Eingereicht von »Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V.« am Dienstag, 18. August 2020
Dunkelgraue Wolken hängen am Himmel, es sieht nach Regen aus. Fast lautlos gleitet das Schlauchbot über das Wasser. Links und rechts zieht langsam das Ufer des Rehnenmühlen-Stausees vorbei. Konzentriert blicken die Männer um sich, denn das Steuern eines Schlauchboots gehört für die Gmünder Reservisten zur Ausnahme. An Bord des Schlauchboots erteilt ihnen jedoch kein Angehöriger der Marine Anweisungen, sondern Feuerwehr Kommandant Michael Kochendörfer aus Täferrot. Reservisten in Uniform üben hier, Seite an Seite mit der freiwilligen Feuerwehr, das Überqueren von Gewässern mit einem Schlauchboot.
Bevor jedoch das Schlauchboot zum Einsatz kommen konnte, wurden die Reservisten von ihren Feuerwehrkameraden ausführlich eingewiesen. Nachdem die Schwimmwesten angelegt und Paddel verteilt waren, wünschte der Hauptfeldwebel der Reserve, Thomas Maier, stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Als stellvertretender Vorsitzender der Gmünder Reservistenkameradschaft hat er die Ausbildung geplant und die Abstimmung mit der Täferroter Feuerwehr übernommen. Auf den Übungsplan für seine Reservisten schrieb Maier neben Sicherheitsbestimmungen, das Herstellen der Einsatzbereitschaft des Schlauchboots, Gebrauch der Paddel, Einweisung in das Verbringen in ein Gewässer auch die Koordination der Besatzung beim Fahren auf dem Wasser.Was Maier und seine Reservisten gemeinsam haben ist, dass alle von ihnen früher Teil der Bundeswehr waren. Und wie jeder, der in der Bundeswehr gedient hat, sind auch sie heute automatisch Mitglieder der Reserve. In Schwäbisch Gmünd haben sich rund
70 von ihnen zur Reservistenkameradschaft zusammengefunden. „Wir Reservisten unterstützen die Bundeswehr in ihrem gesamten Aufgabengebiet. Im Schwerpunkt leisten wir Beiträge zur Landes– und Bündnisverteidigung sowie dem Heimat– und Katastrophenschutz. Unsere Aufgabe als Reservisten ist es dann zu helfen, wenn Flüsse über die Ufer treten, Waldbrände gelöscht werden müssen, oder wenn es heftig schneit. Wir entlasten also – selbst im Auslandseinsatz“ erklärt der Vorsitzende der Gmünder Reservistenkameradschaft, Oberstabsgefreiter der Reserve, Winfried Steimle.Es beginnt zu regnen. Erst fallen vereinzelt Tropfen, dann anhaltend. Die letzten Badegäste haben den Rehnenmühlen-Stausee bereits verlassen. Innerhalb weniger Sekunden sind die Tarnuniformen der Männer durchnässt. Die Ausbildung aber wird fortgesetzt, denn für die
31 aktiven Mitglieder der Feuerwehr Täferrot ist der Stausee bekanntes Terrain. Regelmäßige Einsätze führen die Feuerwehrfrauen und Männer an den See, um an Ort und Stelle Hilfe zu leisten.„Die Blaulichtfamilie, aber auch die Bundeswehr, braucht die Akzeptanz der gesamten Bevölkerung“ so der Oberleutnant der Reserve und Gmünder
CDU–Stadtrat Christian Krieg. Er ist sich sicher, dass gemeinsame, öffentliche Übungen von Uniformträgern wie am Rehnenmühlen-Stausee dazu beitragen, den Respekt und die Anerkennung gegenüber den uniformierten Frauen und Männern zu erhöhen. „In den Uniformen stecken nämlich immer Mütter, Väter, Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen, welche sich ehrenamtlich für die Allgemeinheit engagieren“ so Krieg. Thomas Maier und Michael Kochendörfer sind zufrieden. Das Ausbildungsziel der ersten gemeinsamen Übung wurde erreicht. Die Kontakte sind geknüpft, das Blaulichtnetzwerk gestärkt. Weitere gemeinsame Übungen mit der Feuerwehr Täferrot hat sich Maier bereits auf seinen Zettel aufgeschrieben.