Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Mittwoch, 07. November 2018
Den Teilnehmern der Studienfahrt nach Berlin wurde unter der Leitung von Katharina Vogl und Hans Bergmann ein vielseitiges Programm geboten: Führungen im Bundestag, im Deutschen-Historischen-Museum, im Jüdischen Museum, im Schlagzeilen machenden Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, im Mauer-Museum Bernauerstraße und bei einem Besuch in Potsdam im Schloss Cecilienhof und im Schloß Sanssouci Friedrichs des Großen. Ein besonderes Highlight war ein vierstündiger Workshop im sehr gut ausgestatteten „Gläsernen Labor“ – eine Bildungseinrichtung in Buch, im Norden Berlins. Dabei wurde auf beeindruckende Weise Schritt für Schritt ein genetischer Fingerabdruck durch DNA-Analysen der Teilnehmer bestimmt. Zum freiwilligen Abendangebot gehörten ein arabisches Essen, ein Besuch im Jazzclub Schlot und eine Tanz-Performance in Kreuzburg. Es wurde aber auch abends oft gemeinsam gekocht, Karten gespielt oder man sah sich die Großstadt bei Nacht an. Kommentar einer Schülerin: “Die Nächte wurden oft länger, doch die U-Bahnfahrten am nächsten Tag waren gut für ein kurzes Schläfchen geeignet!“ Es bleibt dabei: Berlin ist eine Reise wert! Unter dem Motto KunstGenuss und GenussKunst erkundeten acht Schülerinnen und Schüler des Parler-Gymnasiums mit ihren Reiseleitern Sandra Wellinghoff und Frank Fohmann die altehrwürdige Residenzstadt der Habsburger. In der Donaumetropole wurde besonders das oft besungene Wechselspiel aus barocker Lebenslust und Fin-de-siecle-Morbidität in den Blick genommen: „Es wird ein Wein sein und du wirst nimmer sein“. Also zum einen die Kaffeehaus– und Schnitzelkultur, die bunt-orientalische Naschmarktbuden sowie die Jahrmarktwelt des Praters und die sentimentale Welt des Heurigen. Zum anderen die schaurigen Abgründe der Stephansdomkatakomben, der habsburgischen Grablege in der Kapuzinergruft und des weltweit einzigartigen Bestattungsmuseums im Wiener Zentralfriedhof — wobei ein Besuch bei Falcos letzter Ruhestätte nicht fehlen durfte. Auch der Habsburgermythos mit den Privaträumen Sissis– des ersten It-Girls der Moderne — der kaiserlichen Hofburg, den wohldressierten Lipizanern und Schloss Schönbrunn kam nicht zu kurz. Zuletzt wurde die österreichische Seele noch im Sigmund-Freud-Haus und im Narrenturm einem analytisch-sezierenden Blick unterworfen.Untergebracht in einer innenstadtnahen Jugendherberge wurde fleißig gelaufen, U-Bahn gefahren und mit Kaffee und Buchteln die leeren Mägen immer wieder aufgefüllt. Schlusspunkt war ein Besuch der vergangenen und vergänglichen Berühmtheiten Wiens von Kaiser Franz-Joseph über Hermann Maier bis Andreas Gabalier bei Madame Tussaud (s. Foto) und eine Fahrt im Prater-Riesenrad mit dem Blick über „Ganz Wien“. Sportlich betätigte sich die dritte Reisegruppe mit ihren Begleitlehren Christian Moser und René Laslo am Gardasee. Von Limone aus ging es u.a. zum Klettern und Mountainbiken. Auch ein Ausflug nach Verona mit Schwerpunkt Kultur statt Sport stand auf dem Programm. Trotz aller Anstrengungen blieb genug Zeit für ausgiebiges Kochen, der Suche nach geeigneten Souvenirs oder auch entspanntes Tretbootfahren. Am Ende der Woche waren alle sehr zufrieden, sogar die Begleitlehrer und der Busfahrer. Das vierte Studienfahrtziel lag im Norden Portugals, am idyllischen Douro, kurz vor der Einmündung in den Atlantik.In der historischen Altstadt von Porto erkundeten die angehenden Abiturienten selbständig die wichtigsten Sehenswürdigkeiten – von der Praça da Liberdade und dem historischen Bahnhof São Bento mit seinen Azulejos über den Torre dos Clerigos und die Kathedrale (Sé do Porto) bis hin zu den Cais de Ribera mit den malerischen Rabelo-Booten. Kurze Referate, die die Schülerinnen und Schüler über die Ferien vorbereitet hatten, lieferten die Hintergrundinformationen. Und eine Stadtrallye für Oberstufenschüler gab die wichtigsten Ziele und Verkehrswege vor. Spaß machte ein Fotowettbewerb mit unterschiedlichen Motiven, die Beobachtungsgabe, fotografisches Geschick und Kreativität erforderten. Weitere Höhepunkte bildeten Führungen durch zwei Portweinkellereien und das Baden im Atlantik bei 18 Grad Wassertemperatur und heftigen Wellen. Der letzte Tag führte die Parlerianer zu einer Schule, die ebenfalls am Erasmus-Programm teilnimmt und interessante Einblicke in den portugiesischen Schulalltag bot. Darüber diese noch recht frisch geknüpften Kontakte im Rahmen der Studienfahrt nutzen zu können, freute die Begleitlehrerin Constanze Gräter besonders. Auch Begleitlehrer Stephan Gora zeigte sich sehr zufrieden mit dem Bildungsangebot in Porto: “Mich haben die schwarzen Gewänder der Studenten sehr beeindruckt und unseren Schülern dürfte die Harry-Potter-Atmosphäre in der berühmten Lello-Buchhandlung und der Abschlussabend in einer typischen Studentenkneipe am besten gefallen haben.”
Bild: Schülerinnen und Schüler des Parler-Gymnasiums bei ihrer Studienfahrt in Porto. Zur Auswahl standen die Ziele Berlin, Wien, Gardasee und Porto.