Eingereicht von »Obst- und Gartenbauverein Schwäbisch Gmünd 1884 e.V.« am Montag, 30. Juli 2018
Sonntagmorgen sieben Uhr Abfahrt des Obst– und Gartenbauvereins Schwäbisch Gmünd zunächst nach Memmelsdorf bei Bamberg, dort wurde das Schloss Seehof besucht, die Sommerresidenz und das Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe, natürlich mit Führung.
Die Räumlichkeiten wurden von der Bayerischen Denkmalpflege wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Die wiederhergestellten Kaskaden mit ihren stündlichen Wasserspielen, sowie einige der Sandsteinskulpturen von Ferdinand Tietz waren eine Pracht sie zu besichtigen. Die Orangeriegebäude mit dem Memmelsdorfer Tor und den später hinzugefügten Gewächshäusern auf beiden Seiten gehören zu den bedeutendsten Orangeriebauten in Franken. Am Nachmittag traf die Gruppe in Bamberg ein, dort trafen sie auf die Gästeführerin zu eine eineinhalbstündigen Führung durch die historische Gärtnerstadt. In den alten und verlassenen Gartenanlagen herrscht in Bamberg wegen des Kulturerbes absolutes Bauverbot und sieht man eben viel brachliegende Anbauflächen. Sie sind entstanden, weil die Konkurrenz aus Holland zu groß wurde und die Supermärkte billiger anbieten können als die im Handwerk der Gärtner hergestellten Gemüse und Blumen. Die Bamberger Gärtner aber halten einen Markt von Montag bis Mittwoch mit ihren Erzeugnissen ab, andere von Donnerstag bis Samstag mit Erzeugnissen aus dem Ausland. Nach dem Einchecken im Hotel ging es zum Abendessen in die älteste Gaststube Bambergs dem „Sternla“. Danach hatten noch einige Nachtschwärmer Lust auf einen Bummel durch die wunderschöne alte Stadt, sie wurde ja im letzten Krieg überhaupt nicht zerstört. Am anderen Morgen nach dem Frühstücksbuffet holte die Gästeführerin die Gruppe wieder ab zu einer Domführung, Anschließend ging es in den Rosengarten, wo die zweite Rosenblüte leider nicht so üppig ausgefallen war wie sonst, aber das warme Wetter hat schon Frühzeitig für eine schnellere Blüte geführt. Weiter ging es in die Altstadt auch Inselstadt genannt, weil sie durch die Regnitz, die sich teilt, wie eine Insel eingeschlossen wird. Bamberg wird auch fränkisches Rom genannt, weil es wie Rom auf sieben Hügeln erbaut wurde, das sind der Stephansberg, der Kaulberg, Altenburg, Jakobsberg, Michelsberg, Abtsberg, Domberg. Die verschiedenen Stadtteile Bambergs – die geistliche Stadt auf den Hügeln, die Altstadt im Sand, die Neustadt auf der Insel und die Theuerstadt im Osten – wuchsen erst allmählich aufeinander zu. Nach dieser historischen Erklärung durch die Gästeführerin und einer kleinen Pause in der Altstadt, ging die Fahrt weiter nach Erlangen zur „Lilien-Arche“, die Raritätengärtnerei von Erlangen. Stefan Strasser, Vizepräsident der Gesellschaft der Staudenfreunde und Leiter der Fachgruppe Lilien, erklärt den Anwesenden alles Wissenswerte über die Lilien, den Anbau die Pflege und sogar Kostproben wurden verteilt, denn wer es noch nicht wusste, Lilien sind Essbar, aber nur Tagsüber, den dann verwelken sie und werden giftig. Hunderte von Lilien-Arten werden dort auf
4000 qm angepflanzt und das vor allem unter Permakultur, das ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt, andere sagen spöttisch, man lässt alles so wachsen wie es eben kommt. Ziel und Zweck dieser Arche ist, seltene vom Aussterben bedrohte Pflanzen zu vermehren und wieder zu verbreiten. Nach dieser lehrreichen Besichtigung ging es wieder auf die Heimfahrt, natürlich nicht ohne noch einen Abschluss in Mögglingen zu machen, allen ein Dankeschön zu sagen, die diese Reise vorbereiteten und Glück zu wünschen, dass sie das gehörte und erlernte auch in den eigenen Gärten in die Tat umsetzen zu können.