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Kultur | Schwäbisch Gmünd

Akkordeonorchester und Anne-​Suse Enßle begeistern im Prediger

Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Dienstag, 09. April 2019

Am vergangenen Sonntag fand das Konzert „Klassik um 11“ des Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchesters unter Leitung von Ulrich Hieber im Festsaal des Predigers in Schwäbisch Gmünd statt. Dabei überzeugte das Orchester durch pure Spielfreunde ebenso wie die fantastische Solistin Anne-​Suse Enßle auf der Sopranino– und Altblockflöte.

Gleich zu Beginn glühten die Finger der Akkordeonisten des Orchesters, stand doch der „Einzug der Königin von Saba“ von Georg Friedrich Händel als Eröffnung dieses heiteren Konzerts auf dem Programm. Die strahlende Schönheit der Königin hatte man durch das leichte, dennoch akkurate und sehr ausdruckstarke Spiel des Orchesters quasi vor Augen. Im feinen abwechslungsreichen Spiel zwischen zwei Oboen-​Solisten, gespielt auf elektronischen Akkordeons und dem Tutti des Orchesters kam gleich Freude auf bei den Zuhörern im prall gefülltem Predigersaal. In seiner Begrüßung verglich der musikalische Leiter Ulrich Hieber die Lautmalerei des nächsten Stückes mit einem fröhlichen Vogelgezwitscher, passend zur aktuellen Jahreszeit. Anne-​Suse Enßle trat dabei mit dem „Concerto C-​Dur“ von Antonio Vivaldi zum ersten Mal an diesem Vormittag zusammen mit dem Orchester auf. Dieses anspruchsvolle Stück verlangte der Solistin ihr ganzes Können auf der Sopraninoblockflöte ab. Schon bei den ersten Takten kam das Können dieser Meisterin auf Ihrem Instrument zu Ausdruck. Selbst die schnellsten Passagen schienen spielerisch zu gelingen. Auch im getragenen zweiten Satz (Largo) und im furiosen dritten Satz (Allegro molto) gelang das Zusammenspiel zwischen Solistin und Orchester problemlos, langanhaltender Applaus war der Lohn für diese klasse Leistung. Mit Georg Philipp Telemanns „Konzert Es-​Dur“ wurde das Publikum anschließend in die Welt der Tafelmusik entführt. Dieses Konzert für zwei Hörner, Streicher und Basso Continuo offenbarte eine erstaunliche Klangfülle bestehend aus zwei Solohörnern, gespielt auf zwei elektronischen Akkordeons, zwei Soloviolinen, dargeboten mit zwei Akkordeonsolisten, Cembalo und Orchester, speziell adaptiert für Akkordeonorchester durch Ulrich Hieber. Liegende Hornklänge wechselten sich hier mit feinen Zwischenmelodien des Akkordeons ab, was zu einem wunderbaren Klang verschmolz. Im Grave zeigte sich die Ausdruckstärke des Orchesters und der Solisten, wurde dieses doch sehr einfühlsam und mit viel Agogik dargeboten. Im abschließenden Vivace faszinierte das Orchester die Zuhörer mit einem furiosen Wechselspiel aus schnellen Hornpassage und diffizilen Akkordeonpassagen in einem fast schon lustigen Jagdthema. Wirklich eine außergewöhnlich gelungene Darbietung, zu der der Dirigent die Solisten anschließend beglückwünschte. Mit der „Suite a-​Moll“ von Georg Philipp Telemann trat Anne-​Suse Enßle diesmal mit der Altblockflöte vor das gespannte Publikum. In der Air a l’Italien konnte die Solistin sehr gefühlvoll und technisch perfekt ihr Instrument präsentieren. Im Menuet 1 und 2 vollzog sich wieder die Symbiose aus Orchester und Solistin, der man die Spielfreude bei jedem Ton ansah. Diese Spielfreude ging auch vom Orchester aus, so gelangen die schnellen Passagen mühelos. In der abschließenden Réjouissance, zu Deutsch Fröhlichkeit, sprang diese Fröhlichkeit und Leichtigkeit sofort über. Atemberaubend die Geschwindigkeit, mit der die Solistin der Altblockflöte die exakten Töne entlockte. Nicht minder zu loben die Leistung des Orchesters, das es verstand, einmal mit der Solistin ein quasi Zwiegespräch zu führen oder auch eine perfekte Begleitung bot. Nicht enden wollender Beifall war der Lohn für diese außergewöhnliche Leistung von Solistin und Orchester. Im abschließenden „Divertimento D-​Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart gesellte sich Rolf-​Peter Barth an der Oboe zu dem Orchester. Zusammen mit Hörnern und dem Akkordeonorchester entstand ein abwechslungsreiches, facettenreiches Klangbild, das sich den Zuhörern sehr homogen darbot. In den unterschiedlichen Sätzen wurden die Tempi und die Charaktere gut getroffen, auch bettete sich die Oboe perfekt ein in den Klang des Orchesters. Ob im Menuett oder im träumerischen Andantino verstand es das gesamte Ensemble durch sein einfühlsames Spiel zu überzeugen. Im schnellen Rondo kam die technische Klasse des Orchesters und des Oboen-​Solisten voll zum Ausdruck, galt es doch schnelle Passagen sicher und ausdrucksvoll zu meistern. Der abschließende Marcia alla francese stellte den strahlenden Abschluss dieses Werks dar. Eine kleine Zugabe war obligatorisch ob der Begeisterung des Publikums. Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für Solisten, Dirigent und Orchester, die alle an diesem Sonntag eine glanzvolle Vorstellung gaben.

Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.
Hussenhofer Straße 26, 73529 Schwäbisch Gmünd
Telefon: 0717186106

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1. Vorsitzender Thomas Heß

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