Eingereicht von »Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester e.V.« am Dienstag, 26. November 2024
Das Schwäbisch Gmünder Akkordeonorchester feuerte am vergangenen Samstag ein wahres rhythmisches Feuerwerk bei dem Mottokonzert „World Jazz“ unter der Leitung seines neuen Dirigenten Markus Kottmann ab.
Gleich zu Beginn wurden die Zuhörer im gut besuchten Festsaal des Predigers bei „Spinning Wheel“ mit enormer Dynamik und fetziger Rhythmik auf den Abend eingestimmt. Bei der anschließenden Jazz-Suite Nr.
2 von Schostakovitsch zeigte das Orchester die ganze Bandbreite seines Könnens. Bei den Sätzen Marsch — Lyric Waltz — Little Polka — Dance II — Waltz II und Finale wurden klanggewaltig und abwechslungsreich orchestriert dargeboten, die Solisten an den elektronischen Instrumenten brillierten hier bei schwindelerregenden schnellen Passagen ebenso wie das Orchester im glanzvollen Tutti. Dirigent und Orchester boten hier eine glänzende Vorstellung. Mit Swing Musik vom Feinsten bei Duke Ellingtons Titeln „C-Jam Blues“ und „Don’t Get Around Much Any More“ zeigten die Akkordeonisten, dass auch der Swing zu den Paradedisziplinen des Orchesters gehört, wurden die Titel schwungvoll und swingend dargeboten. Dies stellte auch den Übergang zum Auftritt der Gastgruppe „Rita Rössle“ dar, charmant anmoderiert von Anja Barth, die kurzweilig und informativ durch den Abend führte. Die Gruppe zeigte vor und nach der Pause, was eine Jazz Kombo ausmacht, nämlich pure Spielfreude und Spaß am Musizieren. Den vier Musikern in der Besetzung Johannes Groß, Yanick-Maurice Groß, Magnus Barthle, und Tobias Nagel (Saxofon (Klarinette) – Posaune (Flügelhorn) — Akkordeon – Tuba) gelang es mit ihren Titeln, mal Standard Jazz Titel u.a. wie „Basin‘ Street Blues“, „Wild Cat Blues“ oder auch jazzig adaptierten eher schwäbischen Volksliedern das Publikum zu begeistern. Zum Abschluss spielten „Rita Rössle“ und das Orchester gemeinsam den
3. Satz „Swing mit Groove“ der „Scheffold-Sinfonie“, einer Komposition von Yannick-Maurice Groß, mit abwechselnden Soloparts für Orchester, Bläser-Solisten und Piano. Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für diese glänzende Darbietung. Ohrwürmer von Stevie Wonder wurden im Folgenden vom Orchester interpretiert. Geprägt durch effektvolle Rhythmik und tolle Klangvielfalt, die man einem Akkordeonorchester eigentlich nicht zutraut, wurden die Titel „Sir Duke“, „You Are The Sunshine Of My Life“, „I Wish“ und „Isn’t She Lovely“ zu Gehör gebracht. Beim abschließenden Titel „Fantasy“ von Earth, Wind
& Fire wurden alle Register gezogen. Hier brillierte ganz besonders der Schlagzeuger Andreas Welzenbach, der phantastisch die Basis mit exakt synkopierten und pointiertem Spiel legte. Aber auch das Orchester, immer sicher geführt durch Dirigent Markus Kottmann lief hier zu Höchstform auf, es machte den Akkordeonisten sichtlich Spaß, mal im getragenen Spiel das lyrische Cembalo zu begleiten oder unterlegt von toller Rhythmik aus Drums, groovigem Bass, fetzigen Akkordeon-Akkordbegleitungen und untermalenden Hammond-Sounds des Keyboards selbst rhythmisch in den verschiedenen Chorus Teilen zu explodieren. Eine phantastische Nummer, exzellent dargeboten. So ging es nicht ohne Zugabe, ab, hier wurde der Klassiker „Take Five“ zusammen mit den Solisten von „Rita Rössle“ wunderbar in abwechselndem Solospiel, zusammen dargeboten. Ein toller Konzertabend ging damit zu Ende, die Zuhörer wurden mit tollen Eindrücken dieses kurzweiligen Abends in das restliche Wochenende entlassen.