein Menschenrecht ist – dieses öffentliche Gut niemals privatisiert werden dürfte. Gelernt habe sie, wie hochkomplex so eine Wasseraufbereitungsanlage funktioniere, „was es alles bedarf, bis immer sauberes Trinkwasser bei uns Bürgern ankommt“. Diesem Eindruck schlossen sich alle an, bedankten sich beim Abschied auch in vielen Einzelgesprächen mit Bernhard Röhrle.