Eingereicht von »Rems-Zeitung, Redaktion« am Dienstag, 03. April 2018
In seinem Bericht erzählte Vorstand Kessler, die Gemeinschaft „Gartenfreunde Lindenfeld“ sei direkt nach dem zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 als Gemeinschaftsorganisation ins Leben gerufen worden. Das Ziel läge darin, die Menschen mit Nahrungsmittel zu versorgen. 72 Jahre sei der Verein alt, all diese Jahre hätten auf dem Gelände unzählige Enthusiasten von Jung bis Alt Hand in Hand gearbeitet, den Verein vorangetrieben und die Organisation zu einer der besten in ganz Baden-Württemberg gemacht. 2010 hat die Kommission im Landeswettbewerb dem Verein den zweiten Platz zugesprochen.
In den letzten Jahren leisteten die Gartenfreunde mehr als 1600 ehrenamtliche Stunden in 10 bis 12 Projekten pro Jahr. Die meisten Projekte des letzten Jahres haben im und am Vereinsheim sowie auf dem Gelände stattgefunden. Grund dafür waren vier Einbrüche in das Vereinsheim sowie Wasserschäden. Die Fassade, die beschädigten Fenster, Türen und die Zarge haben jetzt ein neues Gesicht bekommen. Im unteren Bereich der Gartenanlage wurde ein neuer Weg mit Pflastersteinen gelegt, der obere Bereich elektrifiziert und mit Straßenbeleuchtungen ausgebaut. Außerdem haben die Gartenfreunde gemeinsam einen überdachten Platz für das Gartenfest gebaut, eine Drainage vom Vereinsheim gelegt, eine Parzelle von vier Nadelhölzern und Tannen befreit und aufgeräumt, die Schornsteintreppen auf dem Dach des Vereinsheimes neu gemacht sowie den Kamin neu verbaut, den Zaun zur Ödenburger Str. auf der Parzelle Maria Anuschek errichtet sowie einen Kinderspielplatz neu gestaltet. Die Gartenfreunde pflegen die „Allee der Hoffnung“ sowie den Abwasserkanal und mähen den Rasen an den Straßenrändern zur Ödenburger– sowie der Verbindungsstraße nach Waldstetten. Der durch die Anlage fließende Bach wird ständig ausgelichtet, Reisig gehäckselt, der Zaun geflickt und mit neuen Pflanzen verschönert, die Tore instand gesetzt, geschliffen und gestrichen, das Rosenbeet bzw. der Vereinsgarten mit Blumenkübelsteinen abgetrennt.
Am neu gestalteten Platz vor dem Rathausgebäude wurde ein Rondell gestaltet, wo in der Mitte ein Baum und weitere Pflanzen wachsen. Weil die Stadt Schwäbisch Gmünd auf Mangel der Mitarbeiter verweist, haben die Gartenfreunde die ehrenamtliche Pflege übernommen. Maria Anuschek kümmert sich zusammen mit ihrem Mann Johannes um das Wachstum der Rosen und des Baumes am Rathaus.
Während auf einer Seite fleißig gearbeitet und dem Hobbygärtnern nachgegangen wird, wird auf der anderer Seite zerstört, geklaut und demoliert. Das Jahr 2017 stand, meinte der Vorstand Kessler, im Zeichen vieler Einbrüche sowie einigen Bränden auf den Parzellen, wobei die Laube von Michael Ackermann komplett abgebrannt ist. Davor wurde schon zwei Mal in die Laube eingebrochen. Es waren mindestens drei Personen, die über das zersplitterte Glas am Fenster in das Innere gestiegen sind, im Keller drei Stuhle aufgestellt hatten und sich mit zwei Flaschen Metaxa sowie reichlich Bier vergnügt hatten. Beim Aussteigen hatten sie versucht, die Laube anzuzünden, welche aber nicht in Flammen aufgehen wollte. Beim zweiten Mal wurde in der Laube geraucht und alkoholische Getränke geklaut. Beim dritten Mal haben die Täter das Ziel erreicht und die Laube abgebrannt. Emanuel Konradi hat seine abgebrannte Pergola und teilweise beschädigte Laube wieder aufbauen können. Bei Irina Müller wurde drei Mal versucht, die Laube anzuzünden. Bei der Familie Essert wurde eine Gasflasche vom Herd abgetrennt und im Schacht einer Wasserleitung versteckt.
