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Flaggenparade vor der Bernhardushalle in Weiler in den Bergen. Soldaten in Uniform hissen die schwarz-​rot-​goldene Bundesflagge. Auch das städtische Einhorn auf weiß-​rotem Hintergrund sowie die Weilermer Ortsflagge werden am frühen Samstagmorgen an den örtlichen Flaggenmasten in die Höhe gezogen. Wie im alltäglichen militärischen Dienstbetrieb üblich, begann auch der Festtag anlässlich des 60-​jährigen Bestehens mit genau diesem militärischen Zeremoniell. Der einzige Unterschied: Es handelte sich bei den Soldaten in Uniform um keine aktiven Soldaten der Bundeswehr, sondern um Reservisten der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd.Reservistinnen und Reservisten sind frühere Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Sie führen ihren in der Bundeswehr erworbenen Dienstgrad mit dem Zusatz „der Reserve“ weiter. Jedes Jahr scheiden rund 15.000 Soldatinnen und Soldaten aus dem aktiven Dienst aus. Welche Möglichkeiten und Wege es dann in der Reserve gibt, das beantworteten Martina Popp und Holger Klöpfer von der Kreisgeschäftsstelle des Reservistenverbands aus Aalen. In ihrem eigens dafür aufgebauten Informationsstand vor der Bernhardushalle gab es neben Informationen aus erster Hand auch Flyer, Werbegeschenke und Mitgliedsanträge für Interessierte.

Neben dem Informationsstand nahmen der Vorsitzende der Gmünder Kameradschaft, Oberstabsgefreiter der Reserve Winfried Steimle und Hauptfeldwebel der Reserve Thomas Maier in seiner Funktion als Beauftragter Wettkampf am Meldekopf die eintreffenden Gäste aus nah und fern in Empfang. Mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück gestärkt und ausreichend Getränken im Rucksack begann für die Wettkämpfer nun der härteste Teil des Tages. Anlässlich des Festtages hatte Maier einen rund 6 Kilometer langen Vielseitigkeitswettkampf mit dem Namen „Gmünder Einhorn“ in und um Weiler in den Bergen geplant und aufgebaut. Bei sommerlicher Hitze waren entlang der Marschstrecke fünf Stationen mit folgenden Inhalten und Aufgaben zu absolvieren: Entfernungen schätzen im Feld, Selbst– und Kameradenhilfe, Durchführung von Erste-​Hilfe-​Maßnahmen, Zielwerfen mit Übungshandgranaten, Luftgewehrschießen im abgesperrten Privatgelände, Sicherheits– und Gesellschaftspolitik sowie ein Hindernis– /​Fitnessparcours.Getreu dem Motto „die Reserve verbindet die Bundeswehr mit der Gesellschaft“ waren an diesem Tag nicht nur zahlreiche Uniformträger im Gmünder Stadtteil unterwegs, sondern führten auch interessante Gespräche beispielsweise mit Wanderern und Fahrradfahrern bei den Steinbacher Höfen, Landwirten in der Burghalde oder Forstarbeitern bei den Bunkern. Besonderes Interesse hat dabei die Erste-​Hilfe-​Station unter freiem Himmel auf sich gezogen. So galt es dort die verletzte Dummy-​Puppe der Weilermer Feuerwehr durch die Wettkämpfer fachmännisch nach den geltenden militärischen Regeln der Selbst– und Kameradenhilfe zu versorgen und für den Abtransport in ein angenommenes Feldlazarett zu stabilisieren. „Mir war gar nicht bewusst, dass die Bundeswehr auch medizinische Hilfe auf so hohem Niveau leistet“, lautete das Fazit einer zufällig vorbeikommenden Sportlerin.

Nach einer Netto-​Marschzeit von 109 Minuten erreichte die Abordnung der Reservistenkameradschaft Abtsgmünd die Bernhardushalle in Weiler in den Bergen und damit das Ziel des militärischen Vielseitigkeitswettkampfs. Oberstabsgefreiter der Reserve Torsten Hertweck, Oberstabsgefreiter der Reserve David Hilkert und Unteroffizier (FA) der Reserve Christian Müller absolvierten den Marsch damit als schnellste Mannschaft gefolgt von den Mannschaften RK-​Gmünd (1) auf Platz 2 und RK-​Gmünd (2) auf Platz 3.

Bürgermeister Julius Mihm, Ortsvorsteher Bernhard Feifel, Stadtrat und Oberleutnant der Reserve Christian Krieg, der Vizepräsident des Verbands der Reservisten, Oberst der Reserve Ralf Bodamer, der Landesvorsitzende des Reservistenverbands, Oberstleutnant der Reserve Joachim Fallert, der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Ostwürttemberg /​Alb-​Donau, Hauptmann der Reserve Gerd Höflacher sowie die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Weiler in den Bergen wurden beim anschließenden Antreten vor der Gemeindehalle vom Vorsitzenden Winfried Steimle begrüßt. Nach einigen Musikstücken und Grußworten konnten in diesem würdigen Rahmen folgende Ehrungen und Auszeichnungen durchgeführt werden, welche zum Teil Coronabedingt in den vergangenen Jahren aufgeschoben werden mussten.

