Eingereicht von »Boschrentner-Gmuend« am Dienstag, 25. September 2018
Zum zweiten Mal in diesem Jahr wanderte die Bosch-Rentnergemeinschaft Schwäbisch Gmünd. Dieses Mal ging es nach Beiswang, wo man bei noch trockenem Wetter auf der schönen Hochebene um das kleine Wäldchen wandern wollte. Vorher wollte man noch den Milchviehbetrieb, Waltreinhof GbR, und die Biogasanlage, GasTom GbR, der Familien Hilbert und Gebhardt besichtigen.
Nach ein paar einführenden Worten durch den Vorsitzenden Franz Reichenauer übergab er die treuen Wanderer den Wanderführern Werner Hartmann und Kurt Eisele. Vom Parkplatz beim Gasthaus „Rose“ hinüber zum Waltreinhof waren es nur wenige Meter. Die Wanderer der Bosch Rentnergemeinschaft konnten Eindrücke über die moderne Landwirtschaft sammeln. Allen wurde sehr schnell klar, dass hier das Wort „Bauer“ fehl am Platz war, denn um einen solchen Betrieb zu leiten gehört mehr. Auf die Frage der Ausbildung der beiden Geschäftsführer, sie hatten das Studium zum Agrar-Ingenieur absolviert. Der Stall bietet den Tieren viel Licht, Luft und Raum um sich zu bewegen und ist technisch mit einem Melkkarussell auf dem neuesten Stand. Die Wanderer staunten nur noch so, wie die Kühe Schlange standen und warteten darauf, endlich in das Karussell zu treten um gemolken zu werden. Vorher konnten sich die Kühe noch an der Vollautomatischen Kratzbürste Rücken und Seite bürsten lassen. Zuerst wurden die Zitzen von einem Mitarbeiter gereinigt, dann das Melkgerät von einem weiteren angeschlossen. Noch bevor das Karussell seine Runde gedreht hatte, war das Melken fertig, es löste sich das Melkgerät, oder auch die Kuh hat es einfach weggetreten. Bei mehr als
350 Milchkühen ist eine solche Anlage unentbehrlich. Die weibliche Nachzucht der Milchkühe wird anfangs im Kälberstall und anschließend im umgebauten Altgebäude aufgezogen und in regelmäßigen Abständen erweitert und neueren Standards angepasst. Die schwangeren Kühe hatten eine große Fläche die mit Stroh ausgelegt und waren beieinander. Wenn eine zum Kälbern kam, wurden die anderen Kühe von ihr getrennt aber noch in Sichtweite untergebracht. Man habe erkannt, dass es für die Gebärende leichter sei, wenn sie ihre Artgenossen in der Nähe habe und nach der Geburt seien die Kälber noch
10 Tage in Sichtweite ihrer Mütter und werden auch ausschließlich mit deren Milch, aber vom Menschen ernährt um spätere Komplikationen zu vermeiden. Danach ging es hinüber zur Biogasanlage, die GasTom GbR. Neben dem Gas produziert die Anlage Strom bedarfsgerecht und verfügt momentan über
1000 kWh Leistung. Des Weiteren gehört zum Energiebetrieb auch die auf dem neuen Stall montierte PV-Anlage, welche den Eigenbedarf deckt und Restmengen ins Stromnetz einspeist. Bei der Biogasanlage handelt es sich um eine Nassvergärungsanlage, die wunderbar in den Betriebsablauf der landwirtschaftlichen Betriebe in ganz Beiswang eingebunden ist. Nach dem Fermentierungsprozess bleibt als „Abfallprodukt“ hochwertigen mineralischen Dünger. Nach dieser Führung, bei der auch viele Zahlen bekannt gegeben wurden, die die Bosch-Rentner nicht alle behalten konnten und vor Begeisterung nur so staunten. Als man auf die Uhr schaute, waren schon zweieinhalb Stunden vergangen und an wandern dachte keiner mehr, alle wollten nur noch hinüber ins Beiswanger Gasthaus „Rose“ die schon auf die Gäste warteten, um die sehr interessante „Wanderung“ ausklingen zu lassen. Rudi Arnold