Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Dienstag, 17. Mai 2022
Unter der Leitung von Dirigent Frank Dürr in Vertretung von Ulrich Hieber stimmte das Akkordeonorchester mit der „Suite G-Dur“ von Johann Ludwig Bach für Streichorchester, 2 Oboen und Generalbass die Besucher auf die unterhaltsame Soirée ein. Diese heiteren und aber doch sehr anspruchsvollen Sätze meisterte das Akkordeonorchester mit spielerischer Leichtigkeit. Verstärkt durch Cembalo, gekonnt gespielt von Winfried Butz, zeigte sich das Orchester bereits von seiner besten Seite, mal getragen im Vortrag, dann sehr akzentuiert dargeboten waren die 6 Sätze dieser Suite, am Ende mit einer schneller, aber sehr feinen Bourrée schon ein erster Höhepunkt. Mit dem „Sextett für zwei Hörner und Streicher ES-Dur“ von Ludwig van Beethoven steigerte das Orchester dann noch die Spannung, denn hier traten zwei Akkordeonsolisten an den elektronischen Akkordeons als Solo-Hörner in den Vordergrund. Dieses 3-sätzige Werk stellte an die Solo-Hörner aber auch an das Akkordeonorchester hohe technische Anforderungen, denn bereits im ersten Satz erfüllten die Hörner in schnellen Sechzehntel-Läufen das Kirchenschiff, diese dann wiederum vom Akkordeonorchester aufgegriffen und beantwortet wurden. So entstand ein harmonisches Wechselspiel aus Hornsolisten und Orchester. Im zweiten Satz kam das Gefühl dann zum Tragen, denn dieser langsame Satz lebte von der Spannung und der Agogik. Der abschließende 3. Satz im schnellen 6/8-Takt erinnerte sogleich an Jagdsignale, die abwechselnd von den Hörner in atemberaubendem Tempo dargeboten wurde. Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für Akkordeonsolisten und Orchester.
Den absoluten Höhepunkt dieses Benefizkonzertes war dann allerdings der gemeinsame Auftritt der jungen Violinen-Virtuosin Sara Schlumberger-Ruiz, stand doch Haydn‘s Bravourstück „Konzert für Violine und Streichorchester C-Dur“ auf dem Programm. Gleich im ersten Satz zeigte die junge Künstlerin eindrucksvoll ihr Können. Atemberaubend schnelle Passagen wurden von ihr mit spielerischer Leichtigkeit gemeistert. Hervorzuheben hier auch ganz besonders ihre absolut virtuose Kadenz. Die Zuhörer konnten sich hier ganz dem Spiel der Solistin hingeben. Eindrucksvoll auch die Präzision mit der das Akkordeonorchester in der Lage war die Solostellen zu begleiten und aber auch in den Tutti Passagen wieder zu glänzen. Der zweite Satz im langsamen Tempo stand ganz im gefühlvollen, ja gar verträumten Spiel der Violine, die im klaren Ton das Publikum verzauberte. Im furiosen letzten Satz im schnellen 3-er Rhythmus lief die Solistin zu wahrer Höchstform auf. Unglaublich wie rein, akzentuiert und absolut präzise bei schwindelnd erregender Geschwindigkeit dieser Satz sowohl von Orchester aber vor allem von Sara-Schlumberger-Ruiz gemeistert wurde. So eine Ausnahmetalent hören zu dürfen war für die Zuhörer alleine der Besuch wert. So wurde die Ausnahmekönnerin nicht ohne eine Solo-Zugabe, einem funky Solostück mit vielen technischen Raffinessen, aus dem Konzert entlassen.
Nach einer kurzen Ansprache des Dankes der Dekanin Ursula Richter bildeten Wolfgang Amadeus Mozarts „Sechs Deutsche Tänze“ in unterschiedlichen Motiven im heiteren 3-er Takt den Abschluss des Konzertes. Rhythmisch sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich meisterte das Orchester dies bravourös und mit sichtlich spielerischer Leichtigkeit, so dass die Zuhörer das Orchester nicht ohne eine Zugabe gehen ließ. So war diese Soirée für alle ein Gewinn. Die Zuhörerschaft, die eine tolles heiteres Konzert dargeboten bekam, das Orchester unter Leitung von Peter Dürr, das nach zweijähriger Konzertpause endlich wieder auftreten konnte und damit das eigentlich geplante Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Vereines aufführen konnte, und nicht zuletzt die Evangelische Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd, dient doch der Erlös dieses Konzertes als Beitrag zur Neuanschaffung der Augustinusorgel.
Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.
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