In der Sonntagnacht am 11. März 2018 stand gegen 1 Uhr morgens wieder eine Laube in Flammen. Das war eine weitere Hiobsbotschaft vor der Hauptversammlung. Abgetragene und zertrampelte Beeren– sowie Obsternte auf den gleichen Parzellen sorgte im Herbst für weiteren Ärger. An der Hauptversammlung konnte Vorstand Kessler die Anwesenden und die Gemeinschaft beruhigen. Die vier Einbrüche in das Vereinsheim sowie die Einbrüche und Randalen auf dem Gelände des Vereins sowie auf den Parzellen konnten mittlerweile weitgehend aufgeklärt werden. Anhand vieler DNA-Spuren, die im Vereinsheim vom Täter hinterlassen wurden, haben die Kripo und die Beamten des Polizeipostens Bettringen eine Person ausfindig gemacht, mit der die DNA — Spuren übereinstimmen. Der Kriminalpolizei Aalen ging ein 23-jährige Mann ins Netz, der wegen dringenden Tatverdachtes festgenommen wurde. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern noch an.
An der Hauptversammlung wurden über die Ordnung auf der Anlage sowie an dem angrenzenden Naturschutzgebiet gesprochen. Auch die Grünabfälle im Bereich der zum Verein angrenzenden Fläche wurden ein besonderes Thema. Bei der Besichtigung der Gartenanlage durch die Wasserbehörde, der Mitarbeiter der Stadt Schwäbisch Gmünd sowie der Bundesanstalt für Immobilien wurde festgestellt, dass die Gartenfreunde das Handeln am Bach umdenken müssen.
In Würdigung besonders langjähriger Mitgliedschaft und wegen der Verdienste um die Förderung des Kleingarten– und Siedlerwesens zeichnete Vorstand Kessler für 20 Jahre Mitgliedschaft Waldemar Bresel, Alfred Salmen, Karl-Heinz Kralisch, Wadim Essert, Martin Hägele und Johann Anuschek aus. Seit 25 Jahren gehören dem Verein Edeltraud Gutwein, Mario D’Anunsio und Erich Schneider an und wurden mit einer Ehrenurkunde sowie einer Ehrennadel ausgezeichnet. Pia Fifka, Karl-Heinz Härter, Emanuel Konradi und Erhard Hölzel gehören der Organisation seit über 30 Jahren an, wurden mit einer Urkunde und einem Geschenk ausgezeichnet. Das Ehrenmitglied Werner Straube gehört dem Verein seit 45 Jahren an. Den internen Blumenwettbewerb haben Maria Frank, Lina Baitler sowie Alfred Burkhard gewonnen. Für außerordentliche Leistungen würdigte Vorstand Kessler die Gartenfreunde Johann Baitler, Viktor Laukart, Alexander Hellmann sowie Lydia Ihli.
Die Versammlung bestätigten Christian Gehrmann, Jakob Hellmann, Waldemar Bresel und Waldemar Heckel als Beisitzer sowie Irina Müller und Markus Wiedmann als Kassenprüfer des Vereins.
Auf dem Foto (von links)
Vorstand Eduard Kessler mit den Geehrten Mario D’Anunsio, Alexander Hellmann, Johann Anuschek und Karl-Heinz Kralisch; (sitzend von links) Alfred Burkhard, Erhard Hölzel, Maria Frank und Lydia Essert. Foto: gfl