Besondere Ehrung

Am 04. Juli 2019 leisteten Kameraden der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd in vorbildlicher Weise Erste Hilfe. Bei großer Hitze fand die Trauerfeier für den Ehrenvorsitzenden der Kameradschaft, Feldwebel der Reserve Karl-​Heinz Wahl, auf dem Friedhof in Großdeinbach statt.

Während den Trauerreden kollabierte eine Frau. Die vier Reservisten eilten sofort zur Hilfe. Sie beschafften kurzerhand aus der Friedhofshalle eine Trage, lagerten die Dame entsprechend, versorgten sie mit Trinkwasser und betreuten sie bis zum Eintreffen des Rettungswagens.

Nur wenige Minuten später brach ein Mann auf dem Friedhof zusammen. Auch hier waren die vier Kameraden wieder mit einer Trage zur Stelle, versorgten die Person mit ausreichend Trinkwasser und stellten eine Betreuung sowie den Transport mit der Trage zum Standort des Rettungswagens außerhalb des Friedhofs sicher. Oberstabsgefreiter der Reserve Torsten Hertweck, Hauptgefreiter der Reserve Dietmar Leutner sowie Obergefreiter der Reserve Alexander Schweizer wurden für ihr souveränes Auftreten und vorbildliches Handeln vom Landesvorsitzenden des Reservistenverbands Baden-​Württemberg, Joachim Fallert, sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisgruppe Ostwürttemberg /​Alb-​Donau, Gerd Höflacher, mit der Ehrennadel Bronze der Landesgruppe Baden-​Württemberg ausgezeichnet.

Vereinsmeisterschaft

Mit 164 von möglichen 200 Ringen gewinnt der Hauptgefreite der Reserve Timo Scheifele die Großkaliber Vereinsmeisterschaft 2021 der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd. Der Vorsitzende Winfried Steimle, sowie der Beauftrage Schießsport, Gefreiter der Reserve Jörg Günschmann konnten weiterhin folgende Prämierungen vornehmen:

2. Platz in der Gesamtwertung mit 163 von 200 RingenGefreiter der Reserve Sven Potschak

3. Platz in der Gesamtwertung mit 162 von 200 RingenHauptfeldwebel der Reserve Harry Virostek

Der Hauptgefreite der Reserve Andreas Scholz qualifizierte sich mit 92 von möglichen 100 Ringen als bester Schütze am Selbstladegewehr. Mit 91 von möglichen 100 Ringen am Selbstladegewehr erreichte Antje Günschmann Platz 2 und mit 90 von möglichen 100 Ringen auf Platz 3 Harry Virostek.

Bester Pistolen Schütze mit 82 von möglichen 100 Ringen war Timo Scheifele. Mit 75 von möglichen 100 Ringen gelang Alexander Schweizer der 2. Platz und mit 75 von möglichen 100 Ringen erreichte der Obergefreite der Reserve Wolfgang Gubert Platz 3.

Bronze-​Ehrennadel des Verbands

Im Namen des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr verlieh der Vizepräsident Ralf Bodamer in Anerkennung für ihre Verdienste für den Verband die Ehrennadel in Bronze an Jörg Günschmann (Beauftragter Schießsport der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd) sowie an Christian Krieg (Schriftführer der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd)

Bronze-​Ehrennadel der Landesgruppe

Als Zeichen der Anerkennung für ihre Verdienste für die Landesgruppe Baden-​Württemberg verlieh der Landesvorsitzende des Reservistenverbands Joachim Fallert die Ehrennadel in Bronze an Thomas Maier (Beauftragter Wettkampf der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd) sowie an den Oberstleutnant der Reserve Andreas Trummer (stellvertretender Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd).

Das Ende des Antretens besiegelte der Musikverein mit dem Spielen der Deutschen Nationalhymne.

In der Bernhardushalle warteten bereits Christian Krieg und Andreas Trummer, welche neben Duschen und Stiefelputz für die Wettkämpfer auch Kaffee und Kuchen sowie ein umfangreiches Abendessen zur Kameradschaftspflege organisiert hatten. Mit einem Foto-​Rückblick ließen die Gmünder Reservisten ihren Festtag ausklingen.

Die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd bedankt sich bei den teilnehmenden Wettkämpfern, den Besucherinnen und Besuchern, den Weilermer Bürgerinnen und Bürgern, den Kuchenspendern, dem Musikverein Weiler in den Bergen, der Feuerwehr Weiler in den Bergen, dem Ordnungsamt Schwäbisch Gmünd sowie der Gmünder Blaulichtfamilie, der Reservistenkameradschaft Lorch-​Waldhausen für die Fahrzeugausstellung, der Kreisgeschäftsstelle Aalen für den Betrieb des Infostands, dem Team der Metzgerei Baumhauer, dem Bezirksamt Weiler, Ortsvorsteher Bernhard Feifel, Stadtrat Christian Krieg sowie Hausmeister Jürgen Klaus.