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Kultur | Schwäbisch Gmünd

Jonathan Hock begeistert auf dem Fagott

Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Montag, 23. April 2018

Am vergangenen Sonntag fand das Konzert „Klassik um 11 — Ein musikalischer Spaß“ des Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchesters unter Leitung von Ulrich Hieber im Festsaal des Predigers in Schwäbisch Gmünd statt. Dabei überzeugte das Orchester durch wahre Spielfreunde ebenso wie der fantastische Fagott Solist Jonathan Hock.

Gleich zu Beginn füllten Horn-​Fanfaren, gespielt von zwei Akkordeonsolisten auf dem elektronischen Akkordeon, den Festsaal des Predigers, wurde doch das eher unbekannte Stück „Overture or Concerto Op,7“ von Samartini aufgeführt. Brillierten die Hörner und das Orchester im schwungvollen Dreiertakt durch differenziertes Spiel im ersten Satz, so war der langsame Satz sehr getragen, aber dennoch ausdrucksvoll dargeboten. Im dritten Satz, dem Menuett, zeigte sich vor allem auch das einfühlsame, präzise Zusammenspiel zwischen den Hornsolisten und dem Orchester. Der musikalische Leiter Ulrich Hieber führte nach seiner kurzen Begrüßung des Publikums dann gleich zum ersten Höhepunkt des Konzerts über, dem gemeinsamen Auftritt von Orchester und Fagott Solisten Jonathan Hock mit dem „Concerto in mi minore“ von Vivaldi. Bereits nach wenigen Takten war das Publikum ganz im Bann des äußerst sympathischen jungen Künstlers, der notenfrei das Concerto darbot. Bereits im ersten Satz „Allegro poco“ brillierte der Solist mit atemberaubend präzisem Spiel, mal mit schnellen 32tel Bewegungen, mal mit ausdrucksvollem Spiel. Hock, erst 19-​jähriger Musikstudent and der Musikhochschule Würzburg und bereits mehrfacher Preisträger, zeigte im zweiten Satz „Andante“ sein absolutes Einfühlungsvermögen, damit zog er die Zuhörer in seinen Bann. Im dritten Satz „Allegro“ zeigte sowohl Orchester als auch Solist seine Klasse, so wurden die schnellen Bewegungen präzise und differenziert dargeboten. Langanhaltender Beifall war der Lohn für diese gelungene Darbietung. Anschließend ging es mit Mozarts „Ein musikalischer Spaß“ weiter. In seiner Einführung erläuterte Hieber, dass Mozart hier vor allem die Laienkomponisten und auch die tapsigen Dorfmusikanten der damaligen Zeit karikieren wollte, strotzt diese Komposition doch vor Kompositionsfehlern und tatsächlich falsch geschriebenen Notenpassagen, die ausdrücklich so gespielt werden müssen und keine Spielfehler des Orchesters wären, so Hieber. Das dreisätzige Werk erheiterte die Zuhörer doch an so mancher Stelle, war doch ein grottenfalsches Horn-​Solo im zweiten Satz zu hören, allerdings fehlerfrei vom Orchester dargeboten. Im dritten Satz war das Publikum bereits vorgewarnt, endete das „Presto“ doch in fulminanten Schlussakkorden, allerdings bei jeder Stimme in einer anderen Tonart. Das Orchester machte diesen musikalischen Spaß wirklich zum einem Vergnügen beim Zuhören. Quasi als Wiedergutmachung standen zwei Kontretänze „Les filles malecieuses“ und „Der Sieg vom Helden Koburg“ von Mozart auf dem Programm, welche vom Orchester in beeindruckender Weise mal locker, mal mit donnernden Trompetenstößen dargeboten wurden. Den Höhepunkt bildete dann der zweite Auftritt des jungen Solisten Jonathan Hock mit Bravourstück „Andante und Rondo ungarese“ für Fagott und Orchester von Carl Maria von Weber. Dieses Stück, adaptiert für Akkordeonorchester und Fagott vom musikalischen Leiter Ulrich Hieber wie übrigens alle Stücke des Konzerts, forderte die gesamte musikalische Bandbreite, sowohl vom Orchester als auch vom Solisten. Im getragenen ersten Satz schwelgte der Solist ganz in seiner Melodie, gefühlvoll begleitet vom Orchester. Der zweite Satz hatte in sich: Gleich zu Beginn wurde das Thema vorgestellt das sich dann immer wieder durch den weiteren Verlauf zog. Hock lief hier zu wahren Höchstform auf, waren doch atemberaubend schnelle Läufe, mal im legato, mal im staccato zu bewältigen. Dies gelang dem Solisten scheinbar mühelos und wiederum notenfrei. Das Publikum war begeistert ob dieser Darbietung des jungen sympathischen Mannes am Fagott, so dass eine kleine Zugabe nicht ausblieb. So wurde nochmals der fulminante Schluß des Rondos dargeboten mit der Melodie mit Ohrwurmcharakter. Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für Solist und Orchester, die beide an diesem Sonntag eine glanzvolle Vorstellung gaben.

Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.
Hussenhofer Straße 26, 73529 Schwäbisch Gmünd
Telefon: 0717186106

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1. Vorsitzender Thomas Heß

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