Eingereicht von »Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V.« am Montag, 01. Juli 2013
Es war der 21. März 1962, als eine Handvoll junger Männer die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd gründeten. Anfangs waren es Kegelbrüder, bestehend aus Zeitsoldaten, Angestellten, Fahrlehrer, Elektriker, Maler und einem Regierungsrat, welche sich dienstlich und familiär näher kannten und sich darüber hinaus als Reservesoldaten aktiv betätigen wollten. Die ersten Angebote zur Aus– und Weiterbildung innerhalb dieser Vereinigung waren im militärischen Sinne durchaus attraktiv — so gab es Schießübungen, Märsche, Sanitätsausbildungen sowie Weiterbildungsreisen.
Von der Gründung an wurden regelmäßig monatliche Kameradschaftsabende abgehalten. Die Kameradschaftsabende dienten der Fortbildung, gegenseitiger Information und natürlich auch der Geselligkeit im kleinen Kreis. Vorträge über die verschiedenen Waffengattungen, Waffensysteme, unter anderem Panzer, Flugzeuge und Abwehrwaffen bestimmten das abendliche Programm. Natürlich standen auch Orientierungs– und Nachtmärsche sowie militärische Waffenausbildungen auf dem Programm. „Schließlich ging es ja darum, sich für den Ernstfall fit zu halten“, erinnert sich der Ehrenvorsitzende Karl-Heinz Wahl. Tradition hat bis heute die Teilnahme der Reservistenkameradschaft mit einer militärischen Ehrenformation an der zentralen Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag der Stadt Schwäbisch Gmünd sowie die seit
1972 jährlich an Allerheiligen durchgeführte Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.Seit nunmehr
50 Jahren engagiert sich die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd für ihre Heimat und unser Land. Zeit also, bei einem Festakt im griechischen Gasthaus Athos auf
50 abwechslungsreiche Jahre gebührend anzustoßen. Doch die Reservisten tun mehr als die Mahnwache zum Volkstrauertag zu stellen und bei Katastrophenübungen mitzumachen: „Wir sind weit mehr als die netten Nachbarn, die Sandsäcke tragen — wir haben auch eine klare militärische Ausrichtung“, erinnert der Vorsitzende Obergefreiter Winfried Steimle. „Denn Reservist ist, wer als Soldat bei der Bundeswehr gedient hat und sich ehrenamtlich in seiner Freizeit für die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland engagieren möchte“.Dass die Kameradschaft eine interessante Freizeitgestaltung darstellt beweist Steimle, indem er für ihre
25-jährige Mitgliedschaft Major Lothar Sänger und Obergefreiter Werner Sippl sowie für ihre
10-jährige Mitgliedschaft Obergefreiter Sven Balzer, Obergefreiter Andreas Balzer und Obergefreiter Jochen Muschak an diesem Abend ehren konnte.Mit der Schützenschnur in Gold zeichnete Steimle darüber hinaus Stabsunteroffizier Christian Krieg, Obergefreiter Peter Haag und Obergefreiter Torsten Hertweck für ihre besondere Treffsicherheit beim Schießen aus.Über
60 Kameradinnen und Kameraden hat Steimle derzeit in seinen Gmünder Reihen. Insgesamt tun in Deutschland
117.
000 Reservisten Dienst,
11.
000 davon in Baden-Württemberg. Vertreten sind dabei alle Dienstgrade — vom Gefreiten bis zum General.Reservisten helfen zum Beispiel bei Flutkatastrophen, vertreten in den Kasernen Berufs– und Zeitsoldaten die sich im Auslandseinsatz befinden, sie stehen selbst Seite an Seite mit aktiven Soldaten in Afghanistan, sie sind ehrenamtlich in ihren Heimatorten als Scharnier zwischen Bundeswehr und Bevölkerung tätig. Dazu gehört zum einen, dass sie in ihrem Auftreten und den Aktionen das Selbstverständnis „Wir. Dienen. Deutschland“ der Bundeswehr bei den Bürgern vertreten. Dazu gehört zum anderen, dass sie einspringen, wenn die Bundeswehr ruft. Reservisten wohnen Tür an Tür mit ihren Nachbarn. Manchmal wissen diese nichts von dem Engagement — wundern sich vielleicht nur, weil der Reservist mal in Uniform aus dem Haus geht.Wer als Reservist aktiv wird — egal, ob im Einsatz oder während einer Ausbildungseinheit — ist für diese Zeit Soldat, mit allen Rechten und Pflichten. Reservisten engagieren sich vielfältig — nicht immer sichtbar für die Bevölkerung. „Wir bieten im Jahr
20 bis
30 Ausbildungseinheiten an“, erklärt der militärische Beauftrage der Kameradschaft Harry Virostek in seinem Rückblick. Dann rücken die Kameradinnen und Kameraden in die Kasernen und Truppenübungsplätze ein, zur „Ausbildung Gefechtsdienst“, zum Schießen mit Handwaffen, zur Sanitäts-, Fernmelde– oder Taktikweiterbildung.„Wir haben eine sehr gute Akzeptanz in der Bevölkerung“, bedankt sich der stellvertretende Vorsitzende Peter Haag. Die damalig von der US Army genutzten Bismarck– und Hardt-Kasernen, das örtliche Karriereberatungsbüro der Bundeswehr (früher Kreiswehrersatzamt) sowie die Kasernen in Ellwangen, Dornstatt und Ulm habe die Akzeptanz der Menschen in Gmünd und Umgebung für Uniformen gefördert, berichtet er: „Wir müssen uns nicht rechtfertigen oder unsere Daseinsberechtigung erklären.“ „Die Neuausrichtung der Bundeswehr erweitert die Aufgaben– und Verantwortungsbereiche für Reservisten als Staatsbürger in Uniform“ sagte der Schriftführer der Kameradschaft Christian Krieg. Denn dass es die Reservistenkameradschaft noch immer braucht, bewiesen die aktuellen Bestrebungen der Bundesregierung, den Reservistendienst auf noch breitere Füße zu stellen. Mit ihrer neuen Homepage www.RK-Gmuend.de und einem Ansprechpartner für Nachwuchsgewinnung hat die Gmünder Kameradschaft bereits die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre gestellt.